Flucht nach Lytaxin: Ein LIADEN-Roman (German Edition)
Kartengeber, dies ist der Kartengeber. Die Karten werden gemischt und in drei Stapel geteilt. Der Spieler bestimmt die Regeln.«
»Gutes Gehör, Sir!« Dustin nickte ihm respektvoll zu. »Bleiben Sie besser bei mir. Wenn wir getrennt werden sollten – überall, wo Sie ein klares Y auf dem Pfad sehen, finden sie ein Schützenloch etwa zehn Meter in Richtung der freien Seite, solange sie sich innerhalb des Camps befinden. Wir werden wohl etwas suchen müssen. Wenn sich Pfade überschneiden, sollten Sie einen sehr schwachen, fünften Pfad erkennen – schauen Sie immer auf die gegenüberliegende Seite.«
Shan nickte, erneut zufrieden mit dem Sub-Commander.
Nun war das Geräusch das schwere Knattern von Rotoren. Sie kamen niedrig. Schnell und niedrig.
Am ersten Y führte Dustin sie geradeaus ins Gehölz. Der Corporal duckte sich unter einem Ast weg und verschwand. Einen Moment später fand Shan das Schützenloch und ließ sich neben ihn fallen.
Shan fühlte, dass das Loch tiefer in die Erde reichte, konnte sehen, wo die Wände mit herumliegendem Holz und Ästen verstärkt worden waren. Einer der Äste, so groß wie er und mit ein paar graugrünen Blättern, die immer noch an ihm hingen, zog seine Aufmerksamkeit an sich. Er lehnte sich dagegen. Er bewegte sich etwas, blieb aber stabil. Seine Hand legte sich behaglich um den Stamm.
»Hier ist der Kartengeber. Wir haben ein dreihändiges Spiel Steinpoker. Karten liegen auf dem Tisch. Buben sind wild. Zuschauer sollen bitte nicht spucken.«
Dustin nickte. »Kommen Sie, Sir. Buben sind wild bedeutet alle verfügbaren Soldaten. Steinpoker bedeutet, dass sie auf dem Weg zum Steinbruch sind.«
»Mein Boot!«
»Ja, Sir. Oder das Yxtrang-Wrack.«
Ein Dröhnen über ihren Köpfen. Dustin verbarg sich tiefer im Loch. Shan sah durch ein Loch im Blätterwald nach oben, sah drei schwarze Formen, die durch die Luft glitten – sie bewegten sich schnell wieder zurück in Richtung Küste.
»Die Sache mit dem Spucken«, sagte Dustin und glitt aus dem Loch. »Das heißt, niemand schießt ohne ausdrücklichen Befehl.«
Shan sah ihn an und hielte seine leere Hand und den schweren Ast hin.
»Ja, Sir, ich weiß. Bitte folgen Sie mir.«
Er tat es und bemerkte dann, dass sich das Geräusch der zurückziehenden Rotoren irgendwie geändert hatte. Er fiel auf seine Knie, fand die Lücke zwischen den Zweigen …
Der letzte der Helikopter bewegte sich sehr langsam, fast auf der Stelle. Vielleicht hatten sie jemanden entdeckt oder …
Eine Figur erschien aus dem Bauch des Helis, glitt ein Kabel hinunter, das durch seine Bewegung sichtbar wurde. Eine zweite Figur folgte, eine dritte, eine vierte …
Acht hatten den Boden erreicht, der letzte war ein gutes Stück gefallen, da der Helikopter schon begonnen hatte, wieder aufzusteigen.
»Sir?« Dustin hatte ihn vermisst und war zurückgekehrt, hörte sich sowohl erleichtert wie auch etwas verärgert an. »Sir? Wir müssen hier entlang …«
Shan stand, strich sich mit automatischen Bewegungen den Dreck von den lederbedeckten Knien.
»Corporal, der letzte Helikopter hat gerade acht Soldaten auf unserem Weg abgesetzt.«
»Ich habe das nicht gesehen«, sagte Dustin zweifelnd.
»Ich aber. Sie sind auf der Anhöhe da drüben. Sind schnell ein Seil heruntergeglitten.«
Der Kommunikator rülpste und ließ eine gedämpfte Stimme hören.
»Hier ist der Kartengeber. Nebenwetten sind in Ordnung, wenn Bares sichtbar ist. Wiederhole: Nebenwetten sind erlaubt, wenn Bares sichtbar ist!«
Shan schaute Dustins besorgtes Gesicht an, hob fragend seine Augenbrauen.
»Es bedeutet, dass wir kämpfen können, wenn wir müssen, die Gruppenführer können das frei entscheiden.« Er grinste. »Das bin wohl ich.«
Er griff zum Kommunikator und aktivierte ihn.
»Verkehr zwei, möglich, dass acht einen Strohhalm runtergeglitten sind in der Nähe von …« Er winkte Shan zu. Dieser nickte, zeigte, so gut es durch die Bäume ging.
»Verkehr zwei, in der Nähe von Hügel vier.«
Es gab eine Pause und dann konnte Shan fühlen, wie sich die Spannung in dem Mann verstärkte.
Schließlich: »Hier ist Verkehr. Wir haben den Strohbericht. Visuelle Bestätigung benötigt, sagt der Kartengeber. Sind Sie auf dem Weg?«
»Auf dem Weg«, sagte Dustin, schaltete aus und verstaute das Gerät.
Shan wünschte sich, er hätte eine Chance gehabt, die Stiefel richtig einzulaufen. Wie es aussah, würde er heute Nacht wunde Füße haben. Wenn er Glück hatte,
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