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Flug des Adlers

Titel: Flug des Adlers Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: E. E. Knight
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aber der Hunger machte ihm immer noch zu schaffen.
    Der Elektrowagen fuhr im Zickzack einen Hügel voller Gestrüpp hinauf und kam zu einer breiten Stahltür, die aussah, als wäre sie dazu erbaut worden, King Kong aufzuhalten. Sie stand so weit offen, dass die kleinen elektrischen Golfwagen passieren konnten. Ein Teil der Durchfahrt wurde von dicht beieinanderliegenden Lastenrollschienen eingenommen. Männer luden eimerweise Kartoffeln und Zwiebeln von einem verbeulten Farmlaster
und seinem Anhänger und schickten sie die Schienen hinunter. Hunderte kleiner Räder drehten sich auf ihren Achsen, als eine Ladung mit Nahrungsmitteln nach der anderen im Inneren verschwand, und rasselten wie eine Höhle voller wütender Klapperschlangen.
    Sagamoto betätigte zweimal die freundlich tutende Hupe des Golfwagens und passierte das enorme Tor. Dann zeigte er einem gelangweilt aussehenden Polizisten in blauer Uniform, der sich ihnen in den Weg stellte, seinen Ausweis. Es schien zwei Wege in das Innere des Hügels zu geben, eine Schnellstraße für die, die dort lebten und arbeiteten, und eine Serpentinenstraße aus Schreibtischen und Kontrollstellen. Die einzige andere Person, die zu den Serpentinen geleitet wurde, war ein abgerissener Mann mit einem großen Netz voller toter Fasane und Hühner. Valentine wurde zu einer hell ausgeleuchteten Nische gewunken. Man ließ ihm seine Pistole, sicherte sie aber mit einem Schloss, das den Abzugshahn sperrte.
    Als er abgeklopft wurde, blickte Valentine den Tunnel hinab, der großzügig genug war, ein paar Sattelschlepper nebeneinander aufzunehmen. Tatsächlich gab es Schienen am Boden, und das Gemüse wurde auf einen Flachwagen umgeladen.
    »Was ist mit dem verdammten Schwert?«, fragte der Polizist, der Valentine durchsuchte, während der mit einem Thermometer im Mund dastand und ein Sanitätsoffizier seinen Blutdruck maß. »Bells, der Kerl hat auch noch ein Messer dabei. Kommen Sie von der dunklen Seite der Berge oder was?«
    Ein ergrauter Vorgesetzter mit einer alten Lederjacke, auf deren Schulter Aufnäher mit der Aufschrift KAPITOLPOLIZEI zu sehen waren, saß in einem Rollstuhl am Tisch des Diensthabenden und musterte Valentine. »Schließt sein ganzes Zeug weg. Wegschließen, ihr Idioten.«

    Der Sanitätsoffizier drückte Valentine einen blauen Stempel auf die Hand. Danach wurde sein Daumen in Tinte getaucht und auf einen ganzen Satz Karten gedrückt. Sagamoto ließ sich am Tisch des Diensthabenden etwas abstempeln und kehrte mit einem vorläufigen Ausweis mit Valentines Namen und Daumenabdruck zu ihm zurück.
    Inzwischen war die Wagenladung Gemüse bereits auf dem Weg in das Innere des Hügels. Valentine hatte eine Quittung für seine Sachen in der Tasche. Zwei weitere Bedienstete in schwarzer Papiertextilkleidung, die ihre Haut noch blasser erscheinen ließ, erwarteten ihn am nächsten Tisch.
    »Allgemeine Buchführung und Finanzverwaltung«, flüsterte ihm Sagamoto zu. Dann sagte er zu der Frau: »Gast. Geben wir ihm doch eine Karte für zwei Tagesrationen.«
    »Was kommt jetzt, eine Ohrmarke?«, fragte Valentine.
    Die Frau am Tisch schloss eine große Kasse auf, aber der Mann musterte Valentine mit finsterem Blick. »Staatsangehörigkeit. Benennung in den Vereinigten Staaten?«
    »Ich bin Kanadier«, sagte Valentine und überlegte, ob er versuchen sollte, den Akzent zu imitieren, den er bei der Weißen Flotte auf den Great Lakes aufgeschnappt hatte.
    Seine Antwort machte den Bediensteten offenbar noch wütender. Er schob eine gelbe Karte über den Tisch zu Valentine und gab ihm den Stummel eines reichlich stumpfen Stifts. »Wir werden das überprüfen.«
    Valentine füllte die gelbe Karte aus, was sich mit einem Stift, der kaum zweieinhalb Zentimeter lang war, nicht einfach gestaltete. Er gab sein korrektes Geburtsdatum an und nannte als Geburtsort »Fat Log, Saskatchewan«.
    »Besucherrationen für zwei Tage, sechshunderteinundsiebzig Dollar«, sagte die Frau.

    »Sie müssen ja eine teuflisch gute Kantine haben«, sagte Valentine. Die Frau tippte auf eine laminierte Erklärung auf dem Tisch, auf der die Tagespreise samt diverser Steuern, Zölle, Gebühren und umweltbedingter Kosten aufgeführt waren. Er griff nach seinem Münzgürtel.
    »Vergessen Sie das. Sie sind Gast von Senator Bey«, sagte Sagamoto.
    »Das müssen wir mit seinem Büro klären«, sagte der ABF-Mann und griff zum Telefon.
    »Ein Referent ist bereits unterwegs«, wandte Sagamoto ein. »Ich zeichne gegen

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