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Foundation 01: Meine Freunde, die Roboter

Foundation 01: Meine Freunde, die Roboter

Titel: Foundation 01: Meine Freunde, die Roboter Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Isaac Asimov
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daß
Sie die menschliche Seite von Robots kennenlernen wollen?«
    »Nein, Frau Doktor! Nicht die menschliche Seite von Robots
– die menschliche Seite Ihres eigenen Lebens.«
    »Na ja, ich bin auch schon ein Robot genannt worden. Sicher
haben Sie doch schon von anderen gehört, daß ich selbst gar nicht menschlich sei.«
    Das traf zu, aber ich hatte natürlich keinen Grund, es ihr zu
sagen.
    Sie stand von ihrem Stuhle auf. Sie war nicht groß, und sie
sah zerbrechlich aus. Ich folgte ihr zum Fenster, und wir schauten
hinaus.
    Die Büros und Fabrikgebäude der U.S. Robot Co. bildeten
eine kleine Stadt für sich. Sie waren planmäßig
angeordnet und eingeteilt. Von hier oben hatte man den Eindruck, als
betrachte man eine aus der Luft aufgenommene Photographie.
    »Als ich hierher kam«, erklärte sie mir,
»verfügte ich über einen kleinen Raum in einem
Gebäude, das sich ungefähr dort befand, wo jetzt das
Feuerwehrdepot ist.« Sie deutete hinüber. »Es wurde
abgerissen, noch ehe Sie zur Welt kamen. Ich teilte den Raum mit drei
anderen. Ich selbst besaß die Hälfte eines Schreibtisches.
Alle unsere Robots bauten wir in einem einzigen Gebäude. Wir
produzierten wöchentlich drei Stück. Und nun sehen Sie, was
aus uns geworden ist!«
    »Fünfzig Jahre«, sagte ich banal, »sind eine
lange Zeit.«
    »Nicht, wenn Sie darauf zurückschauen«, war ihre
Antwort.
    »Man fragt sich dann, wohin die Zeit eigentlich gekommen
ist.«
    Sie ging zu ihrem Schreibtisch zurück und setzte sich. Sie
bedurfte gar keiner besonderen Regungen ihres Gesichts, um traurig
auszusehen.
    »Wie alt sind Sie?« wollte sie wissen.
    »Zweiunddreißig«, sagte ich.
    »Dann erinnern Sie sich gar nicht mehr daran, wie die Welt
ohne Robots ausgesehen hat. Es gab nämlich wirklich einmal eine
Zeit, in der die Menschheit dem Universum allein und ohne Freund
gegenüberstand. Jetzt besitzen wir Geschöpfe, die uns
helfen. Sie sind stärker als wir selber sind, treuer,
nützlicher und uns völlig ergeben. Die Menschheit ist nicht
mehr allein. Haben Sie die ganze Sache schon einmal von diesem
Standpunkt aus betrachtet?«
    »Leider nicht. Darf ich das, was Sie eben sagten,
wörtlich zitieren?«
    »Wenn Sie wollen. Für Sie ist ein Robot ein Robot.
Schaltungen und Metall – Elektrizität und Positronen –
Geist und Eisen. Von menschlicher Hand hergestellt und wenn
nötig von Menschenhand zerstört. Nur haben Sie leider noch
nicht mit ihnen gearbeitet, und so kennen Sie sie in Wirklichkeit
überhaupt nicht. Sie sind anständiger, sauberer und besser
erzogen, als wir es sind.«
    Ich versuchte sie sanft dazu zu bringen, daß sie weiter
sprach.
    »Unsere Leser wüßten gerne ein paar von den
Dingen, die Sie uns erzählen könnten… so wie sie gerne
etwas von Ihren eigenen Ansichten über die Robots erführen.
Die Interplanetarische Presse ist übers ganze Sonnensystem
verbreitet. Wir haben eine potentielle Leserschaft von drei
Milliarden. Ich glaube, diese hat sozusagen ein Anrecht darauf, zu
erfahren, was Sie, Dr. Calvin, uns zu erzählen wissen.«
    Es war gar nicht nötig, sie zum Reden zu verführen. Sie
hörte mich nicht, aber ihre Gedanken bewegten sich in der von
mir gewünschten Richtung.
    »Man hätte es von Anfang an wissen können. Damals
verkauften wir Robots zur Verwendung auf der Erde – das war
sogar noch vor meiner Zeit. Damals konnten die Robots natürlich
noch nicht sprechen. Später wurden sie menschlicher, und damit
setzte auch die Opposition ein. Natürlich wehrten sich die
Gewerkschaften gegen die Konkurrenz. Auch verschiedene
Widersprüche auf religiöser Basis wurden laut. All das war
recht lächerlich und recht unnütz. Und dennoch – man
mußte mit diesen Dingen rechnen.«
    Ich notierte mir all das wörtlich, so wie sie es sagte. Dabei
versuchte ich, die Schreibbewegungen meiner Fingerknöchel vor
ihr zu verheimlichen. Mit dem neuerfundenen Taschen-Notizapparat
konnte man das mit einiger Übung ganz gut fertigbringen.
    »Nehmen Sie zum Beispiel den Fall Robbies!« sagte sie.
»Ich habe ihn nie kennengelernt. Er wurde ein Jahr, ehe ich zu
der Gesellschaft kam, demontiert – so hoffnungslos unmodern war
er geworden. Aber das kleine Mädchen habe ich im Museum
gesehn…«
    Sie brach ab, aber ich sagte nichts. Ihre Augen wurden
träumerisch und ihr Geist wanderte in die Vergangenheit
zurück. Viele Jahre lagen zwischen der Zeit, von der sie sprach,
und heute.
    »Ich habe die Geschichte erst viel später erfahren. Als
man uns

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