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Foundation 01: Meine Freunde, die Roboter

Foundation 01: Meine Freunde, die Roboter

Titel: Foundation 01: Meine Freunde, die Roboter Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Isaac Asimov
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weißen Hände. »So ist’s auch.
Ich bin der Sache auf der Spur.«
    »Was das aus dem Munde eines Mathematikers bedeutet,
weiß ich. Wie nahe bist du dem Ende, mein Freund?«
    »Das hängt davon ab.«
    »Wovon?« Ashe ließ sich auf einem Stuhle nieder
und streckte seine langen Beine von sich.
    »Von Lanning. Der alte Bursche ist nicht meiner
Meinung.« Er seufzte. »Ist nicht mehr ganz auf der
Höhe, das ist das Schlimme. Klammert sich an Matrizenmechanik
als Allheilmittel, während man für dieses Problem bedeutend
wirkungsvollerer mathematischer Werkzeuge bedarf. Er ist schrecklich
eigensinnig.«
    Schläfrig murmelte Ashe: »Warum fragen wir nicht Herbie
und beenden damit die ganze Geschichte?«
    »Den Robot fragen?« Bogerts Augenbrauen hoben sich.
    »Warum nicht? Hat die Alte dir nichts gesagt?«
    »Du meinst Calvin?«
    »Natürlich, Susie persönlich. Dieser Robot ist ein
mathematisches Genie. Er weiß alles über alles plus noch
ein wenig mehr. Er löst dreifache Integrale im Kopf und
verspeist Tensor-Analysen als Dessert.«
    Der Mathematiker starrte ihn skeptisch an. »Ist das dein
Ernst?«
    »So wahr mir Gott helfe! Das Komische dabei ist, daß
der Idiot Mathematik gar nicht mag. Am liebsten würde er
überhaupt nur Kitschromane lesen. Wirklich! Du solltest sehen,
mit welcher Art von Lesestoff Susie ihn versorgt. ›Schwüle
Leidenschaft‹ und ›Liebe im Weltraum‹ und solches
Zeug.«
    »Dr. Calvin hat aber uns gegenüber nicht ein Wort davon
gesagt.«
    »Na ja, offenbar hat sie ihre Untersuchungen seines Zustandes
noch nicht beendet. Du weißt ja, wie sie ist. Sie möchte
alles durch und durch geklärt sehen, ehe sie das große
Geheimnis bekanntgibt.«
    »Aber dir hat sie’s offenbar bereits
mitgeteilt.«
    »Wir kamen irgendwie ins Gespräch. In letzter Zeit bin
ich ziemlich viel mit ihr zusammengekommen.« Er machte
plötzlich große Augen und runzelte die Stirn. »Sag
mal, Bogie, ist dir in letzter Zeit an Susie irgendwas
aufgefallen?«
    Bogerts Gesicht verlor seine Spannung und verzog sich zu einem
Grinsen. »Sie malt sich die Lippen, wenn’s das ist, was du
meinst.«
    »Mein Gott, das weiß ich selbst. Verwendet Rouge, Puder
und Augenbrauenschwarz. Sieht bei Gott komisch aus. Aber das ist
nicht, was ich meine. Ich kann nicht genau sagen, was es wirklich
ist. Vielleicht ist es die Art, wie sie redet – als wäre
sie mit einem Male sehr glücklich über irgend etwas.«
Er schien nachzudenken und zuckte dann mit den Schultern.
    Der andere lachte, und zwar so, wie man es bei einem
Wissenschaftler seines Alters – er hatte immerhin die
Fünfzig hinter sich – gar nicht erwartet hätte.
»Vielleicht ist sie verliebt.«
    Ashes Augen nahmen wieder ihre normale Größe an.
»Du spinnst, Bogie. Los, geh jetzt und sprich mit Herbie! Ich
möchte gerne hierbleiben und ein wenig schlafen.«
    »Schön. Nicht, daß ich es besonders schätze,
wenn ein Robot mir in meine Arbeit hineinredet, noch daß ich
glaube, daß er dazu imstande ist.«
    Ein leises Schnarchen war die einzige Antwort, die er bekam.
     
    Herbie horchte aufmerksam zu, während Peter Bogert, die
Hände in den Taschen, mit betonter Gleichgültigkeit
redete.
    »Das ist die ganze Geschichte. Man hat mir mitgeteilt,
daß du diese Dinge verstehst, und ich frage dich eigentlich
mehr aus Neugierde als aus irgendeinem anderen Grunde. Mein
Denkprozeß, wie ich ihn dir dargestellt habe, umfaßt ein
paar zweifelhafte Schritte – ich gebe das zu –, Schritte,
die Dr. Lanning nicht anerkennen will, und das ganze Bild ist
überhaupt noch ziemlich unklar.«
    Der Robot antwortete nicht, und Bogert sagte: »Nun, was sagst
du dazu?«
    »Ich kann keinerlei Fehler entdecken.« Herbie studierte
intensiv Zahlen, die Bogert ihm gereicht hatte.
    »Ich nehme an, auch du kannst nicht viel weitergehen,
was?«
    »Ich möchte den Versuch lieber nicht riskieren. Du bist
ein besserer Mathematiker, als ich es bin, und – na ja, ich
möchte mich nicht festlegen.«
    Bogert lächelte nachsichtig. »Das hab ich mir eigentlich
gleich gedacht. Die Geschichte ist für dich bestimmt zu hoch.
Sprechen wir nicht mehr davon!« Er zerknüllte die Papiere,
warf sie in den Müllschacht, wandte sich zum Gehen, änderte
dann aber seine Absicht.
    »Übrigens…«
    Der Robot wartete.
    Bogert schien Schwierigkeiten zu haben, das auszudrücken, was
er sagen wollte. »Ich hab da etwas – das heißt,
vielleicht könntest du…« Er brach ab.
    Herbie sagte gelassen: »Deine Gedanken sind wirr,

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