Fly Me To The Moon - In seinem Bann 5: Sinnlicher Liebesroman (German Edition)
Fond des Panamera Executive stiegen, hatte ich schon allein die Treppe und den Gang durch die Lobby als echte Belastungsprobe erlebt.
Bei jedem Schritt geriet die Kugel in meiner Vagina in Bewegung und massierte mein Inneres auf erfindungsreiche, nie vorherzusehende Weise.
Erst als wir im Auto saßen, gab sie ein wenig Ruhe und ich atmete erleichtert auf.
Ich war erstaunt, als Mark auf dem Beifahrersitz Platz nahm und sich ein anderer Fahrer ans Steuer setzte, der sich als Matthew vorstellte und ebenso wie Mark mit Waffe, Head-Set und Hugo-Boss-Anzug ausgestattet war.
»Ich möchte, dass Mark dich heute begleitet«, erklärte Ian.
»Wie bitte? Ich brauche doch bei einer kunstwissenschaftlichen Tagung keinen Bodyguard«, gab ich stirnrunzelnd zurück.
»Da bin ich anderer Meinung, Darling.«
»Doch nicht etwa wegen Leander?«
Ian sah mich an, als verstehe sich das von selbst.
»Er hat gestern einfach zu tief ins Glas geschaut. Das Ganze wird ihm heute schon wieder furchtbar peinlich sein. Ich brauche wirklich keinen Personenschutz, Ian. Das wäre mir unangenehm.«
»Aber mir ist es wichtig, Ann-Sophie. Ich bestehe darauf, dass Mark dich begleitet.« Sein Tonfall ließ keine weitere Widerrede zu. »Ich werde um eins wieder hier sein. Dann können wir gemeinsam essen und später zu Bethany fahren.«
Ian küsste mich zärtlich, als wir vor dem Davidson Building hielten und Mark ausstieg, um mir die Tür aufzuhalten.
Kapitel 3
Ich atmete tief durch, ehe ich an der Seite meines Bodyguards und mit einem verruchten Geheimnis in meinem Schoß den Konferenzsaal betrat.
Wie ich es vorausgesehen hatte, wurde Leander knallrot im Gesicht, als er mich erblickte. Wie am Vortag war der Platz neben ihm für mich reserviert und ich atmete nochmals durch, ehe ich durch die Stuhlreihen schritt und mich setzte.
»Hör zu, es tut mir leid, was gestern passiert ist.«
»Schon gut, Leander.«
»Aber warum hast du mir nicht gesagt, dass du mit Ian Reed zusammen bist? Und dass du ihn im Hotel erwartet hast?«
Ich runzelte die Stirn, denn er klang plötzlich regelrecht vorwurfsvoll.
»Ich sah keine Notwendigkeit, das mit Ian an die große Glocke zu hängen. Außerdem hat er mich gestern Abend mit seinem Besuch selbst überrascht«, erklärte ich kühl.
»Das ist aber nicht Ian Reed«, stellte Leander scharfsinnig mit Blick auf Mark fest, der auf einem der nicht reservierten Stühle in der letzten Reihe Platz genommen hatte.
»Nein.« Ich schüttelte den Kopf. »Das ist Mark, mein Kindermädchen.«
»Er lässt dich von einem Bodyguard bewachen? Das tut er meinetwegen, stimmt’s?«
»Das tut er, weil es in seiner Welt dazugehört«, entgegnete ich diplomatisch und ich war dankbar, als unsere kleine Unterhaltung durch die Ankündigung des ersten Vortrages unterbrochen wurde.
Professor Brideshead aus Oxford sprach über die Sade-Rezeption der Surrealisten und sein Vortrag war ein wirkliches Erlebnis. Erfrischend und lebhaft, dabei pointiert und ohne falsche Scheu berichtete der schlaksige Über-Siebzigjährige mit dem karierten Sakko und der moosgrünen Fliege von der Faszination der Surrealisten für den skandalösen Marquis, den sie zu einem der Ahnherren ihrer Bewegung erklärt hatten.
Man musste zwar jeden Moment fürchten, dass der in seinem enthusiastischen Redeschwall energisch vor- und zurückwippende Professor über sein Rednerpult purzeln oder mit selbigem ins Publikum stürzen könnte, doch diese unterschwellige Gefahr trug zugegebenermaßen nur zusätzlich zum Unterhaltungswert des Vortrags bei.
Besonders wenn er drastische Textstellen aus Sades pornographischen Schriften zitierte und das tat Brideshead mit Vorliebe und wachsender Begeisterung, kam sein Pult, an dem er sich festhielt, bedenklich ins Schwanken.
Dazu zeigte er Bildbeispiele aus Max Ernsts surrealistischem Collage-Roman Une semaine de bonté , in dem Frauen zu Opfern sadistischer Spiele und Folterszenen werden, begangen von lüsternen Männern mit Tierhäuptern, wie man sie aus der Mythologie des Alten Ägyptens kennt.
»Viel häufiger in der Kunstgeschichte ist, dass die triebhafte Naturhaftigkeit der Frau durch das Bild des Mischwesens hervorgehoben wird – man denke an Sphinxen und Harpyien – bei Max Ernst dagegen ist es der Mann, dessen animalische Rohheit sich in der Metamorphose zum Vogel- oder Löwenmenschen manifestiert.«
Auch Man Rays SM-Fotografien und sein huldigendes Portrait des Marquis kamen zum Einsatz, ebenso wie
Weitere Kostenlose Bücher