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Flucht vor den Desperados

Flucht vor den Desperados

Titel: Flucht vor den Desperados Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Caroline Lawrence
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hierbleiben.«
    »Drei Mal hipp, hipp, hurra!«, rief Titus Jepson.
    Alle riefen: »Hipp, hipp, hurrraaa!«
    »Wirst du jetzt auch anfangen zu spekulieren, so wie wir alle?«, fragte Dan De Quille, als das Gebrüll verklungen war.
    »Nein«, sagte ich, »ich werde mein eigenes Geschäft eröffnen.«
    »Ich bin Miss Prudence Feather von der First Ward School«, sagte eine Frauenstimme. »Und ich denke, du solltest erst einmal die Schule besuchen.«
    Es war die Frau in Schwarz aus dem Colombo Restaurant.
    »Das mit der Schule hab ich schon mal probiert«, sagte ich. »Das war unten in Dayton, und da haben mir einige Schläger das Leben schwer gemacht. Ich kann lesen und schreiben und rechnen. Und was den Rest betrifft, glaube ich, den kann ich mir selber gut beibringen.«
    »Ganz recht«, sagte Sam Clemens und zog an seiner ranzigen Pfeife. »Ich habe der Schule nie gestattet, sich in meine Bildung einzumischen. Ich habe mit dreizehn angefangen zu arbeiten.«
    »Und ich war erst zwölf«, sagte Dan De Quille.
    »Ich bringe dir alte chinesische Kampfkunst bei«, sagte eine Stimme mit Akzent. Ich drehte mich um und sah, wie Ping sich seinen Weg durch die Menge bahnte. »Nachdem du mir gezahlt hast, was du mir schuldest: 500 Dollar «, fügte er hinzu.
    Ich nickte ihm zu. Ich wollte mein Versprechen halten.
    »Die Kunst des Kampfsports ist stets nützlich«, sagte Isaiah Coffin. »Aber falls du vorhaben solltest, dein Verständnis der menschlichen Natur und der großen Literatur zu erweitern, solltest du dir einige meiner Shakespeare-Stücke ausleihen. Ich besitze sie alle.«
    »Ich kann dir ein paar nützliche Sätze auf Latein beibringen«, sagte Joe Goodman.
    Miss Feather räusperte sich missbilligend. »Und was ist mit der Arithmetik?«
    Poker Face Jace nahm seine Zigarre aus dem Mund & musterte sie. »Ich möchte ja nicht unhöflich sein, Ma’am«, sagte er. »Aber P. K. ist vermutlich besser im Addieren & Subtrahieren und all diesen Dingen als jeder andere in diesem Raum, Sie eingeschlossen.« Er zog an seiner Zigarre & blies dann den Rauch hoch in die Luft. »P. K.?«, fügte er hinzu. »Sag doch der Lady hier, wie viel Kubikmeter eine Mine messen würde, wenn sie vier Meilen lang ist, zweieinhalb Meter breit und zweieinhalb Meter hoch.«
    »Moment«, sagte ich. »Eine Meile ist 1609 Meter, das wären also 40 225 Kubikmeter.«
    Drüben an seinem Tisch machte Mr Rufus E. Arick eine kleine Rechnung auf einem Blatt Papier. Dann schaute er auf und hatte Ausdruck Nr. 4 auf dem Gesicht. »Er hat recht.«
    Fast alle jubelten. Nur Miss Feather schnaubte. »Außerdem«, sagte ich, »möchte ich lernen, was einem in der Schule nicht beigebracht wird. Ich möchte lernen, wie man die Menschen versteht.« Ich schaute Poker Face Jace an. »Die besten Lehrer sind nicht immer an Schulen.«
    Poker Face Jace zwinkerte mir zu, aber Miss Feather überzeugte das Argument nicht.
    Sie räusperte sich abfällig. Dann drehte sie sich auf dem Absatz um & verließ den Raum.
    »Du sagst, du willst ein Geschäft aufmachen?«, fragte Dan De Quille. »Hier in Virginia?«
    »Ja, Sir«, erwiderte ich. »Ich werde Mr Sol Bloomfield fragen, ob er mich sein kleines Ladenlokal auf der B Streetmieten oder kaufen lässt, das zwischen Mr Isaiah Coffins Ambrotypie- und Fotografie-Studio & dem Colombo Restaurant liegt. Ich werde es als meinen Wohnsitz und als Büro nutzen.«
    »Nun, mein Sohn«, sagte einer der Schürfer. »Mit 100 Dollar im Monat wirst du dein ganzes Leben lang nicht arbeiten müssen.«
    »Hundert, so viel verdiene ich auch im Monat«, sagte Sam Clemens und paffte an seiner Pfeife. »Und du musst nicht mal einen Finger krumm machen dafür. Du brauchst bloß zum Minenbüro runterzuspazieren & kannst dir dein Gold abholen.«
    »Yeah«, sagte ein anderer bärtiger Glückssucher. »Das ist der Traum von den meisten von uns: sich zur Ruhe setzen und nie wieder arbeiten müssen.«
    »Aber ich möchte arbeiten«, sagte ich, »ich möchte mein Geschäft eröffnen.«
    »Da hast du auch recht«, sagte Dan De Quille. »Der Mensch sollte nicht faul sein. An welche Art von Geschäft hast du denn gedacht?«
    Ich holte meinen Pinkerton-Rail-Road-Detective-Knopf aus meiner Tasche & schaute ihn an.
    Dann sagte ich: »Ich steige ins Detektiv-Geschäft ein. Das ist meine Bestimmung.«
    Beinahe alle lachten, als hielten sie das für einen guten Witz.
    »Hier gibt es noch keine Eisenbahn«, sagte Dan De Quille.
    »Wirst du für eine der Postkutschen-Firmen

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