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Foundation 01: Meine Freunde, die Roboter

Foundation 01: Meine Freunde, die Roboter

Titel: Foundation 01: Meine Freunde, die Roboter Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Asimov Isaac
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unterdrücken.
    »Das ist also auch komisch«, sagte Meyerhof. »Ehebruch, Mord, alles komisch.«
    »Hören Sie«, sagte Trask, »es gibt zahllose Bücher, die sich mit der Analyse des Humors befassen.«
    »Das ist wahr«, gab Meyerhof zu, »und ich habe einige davon gelesen. Und damit nicht genug, habe ich die meisten Multivac eingegeben. Wie dem auch sei, die Autoren dieser Bücher stellen nur Vermutungen an. Einige sagen, wir lachen, weil wir uns den Leuten im Witz überlegen fühlen. Andere sagen, es sei wegen der unerwarteten Wendungen, die in fast jedem Witz vorkommen, oder aus plötzlicher Befreiung von der Spannung. Aber gibt es wirklich so einfache Gründe? Verschiedene Leute lachen über verschiedene Witze. Kein Witz ist universal wirksam. Einige Leute sind durch Witze überhaupt nicht zum Lachen zu bringen. Aber das Wichtigste ist vielleicht die Tatsache, daß der Mensch das einzige Geschöpf mit einem echten Sinn für Humor ist.«
    »Ich verstehe«, sagte Trask. »Sie versuchen, den Humor zu analysieren. Darum haben Sie Multivac Witze erzählt.«
    »Wer hat Ihnen davon etwas gesagt?… Ah, ich weiß, es war Whistler. Ich erinnere mich jetzt. Er überraschte mich dabei. Nun, haben Sie etwas dagegen?«
    »Ganz im Gegenteil.«
    »Sie stellen doch nicht mein Recht in Frage, auf jede mir geeignet erscheinende Weise mit Multivac zu arbeiten?«
    »Nein, ganz und gar nicht«, sagte Trask hastig. »Ich glaube sogar, daß diese Analyse für die Psychologen von größtem Interesse sein wird.«
    »Hm. Vielleicht. Aber mich beschäftigt noch etwas anderes, das mir wichtiger ist als einfach eine allgemeine Analyse des Humors. Ich stehe vor einer spezifischen Frage. Eigentlich sind es sogar zwei.«
    »Oh! Worum handelt es sich?« Trask bezweifelte, daß der andere mit einer Antwort herausrücken würde. Wenn er sich dagegen entschied, konnte man ihn nicht drängen.
    Aber Meyerhof sagte: »Die erste Frage ist die: Wo kommen alle diese Witze her?«
    »Was?«
    »Wer denkt sie sich aus? Hören Sie: Ungefähr vor einem Monat verbrachte ich einen Abend mit den Leuten unserer Abteilung. Wie gewöhnlich erzählte ich einige Witze, und wie gewöhnlich lachten die Dummköpfe. Vielleicht hielten sie sie wirklich für komisch, vielleicht wollten sie auch nur auf mich eingehen. Jedenfalls nahm sich eine dieser Kreaturen die Freiheit, mich auf den Rücken zu schlagen und zu sagen: ›Meyerhof, Sie wissen mehr Witze als zehn von uns zusammen.‹
    Wahrscheinlich hatte er recht, aber es brachte mich auf einen Gedanken. Ich weiß nicht, wieviel hundert Witze ich in meinem Leben erzählt habe, doch es ist eine Tatsache, daß ich nie einen erfunden habe. Nicht einen. Ich habe sie nur wiederholt. Entweder hatte ich sie irgendwo gehört oder in einer Zeitung gelesen. Aber auch diese Leute hatten die Witze nicht selbst erdacht. Ich habe noch nie einen getroffen, der behauptete, einen Witz erfunden zu haben. Immer heißt es: ›Kürzlich habe ich einen guten gehört‹, oder: ›Haben Sie in letzter Zeit neue Witze gehört?‹
    Alle diese Witze sind alt! Deshalb hinken viele hinter unserer Zeit her. So handeln sie zum Beispiel von Seekrankheit, obwohl sie sich heutzutage durch ein paar Pillen verhüten läßt und praktisch nicht mehr vorkommt. Oder von Personenwaagen, die Glückskarten auswerfen. Solche Maschinen findet man nur noch in Antiquitätengeschäften. Also, wer erfindet die Witze?«
    »Ist es das, was Sie herausbringen wollen?« fragte Trask. Er wollte hinzufügen: Finden Sie das so wichtig? Aber er unterdrückte die Regung. Die Fragen eines Großmeisters waren immer bedeutungsvoll.
    »Natürlich versuche ich das herauszubringen. Sehen Sie es einmal so an: Es ist nicht einfach Zufall, daß die Witze alt sind. Sie müssen alt sein, um zu wirken. Es gibt eine Form des Humors, die aus dem Augenblick entsteht, und das ist das Wortspiel. Ich habe mir schon selber welche ausgedacht. Aber niemand lacht über solche Wortspiele. Sie sind nicht dafür gemacht. Man stöhnt darüber. Je besser das Wortspiel, desto lauter das Stöhnen. Diese Art Humor provoziert kein Lachen. Warum?«
    »Das weiß ich auch nicht.«
    »Gut. Nachdem ich Multivac alle Informationen über das allgemeine Phänomen Humor gegeben habe, füttere ich es jetzt mit ausgewählten Witzen.«
    Trask wurde allmählich neugierig. »Wie ausgewählt?« fragte er.
    »Das kann ich nicht begründen«, antwortete Meyerhof. »Sie stimmen irgendwie, wenn ich so sagen darf. Ich bin

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