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Flug in den Weltraum

Titel: Flug in den Weltraum Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Hans Dominik
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notwendig. Zwei von den vier Manometern mußten mit der Außenluft verbunden werden. Thermometer und Beschleunigungsmesser waren einzubauen. Das alles hat sehr schön geklappt. Auch die Treibflächen sind bereits eingetroffen. Nur der Bewegungsmechanismus für sie ist noch nicht fertig, und das ist kein Fehler, denn den wollen wir jetzt nach den Plänen Hidetawas gestalten.«
    »Gut, sehr gut, Herr Grabbe. Wann, meinen Sie, wird die neue Rakete startbereit sein?«
    »In wenigen Tagen. Hegemüller sitzt bereits über den Zeichnungen für die wenigen noch fehlenden Teile. Wir werden die Stücke bei uns im Werk herstellen lassen und die Sache dringlich machen. Wenn Sie auch noch etwas Druck dahintersetzen, Herr Professor, können wir schon für die kommende Woche mit einem Probeflug rechnen.«
    Lüdinghausen warf einen Blick auf den Kalender. »Wir werden fast Neumond haben. Das paßt ganz gut. Also machen Sie mit Volldampf weiter, und jetzt wollen wir uns Saraku kommen lassen.«
    Sorgsam faltete Grabbe die rote Liste zusammen und ließ sie in seiner Brusttasche verschwinden, während Lüdinghausen den Japaner durch den Fernsprecher zu sich bat.
    »Wir sind Meister Hidetawa zu Dank verpflichtet«, empfing er den Eintretenden. »Die Pläne, die Sie in seinem Auftrag überbrachten, sind sehr interessant und lehrreich für uns, aber wir haben auch nicht geschlafen. Wollen Sie sich das bitte ansehen.« Er führte Saraku zu einem andern Tisch, auf dem ein vollständiger Satz der von Hegemüller entworfenen Raketenpläne ausgebreitet war, und fuhr fort: »Ich übergebe Ihnen die Zeichnungen zu treuen Händen, Herr Saraku, mit der Bitte, sie Herrn Hidetawa zu übermitteln.«
    Überrascht schaute der Japaner auf die vor ihm ausgebreiteten Zeichnungen. Schon eine oberflächliche Betrachtung zeigte ihm, daß die Partner ihre Zeit in der Tat nicht verloren hatten. Auch hier war alles für eine Strahlrakete Erforderliche bis in die Einzelheiten durchkonstruiert, und in der Hauptsache stimmte es mit den von Hidetawa gewählten Anordnungen überein.
    Grabbe griff nach einer Liste und reichte sie dem Japaner, während er dazu erklärend bemerkte: »Sie finden hier eine Aufstellung der Patente, die wir gemeinsam nehmen wollen. Neu für uns war der Bewegungsmechanismus der Treibflächen. Wir halten ihn für sehr wichtig und wollen ihn möglichst ausgiebig schützen lassen. Für Sie wird vielleicht die von uns gewählte Anordnung der Instrumente interessant sein. Von diesen zwei Punkten abgesehen, stimmen unsere Konstruktionen wie gesagt fast vollständig überein.«
    Saraku hatte sich über die Zeichnungen gebeugt und vertiefte sich in ihre Einzelheiten.
    Äußerlich war ihm die Überraschung nicht anzumerken, die diese Entwürfe ihm bereiteten. Etwas ganz Neues hatte er dem deutschen Werk zu bringen geglaubt und mußte nun feststellen, daß man hier schon ebenso weit war wie in Tokio.
    »Bauen ist jetzt die Hauptsache, Herr Saraku«, nahm Lüdinghausen wieder das Wort. »In Stahl und Eisen muß jetzt Form gewinnen, was hier auf dem Papier steht, und zwar möglichst bald.« Saraku nickte zustimmend. Er dachte in diesem Augenblick an ein anderes, nur für ihn bestimmtes Schreiben Hidetawas, in dem sein alter Lehrer ihm auch einiges über den Stand der Bauarbeiten an seiner Rakete mitteilte. Mochten die Deutschen sich noch so sehr beeilen, es würde ihnen kaum gelingen, seinen Vorsprung einzuholen.
    »Ich weiß nicht, Herr Professor«, begann er zögernd, »ob es erlaubt ist, davon zu sprechen.« Er stockte wieder und schwieg. »Bitte heraus mit der Sprache!« ermunterte ihn Grabbe.
    »Reden Sie nur offen, wir haben keine Geheimnisse voreinander.«
    »Ich hörte«, begann Saraku wieder, »... es sind nur Gerüchte ... man sprach im Werk von einer Rakete, die bereits fertig war und auf unerklärliche Weise entflogen sein soll.«
    Verstohlen tauschten Grabbe und Lüdinghausen einen schnellen Blick miteinander. Für einen kurzen Augenblick flammte der alte Verdacht wieder in Grabbe auf. Fragen überstürzten sich in seinem Kopf. Was wußte der Japaner in Wirclichkeit?
    Lüdinghausen enthob ihn der Mühe, eine Antwort zu finden.
    »Gerüchte, Herr Saraku ... Sie wissen selbst, was man davon zu halten hat. Ein Körnchen Wahrheit und viel unnützes Geschwätz. Herr Doktor Hegemüller hatte ein paar kleine Strahlflächen an ein Gestell montiert, wollte am nächsten Tag ihre Treibkraft messen. In der Nacht kamen streunende Katzen darüber her und

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