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Flug des Adlers

Titel: Flug des Adlers Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: E. E. Knight
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Fernsehserie aus der Alten Welt, aber die sehe ich mir nicht gern an. Seichtes, dummes Zeug. Die richtig alten Filme sind besser. Haben Sie je Vom Winde verweht gesehen?«
    »Gefällt mir. Und nichts gegen seicht. Jede Kultur, die es sich leisten kann, so viel Mühe auf Unterhaltung zu verwenden, darauf, wer mit wem geht, muss all die großen Maslow’schen Probleme weitgehend gelöst haben.«
    Sie zeigte auf das Titelblatt einer alten Zeitung am Kubus eines anderen Stabsmitarbeiters. »Damals waren
alle so hübsch. Der einzige Punkt, in dem wir ihnen ähnlich sehen, ist die Körperfülle. Dünn können wir auch.«
    In einem anderen Fahrstuhl mit gähnendem Fahrstuhlführer kehrten sie zurück nach oben, und sie führte ihn zum anderen Ende der Mall. Nach einer weiteren Ausweiskontrolle und Durchsuchung fuhren sie mit der Rolltreppe zu einer Sport- und Konferenzarena, ein ausgedehntes, offenes Gebiet unter schützenden Stahlträgern.
    Der Senat hielt in einem Kreis gepolsterter Clubsessel um eine alte Basketballmarkierung auf dem Holzboden herum Hof. Kleine Gruppen von drei oder vier Leuten saßen in der ersten Reihe beisammen und unterhielten sich oder lauschten dem Senator, der sich auf einer runden Plattform in der Mitte an einem Podest, das sich langsam drehte, an die beiden Kongresskammern wandte. Die Zuschauer saßen auf alten Plastikstühlen; dann und wann fehlte einer in der Reihe, wodurch das Publikum lückenhaft erschien, verglichen mit dem in der letzten großen Arena, die Valentine von innen gesehen hatte, der Arena in der Pyramide von Memphis mit ihrer Horrorshow.
    Dem Aussehen nach trugen die Senatoren echte Kleidung samt Krawatte und glänzender Lederschuhe.
    »Eine Fraktion des Repräsentantenhauses will die Basketballliga wieder spielen lassen«, berichtete Ducks leise. »Der Senat lehnt immer wieder ab und sagt, es würde die Würde der Kammer beeinträchtigen, wenn der Senat seine Sitzungen wegen eines Spiels unterbrechen müsste.«
    »Die haben nur Angst, dass Basketball mehr Zuschauer anlocken könnte«, sagte ein Mann, ein paar Reihen hinter ihnen.
    »Mount Omega schafft es nicht, ein paar Hühner zu züchten, aber Zyniker können wir ausbrüten«, murmelte sie.

    Valentine versuchte, den Sinn der Rede zu erfassen. Der junge Mann legte immer wieder Pausen ein und presste ein »Ähmmmmm« unter seinem großzügigen Überbiss hervor.
    »McCaffee ist kein großer Redner«, klärte ihn Ducks auf. »Aber er ist Senator in dritter Generation, und die Hälfte der Mehrheitsangehörigen steht bei seiner Familie in der Schuld.«
    »Also sind die auf den großen Sesseln die Senatoren?«, fragte Valentine. »Die sind nicht dünn.«
    »Privilegien eines Amtes innerhalb der Verfassungsorgane.«
    »Verstehe«, sagte Valentine. »Hört sich an, als wäre er fertig.«
    »Als Nächstes ist New Hampshire dran. Die kann reden.«
    »War sie je in New Hampshire?«, erkundigte sich Valentine.
    »Natürlich nicht. Senatoren treten für ihre Wahl vor dem Obersten Gerichtshof an, damit sichergestellt werden kann, dass sie die Werte des Gerichts repräsentieren. Sie ist hart, zäh und pragmatisch.«
    »Und mit dem Boss des Vereinigten Pressenetzwerks verheiratet«, bemerkte der Mann hinter ihnen.
    »Das da auf dem Ledersessel mit den Stierhörnern ganz oben ist Senator Bey.«
    Was von dem Tunnelbauer noch in dem ergrauten Körper steckte, trat in seinen Schultern und seinem Schädel zutage. Senator Bey lehnte sich auf seinem Stuhl vor, das Kinn hochgereckt und nach vorn geschoben, die Faust auf dem Knie, als bereitete er sich darauf vor, das Podium zu stürmen und die Rednerin anzugreifen.
    Valentine bemühte sich, der Debatte zu folgen. Die »angesehene Senatorin von New Hampshire« verteidigte die
Referenzen eines neuen Direktors für die juristische Fakultät.
    »Gibt es hier eine Universität?«
    »So etwas in der Art. Die speziellen Fachrichtungen werden gefördert: Militär, Jura, Soziale Betreuung, Offenbarende Religion. Außerdem gibt es noch ein paar besondere Technikerschulen für die Leute, die dafür sorgen, dass der Saft und das Wasser fließen. Bis zur zehnten Klasse ist die Ausbildung überwiegend computergestützt. Danach bekommt man Lehrer, aber die meisten davon studieren gleichzeitig an der Universität - so bezahlen sie für ihre Ausbildung. Das Studium ist hart. Ich habe es nur knapp geschafft. Versuchen Sie mal, vier Jahre lang mit Studentenschläfchen auszukommen.«
    Valentine wartete geduldig

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