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Flug des Adlers

Titel: Flug des Adlers Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: E. E. Knight
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müsstest ihn mal erleben, wenn er das mit Grogs macht«, sagte einer der älteren Soldaten in gedämpftem Ton zu einem anderen. »Da wackelt er mit dem Kopf und rasselt mit Perlen, bis die ihm einen Kopfstoß verpassen.«
    Patterson ging die Liste seiner Fragen hinsichtlich Valentines Behandlung durch. Valentine erklärte, er sei nach seiner Kapitulation nicht verletzt oder gedemütigt worden.
    »Captain Sagamoto ist unterwegs«, berichtete der Lieutenant. »Er wird Ihre Referenzen überprüfen, dann sind wir hier fertig. Ich hoffe, Sie haben die Wahrheit gesagt, anderenfalls …«
    »Machen Sie dem Gefangenen keine Angst, Lieutenant«, fiel ihm Patterson ins Wort. »Ich werde das protokollieren müssen.«
    »Ich bitte um Vergebung«, sagte der Lieutenant, ob zu ihm oder zu Patterson, konnte Valentine nicht erkennen. Dann zog sich der Lieutenant zurück, und ein Fünf-Streifen-Mann knuffte ihn in die Seite.
    »Machen Sie sich keine Gedanken, Sir. Das ist nur der übliche Haufen Papierkram.«
    Patterson ließ sich ein Stück Papier von dem Lieutenant abzeichnen, und währenddessen ging der Sergeant hinter Valentine in die Knie und kontrollierte seine Fesseln.
    »Wenn Sie drin sind und man Sie fragt, wo Sie herkommen, sagen Sie Kanada. Denken Sie sich irgendeinen kleinen Ort aus, den niemand kennt, so was wie Moose Dick oder Fragileoshus«, flüsterte der Sergeant.
    Kaum kehrten die anderen Offiziere zurück, stand der Sergeant auf. »Ich habe mich nur vergewissert, dass ich noch einen Finger durchstecken kann«, sagte er.
    Valentines Ohren schnappten ein leises Wimmern und das Geräusch sich drehender Räder auf der Landebahn
auf. Ein Fahrzeug, das an einen Golfwagen erinnerte, tauchte zwischen zwei Flugzeugrümpfen auf, kam näher und parkte neben dem Autogiro. Wie Patterson war auch der Fahrer des Golfwagens hager. Seine Kleidung sah bequem aus, aber auch dünn, und schien ihn kaum vor dem trockenen Wind zu schützen. Valentine erinnerte sie an die Krankenhauskittel, die er in Xanadu gesehen hatte.
    Er hatte vage asiatische Züge und einen Bart, mit dem er aussah wie ein Dressman aus einer alten Zeitschrift, der versuchte, sich so wild zu geben, als wäre er gerade vom Berg gestiegen.
    »Ich bin Captain Sagamoto«, sagte er und nickte dem Lieutenant zu. »Patterson, ich glaube, das hier ist nichts für Sie. Können der Neuankömmling und ich uns kurz in Ruhe unterhalten?« Als die anderen sich zurückzogen, setzte er sich Valentine gegenüber. Valentine ging in Gedanken die Fragen und Antworten durch, die er sich im Nancy’s eingeprägt hatte.
    »Rot nach blau?«, fragte Sagamoto schließlich und streckte die linke Faust vor.
    »Negativ, negativ, negativ«, sagte Valentine. »Tut mir leid, die Geste kann ich nicht erwidern.«
    Sagamoto lächelte. »Das sehe ich. Präfix zwei-punktneun.«
    »Suffix V siebenundzwanzigster April. Ich bin hier, um mit Senator Bey aus dem glorreichen Staat Oklahoma zu sprechen.«
    Sagamoto erhob sich. »Er ist befugt, Lieutenant. Ich werde Sie bitten müssen, Ihr Funkgerät zu benutzen. Ich bringe ihn rein. Patterson, werden Sie nicht in den Sümpfen gebraucht? Ich habe gehört, eine Gruppe Grogs wurde nach einem Kampf gefangen genommen. Wenn Sie schnell genug in die Pedale treten, können Sie noch dafür sorgen, dass sie heute Nacht unter einer warmen Decke liegen
und anständig versorgt werden. Vielleicht können Sie sich damit die Beförderung verdienen, die Sie zurück nach drinnen bringt.«
    »Barbaren«, sagte Patterson.
    Der Sergeant schnitt Valentines Fesseln durch und half ihm zusammen mit dem Corporal auf die Beine. Alle sahen zu, wie Patterson davonradelte.
    »Ich wusste gar nicht, dass es in den Sümpfen Kämpfe gegeben hat«, sagte der Sergeant.
    »Vielleicht habe ich mich verhört«, entgegnete Sagamoto. »Sie wissen doch, wie schnell sich Gerüchte hier ausbreiten.«

    Der Weg zu der Hügelkette, die Mount Omega Zuflucht bot, dauerte fünfzehn Minuten. Sie fuhren über einen traurig aussehenden Golfplatz, auf dem nur ein Grün gemäht war. »Der Abwechslung halber wird das Unkraut alle paar Monate an einem anderen Loch zurückgeschnitten und das Grün gewässert. Natürlich ist der Besuch des Golfplatzes ein Privileg und ausschließlich den Angehörigen der Verfassungsorgane vorbehalten.«
    Sagamoto fuhr langsam und genoss die frische Luft und den Sonnenschein. Valentine war nach dem verhangenen Himmel in der Umgebung von Seattle ebenfalls erleichtert über das Wetter,

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