Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen
Forlorner (Salkurning Teil 1) (German Edition)

Forlorner (Salkurning Teil 1) (German Edition)

Titel: Forlorner (Salkurning Teil 1) (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Loons Gerringer
Vom Netzwerk:
anderen Welt? Diese Welt –
nennen wir sie ruhig Britaine – also, Britaine wird kaum unbesiedelt sein. Und in
der Situation, von der wir hier reden, würden ja nicht nur zwei, drei verirrte
Wanderer hinübermüssen, die vielleicht noch in der Menge untertauchen könnten.
Glauben Sie denn wirklich, man würde dort Flüchtlinge in großer Zahl mit
offenen Armen empfangen? Und im Übrigen – der Tosu Magaton ist ohne Zweifel
eine Gefahr, die man nicht unterschätzen darf, aber wir wollen die allgemeine
Hysterie nicht noch schüren.“
    Schweigen. James hatte immer angespannter gelauscht.
Wovon redeten die? Was hatte Inglewing ihnen da verschwiegen?
    „Nehmen Sie es nicht zu schwer. Ihre Fähigkeiten sind hier gefragt, in unserer Welt – und das ist es, worauf ich Sie vorbereiten möchte.“
Larkish machte eine Kunstpause. Vielleicht hoffte er auch auf eine Bemerkung
von Inglewing, aber die kam nicht. So fuhr er fort: „Es wird um Ihre
Flugapparate gehen.“
    Wenn möglich, wurde die Stille nebenan daraufhin noch
tiefer.
    Flugapparate, dachte James und fühlte ein kindisches
Kichern in sich aufsteigen. Der Typ, der all die Bücher hier verfasst hatte,
dieser Typ, der zwar ganz sicher ein eingebildeter Angeber war, aber ebenso
sicher auch nicht verrückt – der redete von Flugapparaten . Okay, dachte
James. Ich glaub’s. Wir stecken wirklich verdammt in der Klemme.
    Nebenan ertönte Inglewings gepresste Stimme: „Woher
wissen Sie davon? – Oder nein, da muss ich wohl nicht fragen!“
    „Nein, das müssen Sie nicht. Merelle hat schon längst
erkannt, dass Ihr Erfindergeist sich nicht an kleine Reparaturen und abstruse
Theorien verschwenden darf. Manche Menschen muss man zu der Größe zwingen, die
in ihnen angelegt ist! Deshalb hielt sie es geradezu für ihre Pflicht, Ihre
Arbeiten auf diesem Gebiet ins Gespräch zu bringen.“
    „Ihre Pflicht , ha!“
    „Sie sollten ihr dankbar sein, Dorian! Sie lobte Ihr
Talent und Ihre schöpferische Kraft. Sie sprach davon, wie unermüdlich Sie an
Ihren Ideen und Konstruktionen arbeiten, dass Sie geradezu besessen sind von
Ihrer Arbeit –“
    „Ja, das kann ich mir vorstellen.“
    „Sie hat die Versammlung überzeugt. Deshalb sollten
Sie auch an Merelle denken bei Ihrem Auftritt heute Abend.“
    „Ist sie etwa auch da?“
    „Nein. Rowland sagte mir eben, dass sie sich immer
noch auf Reisen befindet.“
    „Wie üblich also.“
    „Hören Sie, Dorian, ich habe ja durchaus Verständnis
für Ihr Unbehagen, aber Sie müssen jetzt wirklich über Ihren Schatten springen!
Ihre Flugapparate – na gut, vielleicht war das bisher eine heimliche Spielerei
von Ihnen, aber jetzt sind sie gefragt!“
    James war, seit es um rätselhafte Bedrohungen und
Flugapparate ging, wieder völlig wach. Während er gebannt lauschte, behielten
seine Augen den Wikinger im Blick. Der hatte die ganze Zeit über nicht von
seinen Papieren aufgesehen und durch nichts zu verstehen gegeben, ob er wusste,
worum es da drinnen ging. James fragte sich, was wohl passieren würde, wenn er
jetzt einfach aufstand und ging. Würde dieser Nuomi ihn festhalten? Hatte er
mitbekommen, dass sein Chef ihn für einen Betrüger hielt?
    „Das ist Ihre Chance, den Troll-Käfern endlich den
Rücken zu kehren, Dorian“, fuhr Larkish fort. „Die Chance, diese
Toiletten-Geschichte hinter sich zu lassen – endlich über den Rand der
Abortschüssel hinauszublicken, wenn Sie mir ein unappetitliches Wortspiel nicht
verübeln –“
    Der Wikinger schloss das dicke, großformatige Buch, in
dem er immer wieder geblättert hatte. James konnte den Titel auf dem Buchdeckel
lesen: Glossar der Langorren-Dialekte – richtig, der Wikinger war in
Wirklichkeit einer von diesen Langorren. Und jetzt machte er Schluss mit der
Arbeit? Oder war es Zeit, bei seinem Chef den Tee nachzufüllen?
    „Also suchen Sie alles zusammen, was Sie bisher zum
Thema Flugapparate entwickelt, notiert und gedacht haben und bringen es heute
Abend mit. Und lassen Sie das Fluidum und Britaine für diesen Abend einmal
beiseite! Tun Sie es für Merelle und mich, aber tun Sie es vor allem für sich
selbst. Das wären meine Ratschläge, Dorian, und wenn Ihnen etwas daran liegt,
nicht für den Rest Ihres Lebens in diesem Wagen da herumzufahren und Uhren zu
reparieren, dann empfehle ich Ihnen dringend, sie zu beherzigen!“
    Zumindest das große Buch dort stammte nicht aus der
Feder des Professors – der James von Minute zu Minute unsympathischer wurde –
sondern

Weitere Kostenlose Bücher