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Flug durch die Sonne

Flug durch die Sonne

Titel: Flug durch die Sonne Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Isaac Asimov
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ich hätte ihn entführt, wenn die Asteroidenmänner ihn aufhalten sollten. Sie können nicht abstreiten, daß ich so schnell wie möglich wieder von Ceres startete und hierher zurückkam.«
    »In einem Regierungsschiff!«
    »Ich habe es gestohlen. Und? Das heißt nur, daß Sie ein neues Schiff für Ihre Flotte haben. Und ein gutes obendrein.«
    Dingo sah die anderen Piraten an. »Der Kerl redet wie ein Wasserfall.«
    »Ich warne Sie noch einmal«, sagte Lucky. »Sie werden vor dem Kapitän alles zu verantworten haben, was mir zustößt.«
    »Nein, das werde ich nicht«, knurrte Dingo, »weil er genau weiß, wer Sie sind – und ich weiß das auch. Mr. David Lucky Starr. Komm jetzt!«
    Dingo stand auf. Dann sagte er zu seinen beiden Begleitern: »Schafft diese Kisten hier weg. An die Seite damit!«
    Sie sahen ihn an und gehorchten. Dingo stand kampfbereit nach vorne geneigt. Die Narbe an seiner Oberlippe glänzte rot.
    »Sind Sie Manns genug, allein mit mir fertig zu werden, Dingo, oder brauchen Sie Ihre beiden Freunde als Helfer?« fragte Lucky, der im Vergleich zu dem Piraten geradezu schwächlich wirkte.
    »Ich brauche keine Hilfe, mein Junge.« Dingo lachte hämisch. »Aber wenn du versuchst, davonzulaufen, werden sie dich mit Neuronenpeitschen daran hindern.« Er hob die Stimme. »Ihr habt mich verstanden, ihr beiden, nicht wahr?«
    Lucky wartete darauf, daß Dingo angriff. Er wußte, daß die größte Gefahr darin lag, den Piraten zu nahe herankommen zu lassen.
    Dingo holte mit der rechten Faust aus und rannte los. Lucky trat erst im letzten Augenblick nach rechts zur Seite, packte den ausgestreckten linken Arm des anderen und stellte ihm ein Bein.
    Dingo taumelte mit ausgestreckten Armen nach vorne und stürzte. Im nächsten Augenblick stand er wieder auf den Beinen. Er blutete an einer Wange.
    Wieder rannte er auf Lucky los, der sich schnell zu einem der Regale an den Wänden zurückzog.
    Er hielt sich mit beiden Händen an dem Regal fest und schlug mit den Füßen zu. Er traf Dingo an der Brust und brachte dadurch dessen Angriff zum Stehen. Lucky wirbelte herum und war im nächsten Augenblick wieder in der Mitte des Raumes.
    »He, Dingo!« rief einer der Piraten, »du darfst jetzt bald Ernst machen.«
    Dingo keuchte: »Ich bringe ihn um!«
    Aber er war jetzt vorsichtiger geworden. Er schob sich langsam nach vorne und musterte Lucky unverwandt, wartete auf den Augenblick, da der andere angriff.
    »Was ist denn, Dingo?« höhnte Lucky. »Haben Sie Angst vor mir?«
    Wie Lucky erwartet hatte, rannte Dingo brüllend geradewegs auf ihn zu. Lucky fiel es nicht schwer, dem Piraten auszuweichen. Seine Handkante traf Dingo im Nacken.
    Lucky hatte beim Training oft gesehen, wie ein Mann unter diesem Schlag bewußtlos zu Boden ging. Aber Dingo taumelte nur. Er schüttelte sich und drehte sich knurrend um.
    Zwei wohlgezielte rechte Haken Luckys trafen Dingo an der Wange und rissen sie auf. Aber Dingo achtete überhaupt nicht darauf. Er rückte immer weiter vor.
    Plötzlich ging er unerwartet zu Boden, wie ein Mann, der gestolpert war. Aber beim Fallen zuckten seine Arme vor, und seine rechte Hand umfaßte Luckys Bein. Lucky stürzte.
    »Jetzt hab' ich dich!« flüsterte Dingo.
    Er umfaßte Luckys Hüfte, und im nächsten Augenblick rollten die Männer ineinander verkrampft auf dem Boden.
    Luckys rechter Arm war frei, aber den linken hielt der Gegner fest umklammert. Mit letzter Kraft hob Lucky die Faust und traf Dingo mit derartiger Wucht am Kinn, daß er glaubte, der Arm müsse ihm brechen.
    Dingos Griff ließ einen Augenblick nach, und Lucky sprang mit einem Satz zurück, um sich aus der tödlichen Umklammerung zu retten.
    Dingo brauchte zum Aufstehen etwas mehr Zeit. Seine Augen waren glasig.
    »Die Peitsche!« murmelte er.
    Er fuhr unerwartet herum und riß einem der Piraten die Peitsche aus der Hand.
    Lucky versuchte sich zu ducken, aber die Neuronenpeitsche blitzte auf und traf ihn an der Hüfte. Ein weißglühender Schmerz durchzuckte ihn. Die Lähmung erfaßte seine ganze rechte Körperhälfte, und er ging wieder zu Boden.
    Einen Augenblick waren seine Körperfunktionen völlig durcheinander, und er rechnete jeden Augenblick mit dem Tod. Dann hörte er wie aus weiter Ferne die Stimme eines Piraten:
    »Hör mal, Dingo, der Kapitän hat doch gesagt, daß es wie ein Unfall aussehen muß. Schließlich ist er ein Senatsmann, und ...«
    Das war alles, was Lucky hörte.
    Als er wieder zur Besinnung kam, fand er sich

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