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Foundation 01: Meine Freunde, die Roboter

Foundation 01: Meine Freunde, die Roboter

Titel: Foundation 01: Meine Freunde, die Roboter Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Isaac Asimov
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schnell fort, während
er den Bleistift niederlegte, »muß ich warten bis zu
meinem Urlaub.
    Das sind nur noch zwei Wochen, aber diese Herbiegeschichte macht
ja überhaupt alles fraglich.« Seine Augen senkten sich, und
er starrte auf seine Fingernägel. »Nebenbei ist damit noch
eine andere Sache verknüpft, aber die ist noch ein
Geheimnis.«
    »Dann verraten Sie es mir auch nicht?«
    »Ach, warum eigentlich nicht? Ich möchte mich einfach
jemandem mitteilen – und Sie sind so ziemlich die einzige
Person, zu der ich hier Vertrauen habe.« Er lächelte
verlegen.
    Susan Calvins Herz klopfte wie rasend, aber sie sagte nichts, weil
sie ihrer Stimme keineswegs sicher war.
    »Offen gesagt«, Ashe rückte seinen Stuhl näher
an den ihren heran und senkte seine Stimme zu einem vertraulichen
Flüstern, »das Haus ist nicht für mich allein
bestimmt. Ich will mich verheiraten.«
    Und dann sprang er plötzlich von seinem Stuhl auf. »Was
ist los?«
    »Nichts.« Das Gefühl, daß sich alles um sie
drehte, war verschwunden, aber Susan hatte noch immer Schwierigkeiten
zu sprechen. »Sie wollen sich verheiraten? Sie – Sie wollen
damit sagen, daß…«
    »Natürlich. Ist doch höchste Zeit, oder nicht?
Erinnern Sie sich des Mädchens, das letzten Sommer hier war? Das
ist diejenige, welche. Aber es ist Ihnen wirklich nicht gut.
Sie…«
    »Ich habe Kopfweh.« Susan machte eine schwache Bewegung
der Abwehr. »Ich hatte in letzter Zeit häufig solche
Anfälle. Ich möchte – möchte Ihnen natürlich
gratulieren. Ich bin sehr froh, daß…« Das nicht sehr
geschickt angebrachte Rouge machte zwei häßliche rote
Flecken auf ihrem kreideweißen Gesicht. Von neuem begann sich
das Zimmer um sie zu drehen. »Entschuldigen Sie mich jetzt,
bitte!«
    Die Worte waren fast unverständlich. Sie sprach sie,
während sie wie eine Blinde durch die Tür stolperte. Das
Ganze hatte sich mit der Plötzlichkeit einer Katastrophe in
einem Traum ereignet – mit dem unwirklichen Grauen eines
Albdruckes.
    Wie aber konnte es möglich sein? Herbie hatte doch
gesagt…
    Und Herbie mußte es wissen. Konnte er doch Gedanken lesen.
Als sie aufschaute, stand sie Herbie gegenüber. Schwer lehnte
sie sich gegen den Pfosten der Tür. Offenbar war sie zwei
Stockwerke hoch hinaufgestiegen, ohne daß sie sich aber daran
erinnern konnte. Sie hatte die Entfernung wie in einem Traume in
einem einzigen Augenblick zurückgelegt.
    Wie in einem Traume.
    Und noch immer starrten Herbies unbewegliche Augen sie an. Das
blasse Rot seiner Pupillen schien sich auszudehnen, bis sie zu
blaß leuchtenden Kugeln wurden.
    Nun redete er. Sie spürte kaltes Glas, das jemand gegen ihre
Lippen preßte. Dann wurde sie sich plötzlich und mit einem
Schauder ihrer Umgebung bewußt.
    Noch immer sprach Herbie. Erregung klang aus seiner Stimme –
als wäre er innerlich verletzt und verängstigt, und als
flehe er sie an.
    Die Worte begannen verständlich zu werden. »Es ist
nichts als ein Traum«, sagte er, »und Sie müssen ihn
nicht glauben. Bald erwachen Sie wieder und dann lachen Sie
darüber. Er liebt Sie, sag ich Ihnen. Bestimmt, ganz bestimmt.
Aber nicht hier. Nicht jetzt. All dies ist eine Illusion.«
    Susan Calvin nickte. Flüsternd sagte sie: »Ja. Ja.«
Sie hatte Herbies Arm gepackt und hielt sich daran fest, während
sie immer wieder und wieder sagte: »Es ist nicht wahr, wie?
Nicht wahr – nicht wahr…«
    Sie wußte nie, wie sie wirklich wieder zu sich kam…
nur, daß es so vor sich ging, als schritte sie aus einer Welt
nebelhafter Unwirklichkeit in eine Welt grausamen Sonnenlichts. Sie
stieß den Robot von sich weg, stieß hart gegen seinen
stählernen Arm. Ihre Augen waren weit aufgerissen.
    »Was beabsichtigst du mit diesem Spiel?« Ihre Stimme
verwandelte sich in ein Schreien. »Was soll das alles
heißen?«
    Herbie wich zurück. »Ich versuche zu helfen.«
    Die Psychologin starrte ihn an. »Helfen? Indem du mir sagst,
dies alles sei ein Traum? Indem du versuchst, mich zum Wahnsinn zu
treiben?« In einer Art von Hysterie spannten sich alle ihre
Muskeln. »Dies ist absolut kein Traum. Ich wollte, es wäre
einer.«
    Tief atmete sie ein. »Warte mal! Warum… warum… ach
Gott, jetzt verstehe ich alles. Es liegt ja so klar auf der
Hand…« Grauen sprach aus der Stimme des Robots. »Ich
mußte es tun.«
    »Und ich hab dir geglaubt. Nie habe ich daran gedacht,
daß…«
     
    Laute Stimmen vor der Tür brachten sie zum Verstummen. Sie
wandte sich ab. Krampfhaft öffneten und

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