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Flug durch die Sonne

Flug durch die Sonne

Titel: Flug durch die Sonne Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Isaac Asimov
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oder dich –, dann kann ich dich nicht brauchen.«
    Bigman hielt die Hand hin. Die Kapsel fiel hinein.
    »Also schön«, seufzte der Kleine.
     
    Lucky ließ sich von der Luftschleuse durch das Vakuum zur Oberfläche des Planeten hinuntertreiben und beschleunigte nach einer Weile den Flug durch geschickten Einsatz seiner Rückstoßpistole.
    Äußerlich sah der Asteroid dem Hansens sehr ähnlich. Er hatte dieselben Krater und Schluchten, und die von der Sonne beschienene Hälfte besaß auch die gleiche Farbe. Alles das aber mochte auch für hundert andere Asteroiden zutreffen.
    Aber da war noch etwas. Etwas, das sich nicht so ohne weiteres und überall finden läßt.
    Lucky nahm ein kleines Gerät, das an einen Kompaß erinnerte, aus der Tasche. In Wirklichkeit handelte es sich um eine Radareinheit kleinster Bauart. Seine eingebaute Strahlungsquelle konnte Radiokurzwellen beinahe jeden Bereichs aussenden. Gewisse Strahlungsoktaven wurden vom Felsgestein teilweise reflektiert, teilweise durchgelassen.
    Lucky beobachtete die feine Nadel des Instruments, während er in eleganten, langen Sätzen über die schroffen Klüfte und Spitzen des Asteroiden dahinsegelte. Plötzlich gab die Nadel einen charakteristischen Ausschlag. Lucky wußte sofort, was das zu bedeuten hatte: Der Asteroid war hohl. Er brauchte nur noch festzustellen, wo der Anschlag am deutlichsten war, dann hatte er die Stelle gefunden, wo der Hohlraum der Oberfläche am nächsten kam.
    Ein paar Augenblicke lang war Luckys ganze Aufmerksamkeit auf die zitternde Nadel gerichtet. So bemerkte er die Magnettrosse nicht, die sich ihm vom Horizont her näherte.
    Er bemerkte sie tatsächlich erst, als sie seinen Anzug berührte, ihn in die Höhe schleuderte und dann mit aller Wucht auf den Boden schmetterte, wo er hilflos liegenblieb.

 
11.
     
    Drei Lichter erschienen am Horizont und näherten sich Lucky. Die Personen, zu denen die Lichter gehörten, konnte er in der Finsternis nicht erkennen.
    Dann hallte eine Stimme an seinem Ohr – eine Stimme, die er sehr wohl kannte: die Stimme Dingos. Sie sagte: »Du brauchst deinen Kumpel dort oben gar nicht zu rufen. Ich habe hier ein Gerät, mit dem ich die Trägerwellen abhören kann. Wenn du also Dummheiten machst, knallt es – Polyp!«
    Das letzte Wort stieß er geradezu heraus: jenen verächtlichen Ausdruck, den alle Gesetzesbrecher für die Polizei und deren Mitarbeiter gebrauchten.
    Lucky schwieg. Seit jenem Augenblick, da die Magnettrosse seinen Anzug berührt hatte, wußte er, daß er in eine Falle gegangen war. Bigman zu rufen, ehe er mehr über die Art dieser Falle wußte, hieße die Shooting Starr in Gefahr bringen, ohne irgend etwas Positives damit zu erreichen.
    Dingo stand über ihm. Im Licht eines der anderen Helmscheinwerfer konnte Lucky Dingos Gesichtsplatte und die dicken Linsen, die er über den Augen trug, sehen. Lucky wußte, daß der Pirat ein Infrarot-Nachtsichtgerät trug, womit gewöhnlich Wärmestrahlung in sichtbares Licht übertragen werden konnte. Sie hatten ihn also allein durch die Wärmeausstrahlung seines Anzugheizgeräts beobachten können.
    »Was ist denn los, Polyp?« erkundigte sich Dingo hämisch. »Hast du Angst?«
    Der Pirat hob sein Bein und zielte mit der Stiefelspitze auf die Gesichtsplatte von Luckys Raumanzug. Lucky drehte den Kopf zur Seite, um dem Stoß zu entgehen, aber Dingo trat nicht zu. Er lachte brüllend.
    »So einfach machen wir es dir nicht, Polyp«, sagte er.
    Dann änderte sich sein Tonfall, als er die beiden anderen Piraten ansprach: »Springt zu der Spalte hinüber und macht die Schleuse auf.«
    Sie zögerten einen Augenblick. Einer von ihnen meinte: »Aber Dingo, der Kapitän hat doch gesagt, daß du ...«
    »Los, verschwindet«, herrschte Dingo sie an, »sonst kriegt ihr auch was ab!«
    Die beiden schwebten mit langen Sätzen davon. Dingo wandte sich wieder Lucky zu. »So, und jetzt werden wir dich zur Schleuse schaffen.«
    Er hielt immer noch ein Ende der Magnettrosse in der Hand. Mit einem Schalterdruck schaltete er das Magnetfeld ab, trat einen Schritt zurück und zog. Lucky wurde hochgerissen und rollte teilweise aus dem Kabel heraus, das sich um ihn gelegt hatte. Dingo schob den Schalter wieder zurück, und die übrigen Windungen klammerten sich um so fester an Lucky.
    Dann riß Dingo das Kabel wie eine Peitsche hoch. Lucky wurde mitgerissen, während Dingo geschickt manövrierte, um das Gleichgewicht nicht zu verlieren. Lucky schwebte im Raum, und

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