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Foundation 01: Meine Freunde, die Roboter

Foundation 01: Meine Freunde, die Roboter

Titel: Foundation 01: Meine Freunde, die Roboter Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Isaac Asimov
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Augen
übergehen – für den Versuch, mich unberechtigterweise
meiner verfassungsmäßigen Rechte zu berauben. Sie werden
ihm das doch bitte ausrichten, nicht wahr?«
    Harroway ging zur Tür. Dort wandte er sich um. »Sie sind
ein aalglatter Anwalt.« Seine Hand hielt er in der Tasche.
    Einen kurzen Augenblick stand er unbeweglich da. Dann ging er,
lächelte in Richtung der Fernsehkamera, winkte den Reportern zu
und schrie: »Morgen haben wir vermutlich was Neues für
Euch. Ohne Scherz, was ganz Neues.«
    Als er dann im Wagen saß, lehnte er sich in die Polster,
nahm einen winzigen Mechanismus aus der Tasche und inspizierte ihn
sorgfältig. Zum ersten Male in seinem Leben hatte er eine
Photographie durch Röntgenstrahlenreflektion gemacht. Er hoffte,
keinen Fehler begangen zu haben.
     
    Quinn und Byerley hatten sich nie von Angesicht zu Angesicht
getroffen. Dies geschah nun durch Visorphon, wie sich die neue
Fernsehapparatur nannte, und wenn die beiden sich auch nicht
persönlich gegenüber saßen, so war doch die Wirkung
so, als wäre dies der Fall.
    Es war Quinn, der Byerley angerufen hatte, und er war es auch, der
das Gespräch begann, und zwar ohne alle besonderen
Formalitäten. »Ich dachte, es würde Sie interessieren
zu erfahren, Byerley, daß ich beabsichtige, die Tatsache
bekanntzugeben, daß Sie einen Schutzpanzer gegen
Röntgenstrahlen tragen.«
    »Wirklich? In diesem Falle haben Sie es vermutlich bereits
veröffentlicht. Ich habe das Gefühl, daß unsere recht
unternehmungslustigen Pressevertreter schon seit einiger Zeit all
meine Gespräche abhören. Ich weiß bestimmt, daß
das bei meinen Büroverbindungen so ist. Deshalb habe ich mich
auch in den letzten Wochen hier in meinem eigenen Hause
vergraben.« Byerley war freundlich, er brachte alles in einem
richtigen Plaudertone vor.
    Quinns Lippen wurden ein wenig dünner. »Unser
augenblickliches Gespräch ist abgeschirmt… und zwar
hundertprozentig. Ich führe es mit Ihnen, obwohl ich damit ein
gewisses Risiko eingehe.«
    »Kann ich mir denken. Niemand weiß, daß Sie
hinter dieser ganzen Hetze stehen. Zum mindesten weiß dies
keiner offiziell. Inoffiziell gibt es allerdings keinen, der es nicht
weiß. Ich würde mir an Ihrer Stelle keine Sorge
darüber machen. Ich trage also einen Schutzpanzer? Ich nehme an,
Sie fanden das heraus, als es sich zeigte, daß die von Ihrem
Schoßhund Harroway gemachte Aufnahme unterbelichtet war,
wie?«
    »Es ist Ihnen doch wohl klar, Byerley, daß es für
jeden einleuchtend sein muß, daß Sie es nicht wagen, sich
einer Röntgenanalyse zu stellen.«
    »Ebenso, daß Sie oder Ihre Leute einen illegalen
Versuch auf Verletzung der Rechte meiner Person
unternehmen.«
    »Der Teufel wird sich darum scheren.«
    »Vielleicht doch. Die Tatsache ist doch eigentlich symbolisch
für die Verschiedenheit unserer Wahlfeldzüge, oder nicht?
Sie kümmern sich wenig um die Rechte des Einzelbürgers. Ich
kümmere mich viel darum. Ich werde mich einer
Röntgenanalyse nicht unterwerfen, weil ich aus Prinzip meine
Rechte als Bürger aufrechterhalten möchte. Genauso wie ich
die Rechte anderer schützen werde, wenn man mich
wählt.«
    »Ganz ohne Zweifel können Sie daraus eine interessante
Rede machen. Nur wird keiner Ihnen glauben. Klingt ein bißchen
zu edel, um wahr zu klingen. Noch etwas anderes« – seine
Stimme wurde hart und geschäftsmäßig –,
»das Personal in Ihrem Hause war neulich nicht
vollständig.«
    »Wieso?«
    »Nach dem mir vorliegenden Bericht« – er fingerte
in vor ihm liegenden Papieren herum, die gerade noch im Bereich des
Fernsehschirmes waren – »fehlte eine Person. Ein
Krüppel.«
    »Wie Sie sagen«, sagte Byerley tonlos, »ein
Krüppel. Es handelt sich bei dieser Person um meinen alten
Lehrer, der bei mir lebt und sich jetzt bereits seit zwei Monaten auf
dem Lande befindet. Eine wohlverdiente Ausspannung ist wohl der
Ausdruck, den man gewöhnlich in solchen Fällen anwendet.
Ich hoffe, Sie haben nichts dagegen?«
    »Ihr Lehrer? Eine Art von Wissenschaftler, nicht
wahr?«
    »Ein Anwalt, ehe er zum Krüppel wurde. Er besitzt eine
Regierungslizenz als Biophysiker und hat ein eigenes Laboratorium.
Eine komplette Beschreibung der von ihm geleisteten Arbeit befindet
sich in den Akten der Behörden, an die ich Sie zum Zwecke der
Einsichtnahme hiermit verweise. Seine Arbeiten sind unwichtig. Sie
bedeuten aber für einen solch armen Krüppel einen harmlosen
und interessanten Zeitvertreib. Ich stehe ihm natürlich

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