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Flug des Adlers

Titel: Flug des Adlers Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: E. E. Knight
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rauschen. Bars, Restaurants, Läden, Kinos und sogar eine mächtige Galerie voller gebrauchter Bücher säumten die Mall. Valentine hörte Trampeln und schweren Atem, blickte auf und entdeckte einen Gehweg auf Höhe der Baumkronen, dessen Geländer mit Pflanzgefäßen vollgestopft waren. Jogger drehten dort oben ihre Runden.
    »Ich gehe lieber in den Pool. Warm wie ein sommerlicher See, auch wenn ich noch nie in einem gebadet habe. Setzen wir uns ins John Bull’s.«
    Valentine nahm an, dass es sich um einen Pub im englischen Stil handelte, denn er erkannte ein Bild von Winston Churchill an der Wand und ein paar Schwarz-Weiß-Fotos von Rednern vor dem Parlament. Hinter dem Tresen war ein hoch aufragender blauer Helm auf einem Ehrenplatz
zu sehen, der Valentine an ein überdimensioniertes Ei erinnerte.
    »Zweimal englisches Frühstück und zwei Shakes, Walther«, sagte sie zu dem Barkeeper, ehe sie Valentine zu einer Nische im hinteren Teil führte. Seine fremdartige Kleidung zog die Blicke der Omeganer in ihren kittelförmigen Kleidern aus Papiergarn an.
    »Bier, Ducks?«
    »Nein.«
    Ein Kellner wischte den schon sauberen Tisch ab, und sie nahmen Platz.
    »Ich würde zu gern hören, was in der Außenwelt Neues passiert ist. Erzählen Sie mir alles«, sagte Ducks.
    »Äh … wo soll ich anfangen?«
    »Wie wäre es mit der Operation Archangel?«, schlug sie vor.
    Valentine fand es auf sonderbare Weise ermutigend, dass sie davon gehört hatte. »Ich habe nicht viel davon mitbekommen.«
    »Wir hatten … ich weiß nicht mehr genau, wie viele, aber etliche Sitzungen, die die ganze Nacht gedauert haben. Hier hat es gebrummt wie in einem Bienenstock. Nicht, dass ich je einen gesehen hätte.«
    »Wirklich nicht? Gehen Sie rauf zu dem alten Flugplatz. Ich habe ein Volk in dem Motorengehäuse eines dieser alten, großen Jets gehört.«
    »Ich glaube, in einigen der Agraranlagen der Außenwelt werden Bienen gehalten, aber ich verbringe meinen Urlaub normalerweise ausschließlich am Fluss.«
    »Wie kam es zu den nächtlichen Sitzungen? Haben Sie versucht, andere Gebiete einzubeziehen?«
    »Das ist eine Staatsangelegenheit. Nein, wir haben uns mit den rechtlichen Belangen des bevorstehenden Ablaufs befasst.«

    »Was stand denn bevor?«
    »Wiederherstellung einer verfassungsmäßigen Zivilherrschaft.«
    Das Essen wurde serviert, ein paar frittierte Tomatenschnitze, Pommes frites und ein paniertes Stück von der Größe einer kleinen Bratwurst. Dazu zwei Pintgläser, die randvoll mit etwas waren, das aussah wie ein Erdbeermilchshake.
    »Darauf sollten wir trinken«, sagte Valentine und hob sein Glas. Er kostete einen Schluck. Es schmeckte, als hätte jemand Eis und alte Zeitungen in einen Mixer gestopft und etwas Sirup hinzugefügt.
    »Es dauert ein wenig, bis man sich daran gewöhnt hat. Man hat mir gesagt, das Aroma sei Erdbeere.«
    Valentine wartete auf das »Nicht, dass ich je eine gekostet hätte«, aber es blieb aus.
    Der Kellner war längst wieder weg und erklärte an einem anderen Tisch, Repräsentant Mowbraruns Kredit würde nicht einmal für einen Schuss Essig reichen.
    »Was ist wirklich drin?«
    »Größtenteils Ballaststoff-Getränkepulver mit Vitaminzusatz. Jedenfalls fühlt man sich danach satt.«
    Valentine kostete das frittierte Irgendwas, das überwiegend aus gemahlenen Bohnen und Fett bestand, wie er vermutete. Derweil erzählte Ducks: »Ich werde inzwischen nicht mehr zu den besseren Feiern eingeladen, weil ich immer noch das Militär unterstütze, genau wie der Senator.«
    »Wer sonst soll die Kur vertreiben?«
    »Oh, ich spreche nicht vom Widerstand . Den unterstützen natürlich alle, vor allem Senator Bey. Na ja, beinahe alle. Unser Militär. Die sollten eigentlich losziehen und Nahrungsmittel für uns beschaffen, aber viele Leute glauben, dass sie alles für sich behalten.«

    »Da wir gerade vom Senator sprechen …«
    »Eine Sekunde. Wir können jetzt nicht über ihn oder über Ihre Operation sprechen. Ich hatte gehofft, Sie hätten vielleicht irgendwas Nützliches in Ihrem Gepäck, das Sie für unseren Wintererntefundus spenden würden. Außerdem kommt auf Senator Bey ein Gerichtstermin im Zusammenhang mit der Wiederwahl zu, und Anwälte sind teuer. Schon eine kleine Spende könnte ihm helfen, seinen Fall zu gewinnen, damit er die Menschen in Oklahoma weiter in ihrem Kampf unterstützen kann.«
    Valentine verstand eine Schmiergeldforderung, wenn er sie zu Ohren bekam. Zumindest die Pommes frites waren

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