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Flucht vor den Desperados

Flucht vor den Desperados

Titel: Flucht vor den Desperados Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Caroline Lawrence
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Emmet, und laut sagte ich: »Die Liebe zum Geld ist die Wurzel allen Übels.«
    Hinter mir hörte ich den vertrauten Akzent von Sam Clemens: »Das
Fehlen
von Geld ist die Wurzel allen Übels.«
    Dann schob ein Schürfer mit wilden Augen sein zerzaustes Gesicht dicht vor meines. »Dieser Billy Chollar muss ganz wild auf deinen Wisch sein, kleiner Kumpel. Hol dir dein Vermögen! Besorg dir einen guten Anwalt und kämpf um das, was dir gehört.«
    Das gab den Ausschlag.
    »Danke, Mr Chollar«, sagte ich. »Ich nehme ihr freundliches Angebot an.«
    Einige Leute stöhnten auf & andere applaudierten. Einige Hüte flogen in die Luft.
    Billy Chollar trat vor & streckte seine rechte Hand aus. »Eine weise Entscheidung«, sagte er. »Es ist schwer, an diesem Ort der Gier zu widerstehen. Geben wir uns die Hand drauf.«
    Wir schüttelten die Hände. Sein Griff war fest & trocken. Er zeigte mir ein echtes Lächeln.
    »Was ist mit dem Suchbefehl auf der Rückseite?«, sagte Dan De Quille. »P. K. sollte 2000 Dollar dafür bekommen.«
    Billy Chollar setzte sich wieder seinen Hut auf. »Ich würde mich freuen, wenn ich dich gleich jetzt mit zum Marshal nehmen könnte. Sobald du deine Belohnung bekommen hast, händigst du mir das WANTE D-Plakat mit der Urkunde auf der Rückseite aus. Anschließend kannst du mich in mein Büro begleiten, und wir besprechen deinen Minenanteil bei einer Tasse Kaffee. Draußen wartet ein Gespann auf mich.«
    Ich starrte ihn an.
    »Als eine Geste des guten Willens«, sagte er, »hast du hier 200 Dollar in Gold.« Er griff in seinen Gehrock, holte einen Lederbeutel hervor & zählte zehn Goldmünzen ab.
    Er reichte sie mir.
    Ich zögerte.
    Dan De Quille sagte: »Ich glaube, du kannst ihm trauen, P. K. Außerdem hast du hier beinahe fünfzig Zeugen um dich herum, einschließlich einiger einflussreicher Reporter.«
    Ich nahm die Münzen & ließ sie in meinen Medizinbeutel gleiten . 200 Dollar fühlten sich schwer an. Sie fühlten sich gut an.
    »Oh, P. K!«, rief eine weibliche Stimme. »Jetzt hast du genug Geld, um nach Chicago zu fahren und ein Pinkerton-Detektiv zu werden und im großen Stil zu leben.«
    Ich drehte mich um und sah eine hübsche Dame in Blau am Arm von Isaiah Coffin. Sie bahnte sich ihren Weg durch die bärtige Menschenmenge.
    Ich traute meinen Augen nicht.
    Es war Belle Donne.

KONTOBUCHBLATT 50

    Ich zog meine Smith & Wesson aus der Tasche, spannte den Hahn und zielte auf Belle Donne.
    »Oh, P. K.«, sagte sie und lachte. »Sei kein Narr. Isaiah und ich werden heiraten. Und dir haben wir dafür zu danken! Wenn du uns nicht aneinandergefesselt hättest … «
    Ohne meine Waffe zu senken, schaute ich Isaiah Coffin an. »Vertrauen Sie ihr nicht«, sagte ich.
    »Zu spät«, sagte er, »da komm ich nicht mehr raus.«
    »Und ich«, sagte Titus Jepson, »bin beraubt.« Er umklammerte vorsichtig seine dick bandagierte linke Hand.
    Belle küsste Titus auf die Wange. »Tut mir leid, mein lieber Titus«, sagte sie. »Aber ich werde Schauspielerin in dem neuen Melodeon-Theater. Isaiah kennt den Besitzer und hat versprochen, mich vorzustellen. Eines Tages trete ich vielleicht in San Francisco auf oder in Chicago.« Sie schaute mich an. »Vielleicht seh ich dich dann dort.«
    Ich gab den Hahn meiner Pistole frei und steckte die Waffe zurück in meine Tasche. »Ich gehe nicht nach Chicago«, sagte ich.
    »London?«, fragte Isaiah Coffin. »Jetzt kannst du dir das leisten.«
    »Ich denke nicht.«
    »San Francisco?«, fragte Grafton T. Brown. Er trug seinen Skizzenblock unter dem linken Arm.
    »Nein.«
    »Wenn du hier in Virginia bleibst«, sagte Titus Jepson, »gebe ich dir Rabatt auf alle Mahlzeiten bis in alle Ewigkeit. Du kannst jeden Morgen Torte zum Frühstück bekommen«, sagte er. Und dann fügte er hinzu: »Solange du abends ordentlich isst.«
    Ich schaute zu Jace hinüber. Er zwinkerte mir zu.
    Ich sagte: »Ich habe mich entschlossen, für ein paar Jahre hierzublieben.«
    Meine Gründe verriet ich ihnen nicht, aber es waren folgende: Wenn ich meinem Pa, Robert Pinkerton, zeigen konnte, dass ich ein guter Detektiv war, wäre er vielleicht stolz auf mich. Vielleicht würde er mich dann sogar zu sich kommen und mit ihm in der Pinkerton Private Detective Agency in Chicago zusammenarbeiten lassen.
    Aber bis es so weit war, schien mir Virginia genau der richtige Ort zu sein, um das Detektivhandwerk zu erlernen.
    »Ja«, wiederholte ich, halb zu mir selbst. »Ich glaube, ich werde

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