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Flug ins Feuer

Flug ins Feuer

Titel: Flug ins Feuer Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Shalvis Jill
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Stunden sie schon geflogen war, unter Bedingungen wie diesen hier zu fliegen führte schneller als irgendetwas anderes zu erhöhter Spannung, und sie bereitete sich mental auf die unvermeidlich schwierige Landung vor.
    »Können Sie überhaupt etwas sehen?«, fragte er einen
Moment später mit heiserer Stimme, als die Sicht inzwischen gegen null tendierte.
    Nicht sehr viel, nein. Aber sie waren jetzt nur noch wenige Meilen entfernt. Sie konnte das helle Glühen des Brandes sehen. Es war ein furchterregender Anblick, und obgleich sie kaum das Land unter sich erkennen konnte, erkannte sie die Ausmaße außerordentlich gut. »Machen Sie sich keine Sorgen.«
    Als Antwort gab er ein Brummen von sich, aber er hatte nicht kapiert. Fliegen war ihr Leben. Einige Frauen ihres Alters hatten Ehemänner oder Kinder.
    Sie hatte dies.
    Hier oben hatte sie ihr Schicksal unter Kontrolle; hier oben in diesem weiten Raum war sie frei wie ein Vogel und genauso glücklich, egal wie groß die Herausforderung war. Dies war eine schwierige und unwillkommene Herausforderung, aber sie war ihr gewachsen. Sie vollführte eine scharfe Drehung nach rechts, passte sich der grandiosen Landschaft unter ihr an – und für einen kurzen Moment sah sie überhaupt nichts. Nichts außer dunklem, dickem, erstickendem Rauch in jeder Richtung. Sie blinzelte mehrmals schnell hintereinander, aber es gab nicht die kleinste Lücke in dem Rauch. Sie atmete ganz tief durch und überprüfte sorgfältig ihre Instrumente, ging tiefer.
    »Wir gehen runter?«
    So oder so – aber voll auf ihre Instrumente konzentriert – mehr als dies konnte sie im Moment nicht tun -, antwortete sie nicht. Immer noch keine Sicht. Sie ging noch tiefer in einem letzten Versuch, den Rauch zu durchdringen. »Verdammt.«
    »Was ist los?«
    »Der Wind hat auf dreißig Knoten zugenommen.«

    »Zu viel?«
    Nun ja, zwanzig wären schon ziemlich happig, vierzig wären tödlich. »Gott sei Dank haben wir keinen Seitenwind, so dass es wirklich schlimmer sein könnte.« Wieder musste sie ihre Höhe regulieren, dieses Mal höher steigen, um dem zerklüfteten, scharfzackigen Berg auszuweichen, von dem sie wusste, dass er dort war, auch wenn sie ihn nicht sehen konnte. Die heftige Turbulenz rüttelte sie für einen Moment durch, aber sie kämpfte dagegen an und bekam das Flugzeug wieder in den Griff. Das war knapp. Sogar ihr Magen zog sich zusammen.
    Nur noch ein paar Minuten.
    Ein weiterer harter Stoß, aber ihre Hände und Augen blieben ruhig, wie auch ihr Herz, obgleich ihre Hände feucht geworden waren.
    Hinter sich hörte sie, wie eine schweißnasse Hand auf die Armlehne klatschte. Hörte das leise Fluchen.
    In ihrem Rückspiegel hielt sie seinen Blick fest. »Alles in Ordnung«, sagte sie.
    »Verschwenden Sie nicht Ihre Zeit damit, mich zu verhätscheln, bringen Sie uns einfach hin.«
    Sie ging wieder tiefer.
    Bei dem abrupten Manöver hörte sie, wie er erneut scharf die Luft einsog. Sie atmete ebenfalls tief ein und langsam wieder aus, setzte ihre ganze Kraft und ihr Können ein, um sicher zu landen.
    Blind. »Halten Sie durch.« Sie gab kräftig Gas und zog das Flugzeug scharf hoch, um dem Bergkamm auszuweichen, auf den die Flammen übergesprungen waren, machte eine scharfe Rechtskurve und flog wieder zurück, um die Landung erneut zu probieren.
    Und verlor wieder komplett die Sicht.

    »Gehen Sie ruhig wieder hoch«, sagte er. »Lassen Sie sich Zeit.«
    Sie warf einen Blick auf ihre Messgeräte. »Geht nicht.«
    »Warum zum Teufel nicht?«
    »Nicht genug Benzin.«
    Ihre Blicke trafen sich. Ein Schweißtropfen rann ihm über die Schläfe. Sie selbst schwitzte auch. »Halten Sie durch«, sagte sie wieder, und mit einem weiteren gewagten Manöver wendete sie und vollführte dieses Mal eine Linkskurve über nicht brennendem Gebiet. »Bereit?«
    »Mist.« Er schloss die Augen. Dann öffnete er sie mit grimmiger Entschlossenheit, die sie wirklich überraschte. »Bereit.«
    Bereit. Und sie flog sie direkt in die entlegenen, atemberaubenden, gefährlichen und wahrhaft rauen mexikanischen Berge, inklusive Flammen und Rauch und allem.

2
    Die bewaldeten Bergspitzen waren unter dem Rauch verschwunden, und als sie zur Landung ansetzten und runtergingen, spürte Griffin, dass sein Herzschlag sich beschleunigte, etwas, was er seit geraumer Zeit nicht mehr kannte. Dann flogen sie plötzlich unter dem Rauch hindurch und hatten wieder etwas klarere Sicht, und er sah die stark bewachsenen Hügel und die

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