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Foundation 01: Meine Freunde, die Roboter

Foundation 01: Meine Freunde, die Roboter

Titel: Foundation 01: Meine Freunde, die Roboter Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Asimov Isaac
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Versuchsstadium befanden. Gregory Powell und Michael Donovan…«

 
Runaround
     
     
    Es war eine von Gregory Powells Binsenwahrheiten, daß Aufregung nie zu etwas gutem führe. Daher kam es auch, daß er, als Mike Donovan in großen Sprüngen die Treppe herunter und ihm entgegengerannt kam, lediglich die Stirn runzelte.
    »Was ist denn los?« fragte er. »Hast du dir etwa einen Fingernagel abgebrochen?«
    »Ein blödsinniger Witz«, fauchte Donovan, der vor Nervosität fieberte. »Was hast du eigentlich hier unten den ganzen Tag über geschafft?« Er holte tief Atem. Dann brach es aus ihm heraus: »Speedy ist nicht zurückgekehrt.«
    Powells Augen weiteten sich vor Schreck. Er blieb auf der Treppe stehen. Dann faßte er sich und setzte seinen Weg nach oben fort. Er sprach kein Wort, ehe er auf dem oberen Treppenabsatz angekommen war. Dann:
    »Du hast ihn ausgeschickt, um Selen zu holen?«
    »Ja.«
    »Und wie lange ist er schon weg?«
    »Jetzt sind’s genau fünf Stunden.«
    Stille. Das war ja eine schöne Geschichte. Seit genau zwölf Stunden befanden sie sich auf dem Merkur – und schon saßen sie bis zum Halse in den schlimmsten Schwierigkeiten. Seit langem schon war der Merkur der Platz im ganzen System, wo dauernd etwas schief ging. Aber mochte dieser Planet auch nahezu verhext sein: so weit war es bisher noch nie gekommen.
    Powell sagte: »Fang ganz vorne an, damit ich die Sache verstehe!«
    Im Augenblick befanden sich die beiden im Funkraum mit seiner bereits leicht unmodernen Ausstattung, die seit zehn Jahren nicht angetastet oder verbessert worden war. Vom technologischen Standpunkt aus bedeuteten aber zehn Jahre bereits eine Ewigkeit. Man brauchte nur Speedy mit jenen Robots zu vergleichen, die vermutlich im Jahre 2005 hergestellt worden waren. Allerdings waren gerade auf dem Gebiet der Robot-Fabrikation die Fortschritte in der letzten Zeit ganz ungeheuer groß gewesen.
    Vorsichtig berührte Powell eine noch leuchtende metallische Oberfläche. Eine Atmosphäre der Leere und Untätigkeit, die diesen Raum und darüber hinaus die ganze Station erfüllte, wirkte stark deprimierend.
    Donovan mußte es wohl gespürt haben. Er begann: »Ich habe versucht, ihn durch Funk aufzufinden, aber ohne Erfolg. Auf der Sonnenseite des Merkur ist Funk unmöglich… wenigstens für Entfernungen über dreieinhalb Kilometer. Das ist auch einer der Gründe, warum die erste Expedition solch ein Fehlschlag gewesen ist. Und zum Aufstellen der Ultrakurzwellenanlage brauchen wir noch zwei Wochen.«
    »Du kannst dir das alles schenken. Was hast du gefunden?«
    »Auf kurzer Welle habe ich das Signal einer unorganisierten Masse erhalten. Aus diesem Signal konnte ich aber nicht mehr entnehmen als die Position, in der sich diese Masse befand. So war ich imstande, zwei Stunden lang seinen Weg zu verfolgen. Die Resultate habe ich dann auf einer Karte eingezeichnet.«
    In seiner Hüfttasche befand sich ein vergilbtes Stück Pergament – ein Überrest der mißglückten ersten Expedition. Diesen Fetzen Pergament warf er nun vor sich auf den Schreibtisch und strich ihn mit der Handfläche glatt. Powell hielt die Arme über der Brust gekreuzt und starrte aus einiger Entfernung auf das Pergament.
    Nervös zeigte Donovan mit dem Bleistift auf ein rotes Kreuz. »Dies hier ist das Selenvorkommen. Du hast es selbst eingezeichnet.«
    »Welches von den verschiedenen Vorkommen ist es?« unterbrach ihn Powell. »Es waren deren drei, die MacDougal uns angegeben hat, ehe er wegging.«
    »Natürlich habe ich Speedy zum nächstgelegenen geschickt. Es ist etwa 25 Kilometer entfernt. Was ändert das eigentlich an der Sache?« Seine Stimme klang verärgert. »Hier sind die mit Bleistift eingezeichneten Punkte, die jeweils Speedys Position angeben.«
    Zum ersten Male, seitdem diese Unterhaltung begonnen hatte, wurde Powells künstliche Haltung erschüttert. Mit einem Ruck streckte er die Hände nach der Karte aus.
    »Machst du auch wirklich keinen Scherz? Das ist doch unmöglich.«
    »So wie du’s hier siehst, ist es tatsächlich«, brummte Donovan.
    Die kleinen Punkte, die die jeweilige Position Speedys anzeigten, bildeten grob gesagt eine Art Kreis rund um das Selenvorkommen. Powells Finger berührten seinen braunen Schnurrbart – ein untrügliches Zeichen, daß er in Sorge war.
    Donovan fügte hinzu: »Während der zwei Stunden, in denen ich ihn kontrolliert habe, hat er den Weg um die Selenablagerung viermal gemacht. Mir scheint es ziemlich

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