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Flucht nach Lytaxin: Ein LIADEN-Roman (German Edition)

Flucht nach Lytaxin: Ein LIADEN-Roman (German Edition)

Titel: Flucht nach Lytaxin: Ein LIADEN-Roman (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Sharon Lee , Steve Miller
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natürlich.
    Er wünschte sich auch, mehr Waffen zu haben als einen Ast und ein Werkzeugmesser. Er überlegte, aus dem Ast einen Speer zu machen – er war beinahe so groß wie er und einigermaßen gerade –, aber er hatte nicht genug Zeit dafür. Also trug er ihn und hoffte, dass er wusste, wie man einen Prügel benutzte, wenn es sich als nötig erweisen sollte.
    Sie kamen nur langsam voran. Sie kletterten einen Hügel hinunter und kraxelten jetzt einen felsigen Pfad entlang, der nur spärlich bewachsen war. Teile des Pfades waren wie ein Kliff, und es war Dustins Wegekenntnis, die Shan vor einigen verhängnisvollen Abbiegungen bewahrte.
    Halb den nächsten Hügel hinauf hörten sie gedämpfte Stimmen in einer Sprache, die auch Shans geschärftem Gehör fremd war. Dustin schaute zurück, berührte sein Ohr und machte eine winkende, kreisförmige Bewegung über die Gegend.
    Shan nickte, konzentrierte sich. Nach einem Moment zeigte er nach links, aber immer noch bergauf.
    Sie kletterten immer langsamer und Shan zuckte hin und wieder zusammen, angesichts des Lärms, den Corporal Dustin dabei machte.
    Die fremden Stimmen schwankten, wurden leiser. Dustin schaute wieder zurück und Shan konzentrierte sich wieder, lauschte diesmal nicht mit seinen Ohren, sondern mit den Sinnen eines Heilers: acht Muster voller Absicht, eines davon mit den roten Funken von Schmerz. Shan schluckte und zeigte für Dustin – wieder nach links, aber nicht so weit bergauf.
    Kriechend bewegten sie sich fort.
    Einige Momente später erblickte Shan seinen ersten Yxtrang. Und dann seinen zweiten, dritten, vierten, fünften, sechsten und siebten. Sie standen aufmerksam am Rande einer schattigen Einbuchtung aus Büschen und Ästen genau über einem fast vertikalen Abhang.
    Jeder trug eine Waffe, einige mehrere. Shan erkannte ein Scharfschützengewehr, vier Äquivalente zu Karabinern, eine schwere automatische Waffe und etwas, das wie eine Panzerfaust aussah.
    Als sich seine Augen an das Licht gewöhnt hatten, sah Shan den achten Yxtrang. Er saß im Gebüsch, damit beschäftigt, sein linkes Bein zu schienen. Er stand auf, fiel fast hin, und ließ sich vorsichtig wieder auf den Boden sinken.
    Wieder Stimmen, als zwei der Stehenden sich in die Einbuchtung lehnten, gefolgt von einem Schnarren, das wie ein Befehl klang.
    Einer der Stehenden salutierte, die Faust schlug gegen die Schulter, dann ließen sich die sieben gesunden Yxtrang nieder, verschmolzen mit der Landschaft und bewegten sich fort.
    Shan betrachtete den übrig gebliebenen Yxtrang, der seine Schiene gerichtet hatte und sich wieder auf die Füße stellte, indem er sein Gewehr als Krücke benutzte. Es kam ihm in den Sinn, ganz gelassen, dass ein Gewehr eine deutlich bessere Waffe war als ein Stock. Er sah Dustin an.
    Es dauerte eine Weile, bis er den Corporal mental dazu bewegt hatte, seinen Wunsch zu erkennen, und es brauchte einiges an Energie, um die Gegenargumente zu unterdrücken, die in den braunen Augen des Mannes aufbegehrten.
    Er bewegte sich langsam und leise über die Felsen und Zweige und kam in die Nähe des Busches. Er hatte einen Moment Schwindelgefühle, als er das steile Kliff hinunterstarrte, und wünschte sich in diesem Augenblick mit aller Kraft zurück auf die Passage, um niemals mehr der Mann sein zu müssen, der diesen Plan formuliert hatte und ihn auch noch durchführte.
    Er schüttelte sich und kroch noch einige Zentimeter vorwärts, stellte sicher, dass er Ast und Messer sicher in den Händen hielt.
    Der Yxtrang sah auf, überrascht von der plötzlichen Attacke auf seinen angeblich sicheren Platz, die dafür nützlichen Finger zu weit entfernt vom Abzug seines Gewehrs.
    Shan bewegte sich, der Knüppel schwang in einem wissenden Bogen, schlug gegen die Hand, die am Gewehr fummelte. Der Soldat geriet aus dem Gleichgewicht, stützte sich auf sein verletztes Bein. Shan kam näher, der Stock hob sich schnell, um den Stoß des Yxtrang-Messers abzuwehren. Die Augen, die ihn in dem Moment ansahen, als der Knüppel die Kehle des Mannes zerquetschte, kannten keine Gnade.
    Der Körper des Yxtrang flog über den Rand des Abgrunds, das Messer immer noch sinnlos in der verkrampften Hand.
    Shan seufzte einmal, kurz und scharf, ehe er sich niederbeugte, um das Gewehr für sich zu reklamieren.

 
     
Erobs Feste
Übungsplatz
     
     
    Es hatte zwei Treffen gegeben – eines, der Scout und der Captain in der Abgeschiedenheit ihres Zeltes, das sie miteinander teilten, mit Nelirikk als

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