Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen
Foundation 01: Meine Freunde, die Roboter

Foundation 01: Meine Freunde, die Roboter

Titel: Foundation 01: Meine Freunde, die Roboter Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Isaac Asimov
Vom Netzwerk:
gleichen
Schlußfolgerungen wie ich selbst, allerdings in einem Viertel
der Zeit. Sie hatten keinerlei Veranlassung, den Linger-Effekt bei
einem Bombardement durch Positronen außer acht zu
lassen.«
    »Das hab ich auch nicht getan. Können Sie es nicht ein
für allemal begreifen, Lanning, daß dieser Effekt sich
aufhebt und daß…«
    »Ja, ja, ja, das haben Sie bereits auseinandergesetzt. Sie
haben die Mitchell-Gleichung verwendet, was? Da will ich Ihnen also
sagen, daß man diese Gleichung gar nicht anwenden
kann.«
    »Und warum nicht?«
    »Einmal deshalb, weil Sie sich hyperimaginärer Werte
bedienen.«
    »Was hat das damit zu tun?«
    »Mitchells Gleichung trifft nicht zu, wenn…«
    »Sind Sie verrückt? Wenn Sie so freundlich sein und
Mitchells Abhandlungen in der Zeitschrift ›Untersuchungen im
Weltraum‹ nochmals lesen wollen, so…«
    »Das brauche ich gar nicht zu tun. Ich habe Ihnen von Anfang
an gesagt, daß ich Ihre Beweisführung nicht mag, und
Herbie unterstützt mich in dieser meiner Meinung.«
    »Schön«, schrie Bogert, »dann lassen Sie doch
dieses Maschinenkonglomerat die Lösung finden. Warum befassen
Sie sich dann überhaupt noch mit solchen
Unwichtigkeiten?«
    »Darin liegt ja gerade die Schwierigkeit. Herbie kann das
Problem gar nicht lösen. Und kann er’s nicht, so
können wir’s auch nicht – ich meine allein. Ich werde
die ganze Frage dem Nationalen Ausschuß unterbreiten. Die Sache
überschreitet bei weitem unsere eigenen
Möglichkeiten.«
    Bogerts Stuhl kippte nach hinten über, als er mit rotem,
wutverzerrtem Gesicht aufsprang. »Das werden Sie keinesfalls
tun.«
    Auch Lannings Gesicht rötete sich jetzt. »Wollen Sie mir
vielleicht vorschreiben, was ich tun darf und was nicht?«
    »Genau das«, kam die bissige Antwort. »Ich habe das
Problem gelöst, und Sie werden es nicht fertig bringen, mir
meine Leistung zu stehlen, verstanden? Glauben Sie ja nicht,
daß ich Sie nicht durchschaue, Sie ausgetrocknete
Versteinerung. Eher würden Sie sich die eigene Nase abschneiden,
ehe Sie zugaben, daß ich es bin, der das Problem der
Robot-Telepathie gelöst hat.«
    »Bogert, Sie sind ein verdammter Idiot. Noch ein Wort, und
ich lasse Sie wegen Subordination vom Dienst suspendieren.«
    Lannings Unterlippe zitterte vor innerer Erregung.
    »Genau das werden Sie nicht tun, mein lieber Lanning. Da, wo
ein gedankenlesender Robot in der Nähe ist, gibt es nicht mehr
viele Geheimnisse. Vergessen Sie daher bitte nicht, daß ich
völlig im Bilde bin über Ihre Abdankung.«
    Die Asche an Lannings Zigarre zitterte und fiel zu Boden, und der
Asche folgte die Zigarre selbst. »Was – was…«



Bogert lachte bösartig. »Und ich bin der neue Direktor,
verstehen Sie mich? Ich bin mir dessen durchaus bewußt. Glauben
Sie ja nicht, daß ich nicht ganz genau Bescheid weiß. Der
Teufel soll Sie holen, Lanning, aber von jetzt ab gebe ich hier die
Befehle. Fügen Sie sich nicht, so werden Sie in solche
Schwierigkeiten kommen, daß Ihnen die Augen
übergehn!«
    Nun fand Lanning endlich seine Sprache wieder. »Sie sind
Ihres Dienstes enthoben«, brüllte er, »verstehen Sie
mich? Sie sind rausgeschmissen, entlassen, aller Pflichten
entbunden.«
    Das Lächeln auf dem Gesicht des anderen wurde noch breiter.
»Was kann Ihnen das nützen? Damit helfen Sie sich kein
bißchen. Ich bin derjenige, der die Trümpfe in der
Hand hält. Ich weiß, daß Sie zurückgetreten
sind. Herbie hat’s mir gesagt, und er weiß es direkt von
Ihnen.«
    Lanning zwang sich, ruhig zu sprechen. Er sah mit einem Male
furchtbar alt aus. Seine müden Augen schauten aus einem Gesicht,
aus dem alle Röte verschwunden war und das nur noch die
teigig-gelbe Farbe des Greisenalters zeigte. »Ich will mit
Herbie sprechen. Er kann Ihnen gar nichts Derartiges gesagt haben.
Sie spielen ein hohes Spiel, Bogert, aber ich nehme Ihre
Herausforderung an. Kommen Sie mit!«
    Bogert zuckte mit den Schultern. »Um Herbie zu besuchen?
Schön. Ausgezeichnet sogar.«
     
    Es war genau zwölf Uhr mittags, als Milton Ashe von seiner
ungeschickten Zeichnung aufschaute und sagte: »Verstehen Sie,
was ich meine? Ich bin nicht in der Lage, das Ganze richtig
aufzuzeichnen, aber so ungefähr sieht es aus. Es ist ein
herrliches Haus, und ich kann’s fast für nichts
kaufen.«
    Susan Calvin schaute ihn mit sanften Augen an. »Es ist
wirklich wunderschön«, seufzte sie. »Ich habe oft
gedacht, daß ich so gerne einmal…« Ihre Stimme verlor
sich.
    »Natürlich«, fuhr Ashe

Weitere Kostenlose Bücher