Fly Me To The Moon - In seinem Bann 5: Sinnlicher Liebesroman (German Edition)
umgegangen bist – immerhin ist er mein Kollege.«
Ian lachte bitter auf.
»Nur diesem Umstand hat er es zu verdanken, dass ich habe Gnade vor Recht ergehen lassen. Er hat sich an dich herangemacht, vielleicht hätte er dir in dieser Nacht noch Gewalt angetan. Wäre er nicht dein Kollege und hätte nicht ausgerechnet dich als Fürsprecherin, müsste er um sein Leben fürchten.«
Ian sprach durch zusammengebissene Zähne und ich nahm seine immense Körperspannung wahr, die mir verdeutlichte, wie zornig er noch immer war.
»Nun werde bitte nicht albern. Leander hat sich gestern Mut angetrunken und ist dann über das Ziel hinausgeschossen. Es war eine unangenehme Situation und ich bin froh, dass du mir zu Hilfe gekommen bist, aber das macht Leander noch lange nicht zu einem potentiellen Vergewaltiger.«
»Ich kann nicht glauben, dass du den Kerl verteidigst«, knurrte er. »Willst du mich eifersüchtig machen, Ann-Sophie? Ist es das, worauf du es anlegst?«
Ich grinste und strich ihm eine widerspenstige Haarsträhne aus der Stirn.
»Das bist du doch schon, Ian.«
»Und offensichtlich zu Recht. Anderenfalls würdest du Sandberg nach dem was er getan hat, wohl kaum derart in Schutz nehmen.«
»Ich nehme ihn nicht in Schutz. Aber ich betrachte das Vorkommnis gestern eben als das was es ist. Ein Ausrutscher seinerseits, den er sicherlich liebend gern rückgängig machen würde.«
»In meinen Augen bist du viel zu nachsichtig, Ann-Sophie. Das war kein Kavaliersdelikt, sondern ein tätlicher Übergriff.«
»Das sagt ja gerade der Richtige.«
Ian sah mich fragend an.
»Ich möchte dich nur an die Liebeskugel erinnern«, flüsterte ich mit erhobenen Brauen, denn die beiden Männer vorn im Wagen konnten uns problemlos zuhören.
Ian wurde blass. »So hast du es also empfunden? Als vergleichbar mit Sandbergs Übergriff?«
»Nein, natürlich nicht. Dann hätte ich mich gewehrt. Aber du hast es getan, ohne mich zu fragen. Ich wusste nicht, was auf mich zukommt.«
»Aber gerade darin besteht doch der Reiz«, brachte Ian hervor und es klang irritiert.
»Deiner Willkür unterworfen zu sein?« fragte ich stirnrunzelnd.
»Ich würde eher sagen, deiner Lust unterworfen zu sein. Ich hätte gespürt, wenn du es nicht gewollt hättest. Ich hätte es nicht getan, wenn dein Körper nicht weich und nachgiebig gewesen wäre.«
Mit diesen Worten griff er ohne Vorwarnung zwischen meine Beine und schob sie mit sanfter Gewalt auseinander, bis er das goldene Kettchen zu fassen bekam.
Natürlich wollte ich instinktiv die Schenkel schließen, doch Ians drohender Blick ließ mich innehalten. Seine schönen Augen wirkten undurchdringlich und um seine sinnlichen Lippen spielte dieses feine, ironische Lächeln, als er gefühlvoll an der kleinen goldenen Kugel zog, die zwischen meinen Schenkeln baumelte.
Ich musste die Zähne zusammenbeißen, um nicht aufzustöhnen und ich spürte, wie mir die Schamesröte ins Gesicht schoss.
Zwar waren die hinteren Wagenscheiben getönt, aber es gab keine Trennwand zwischen den vorderen Sitzen und dem Fond der Limousine und die anderen Autos quälten sich nur Zentimeter von uns entfernt durch den dichten Londoner Stadtverkehr.
Jede Unebenheit im Bodenbelag versetzte die Kugel in meinem Schoß ohnehin in ihre sündigen wie eigenmächtigen Schwingungen, doch Ians leichtes Ziehen, das sie immer wieder gegen meinen Scheideneingang drückte, ließ mich fast kommen.
»Ian, bitte!« blitzte ich ihn an, doch er ließ sich nicht beirren und ließ stattdessen seine respektlosen Finger die Innenseiten meiner Schenkel erkunden und die Satinbänder meiner Strumpfhalter entlangwandern.
Als wir vor dem Restaurant mit Namen Maud hielten, standen mir Schweißperlen auf der Stirn und Ians wissendes Grinsen sprach Bände.
Drinnen wurden wir vom Hausherrn persönlich empfangen. Der Besitzer und Küchenchef des Gourmettempels Thierry Maud war ein stilistisch irgendwo zwischen Punk und New Wave angesiedelter Endvierziger mit wasserstoffblondiertem Ziegenbart, zahlreichen Piercings und Sex-Pistols-Shirt und mir in seiner lockeren Unangepasstheit auf Anhieb irgendwie sympathisch.
Thierry führte uns durch sein ebenso ausgefallenes Restaurant, in dessen verwinkelten Räumen statt dezenter Klavierklänge Iggy Pops Lust For Life gespielt wurde. Die Möblierung erinnerte entfernt an die Sofakneipen der 1970er Jahre, wirkte nur insgesamt gediegener. An den Wänden hingen psychedelische Op-Art-Werke von Victor Vasarely und
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