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Foundation 01: Meine Freunde, die Roboter

Foundation 01: Meine Freunde, die Roboter

Titel: Foundation 01: Meine Freunde, die Roboter Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Asimov Isaac
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wahrscheinlich, daß er diese Wanderung in alle Ewigkeit fortsetzen wird. Ist dir klar, in welch toller Lage wir uns befinden?«
    Powell schaute kurz auf, sagte aber nichts. Natürlich war ihm klar, in welcher Lage sie sich befanden. Sie war eindeutig. Die Schutzwand, die durch die Photozellbänke (und nichts sonst) zwischen ihnen und der vollen Kraft der riesigen Merkursonne gezogen war, ging zum Teufel. Das einzige, was fähig war, diese Schutzwand wirksam zu halten, war Selen. Und das einzige Wesen, das Selen herbeischaffen konnte, war Speedy. Kam Speedy nicht zurück, so gab es auch kein Selen. Gab es kein Selen, so gab es keine Photozellbänke. Gab es aber diese nicht – nun ja – langsam zu Tode geröstet zu werden, gehört zu den weniger angenehmen Todesarten.
    Donovan fuhr sich wild mit der Hand durch das dichte rote Haar. Dann äußerte er sich bitter: »Wir werden zum Gespött des ganzen Systems werden, Greg. Wie kann eigentlich so rasch alles so völlig schief gehen? Das großartige Zweigespann Powell und Donovan wird zum Merkur geschickt, um einen Bericht darüber abzugeben, ob die Wiedereröffnung der Bergbaustation auf der Sonnenseite des Merkur unter Ausnutzung moderner technischer Methoden und unter Verwendung von Robots ratsam erscheint. Und was geschieht? Gleich am ersten Tag ruinieren wir die ganze Sache. Dabei ist das Ganze eine Sache reinster Routine. Niemals werden wir einen solchen Fehlschlag wiedergutmachen können.«
    »Das haben wir vielleicht auch gar nicht nötig«, erwiderte Powell gelassen. »Handeln wir jetzt nicht ganz rasch, brauchen wir überhaupt nichts wiedergutzumachen.«
    »Hör doch auf! Wenn dir zum Lachen zumute ist, Greg – mir ist’s bestimmt todernst. Es war einfach verbrecherisch, uns mit nur einem einzigen Robot hier herauszuschicken. Und es war dein großartiger Gedanke, daß wir die Photozellbänke ganz allein bedienen könnten.«
    »Nun bist du ungerecht. Es war eine gemeinsame Entscheidung, und du weißt das auch ganz genau. Wir benötigten lediglich ein Kilogramm Selen, eine Steelhead-Dielektroden-Platte und ungefähr drei Stunden Zeit. Dabei befinden sich Vorkommen reinen Selens überall auf der Sonnenseite des Planeten. MacDougals Spektroreflektor hat drei innerhalb von fünf Minuten entdeckt, oder etwa nicht? Hör auf! Wir konnten doch unmöglich bis zur nächsten Sonnenfinsternis warten.«
    »Und? Was sollen wir also tun? Powell, du hast bestimmt eine Idee. Sonst würdest du nicht so ruhig sein. Du bist ebensowenig ein Held, wie ich einer bin. Also schieß los!«
    »Wir können nicht selber Jagd auf Speedy machen, Mike – nicht auf der Sonnenseite. Selbst die neuen Isolieranzüge nützen in direktem Sonnenlicht nicht länger als zwanzig Minuten. Aber du kennst doch das alte Sprichwort: ›Nimm dir einen Robot, um einen Robot zu fangen.‹ Schau, Mike, vielleicht ist alles nur halb so schlimm. Wir haben drunten in den unteren Schächten sechs Robots, die wir, wenn sie noch funktionieren, vielleicht benutzen können. Wenn sie noch funktionieren.«
    Ein Hoffnungsschimmer leuchtete in Donovans Augen auf. »Du meinst die sechs Robots der ersten Expedition. Bist du auch sicher? Vielleicht sind das nur subrobotische Maschinen. Du weißt ja, daß – was Robottypen angeht – zehn Jahre eine verdammt lange Zeit sind.«
    »Nein, es sind Robots. Ich habe den ganzen Tag bei ihnen zugebracht, und ich weiß es bestimmt. Sie haben Positronengehirne – allerdings primitive.« Er steckte den Plan in die Tasche. »Gehn wir also.«
    Die Robots befanden sich im untersten Schacht der Anlage… alle sechs. Da standen sie, umgeben von alten Kisten, deren Inhalt keiner kannte. Sie waren ungeheuer groß. Obwohl sie in sitzender Stellung mit nach vorne ausgestreckten Beinen auf dem Boden hockten, befanden sich ihre Köpfe doch in über zwei Meter Höhe.
    Donovan pfiff durch die Zähne. »Schau dir mal bitte ihre Größe an! Ihre Brustkästen haben bestimmt einen Umfang von mehr als drei Metern.«
    »Kommt daher, daß sie noch mit dem alten McCuffy-Getriebe ausgerüstet sind. Ich habe sie mir von innen beguckt – das komischste Zeug, das du je gesehn hast.«
    »Hast du sie schon eingeschaltet?«
    »Nein. Dazu hatte ich ja keine Ursache. Ich glaube aber nicht, daß ihnen irgendwas fehlt. Selbst ihre Stimmbandanlage ist in ziemlich gutem Zustand. Möglicherweise sprechen sie sogar.«
    Während er sprach, hatte er die Brustplatte des nächsten Robots abgeschraubt. Nun schob er die

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