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Foundation 01: Meine Freunde, die Roboter

Foundation 01: Meine Freunde, die Roboter

Titel: Foundation 01: Meine Freunde, die Roboter Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Asimov Isaac
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Grasbüschel fliegen. Der junge Mann entdeckt einen Bauern auf der anderen Seite eines entfernten Zauns und ruft: ›He, Mister, ist der Stier sicher?‹ Der Bauer übersieht die Lage mit kritischem Auge und ruft zurück: ›Keine Sorge, er ist sicher.‹ Dann spuckt er aus und fügt hinzu: ›Von Ihnen kann ich das nicht sagen, junger Mann.‹«
    Meyerhof wollte zum nächsten Witz übergehen, als die Vorladung kam.
    Es war eigentlich keine Vorladung. Niemand konnte einen Großmeister einfach vorladen. Es war nur eine Botschaft, daß Regierungsdirektor Trask es schätzen würde, Großmeister Meyerhof bei sich zu sehen, wenn Großmeister Meyerhof die Zeit erübrigen könne.
    Meyerhof hätte die Botschaft ungestraft wegwerfen und seine Arbeit fortsetzen können, wenn ihm danach zumute gewesen wäre. Er unterstand keiner Disziplinarordnung und brauchte sich vor niemandem zu verantworten.
    Andererseits würden sie ihm keine Ruhe lassen, wenn er es täte. Sie würden immer wieder anfragen – sehr höflich und respektvoll, versteht sich, aber sie würden nicht lockerlassen.
    Er stellte das Mikrophon ab, ließ die Warnlampe brennen und suchte Trask in seinem Büro auf.
    Trask hustete und fühlte sich ein wenig eingeschüchtert, als er die Verärgerung in den Augen des anderen sah. »Zu meinem großen Bedauern«, fing er an, »hatten wir noch keine Gelegenheit, einander kennenzulernen, Großmeister.«
    »Ich habe mich bei Ihnen vorgestellt«, versetzte Meyerhof steif.
    Trask fragte sich, was hinter diesen scharfen dunklen Augen liegen mochte. Er konnte sich diesen Meyerhof mit seinem schmalen Gesicht, den dunklen glatten Haaren und dem festen, bestimmten Mund nur schwer als Witzeerzähler vorstellen.
    »Diese Vorstellungen kann man kaum als menschliche Kontakte bezeichnen«, sagte er. »Ich – man hat mir zu verstehen gegeben, daß Sie über einen großartigen Anekdotenschatz verfügen.«
    »Ich bin ein Witzbold, Sir. Das ist der Ausdruck, den die Leute gebrauchen. Ein Witzbold.«
    »Mir gegenüber haben sie dieses Wort nicht gebraucht, Großmeister. Sie haben gesagt…«
    »Zum Teufel mit ihnen! Es ist mir absolut gleichgültig, was sie gesagt haben. Passen Sie auf, Trask, wollen Sie einen Witz hören?« Er beugte sich über den Schreibtisch, angespannt, die Augen zu Schlitzen verengt.
    »Aber gern. Gewiß«, sagte Trask herzlich.
    »Gut: Hier ist er: Mrs. Jones blickt auf die Glückskarte, die als Antwort auf den Groschen ihres Mannes aus der Personenwaage gekommen ist. Sie sagt: ›George, hier steht, daß du gutmütig, intelligent, weitschauend und bei Frauen erfolgreich bist.‹ Damit dreht sie die Karte um und fügt hinzu: ›Und dein Gewicht stimmt auch nicht.‹«
    Trask lachte. Es war fast unmöglich, nicht zu lachen. Obwohl die Pointe vorhersehbar war, hatte Meyerhof mit überraschender Genauigkeit den geringschätzigen Tonfall der Frau getroffen, und sein Mienenspiel hatte so gut dazu gepaßt, daß Trask sich von der Heiterkeit hilflos mitgerissen fühlte.
    Meyerhof fragte scharf: »Warum ist das komisch?«
    Trask ernüchterte sich. »Wie bitte?«
    »Ich sagte: Warum ist das komisch? Warum lachen Sie?«
    »Nun«, sagte Trask, »der letzte Satz läßt alles Vorangegangene in einem neuen Licht erscheinen. Das Unerwartete…«
    »Die Sache ist doch einfach so«, erklärte Meyerhof, »daß ich einen Mann gezeichnet habe, der von seiner Frau gedemütigt wird; eine Ehe, die so verfehlt ist, daß die Frau glaubt, ihrem Mann ermangele es jeglicher Tugend. Trotzdem lachen Sie darüber. Wenn Sie der Mann wären, würden Sie es komisch finden?«
    Er wartete einen Moment, dann sagte er: »Versuchen Sie diesen hier, Trask: Abner sitzt hemmungslos weinend am Krankenbett seiner Frau, da nimmt diese alle ihre Kräfte zusammen und stemmt sich auf einem Ellbogen in die Höhe.
    ›Abner‹, flüstert sie, ›Abner, ich kann nicht zu meinem Schöpfer zurückkehren, ohne zuvor meine Sünden bekannt zu haben.‹
    ›Nicht jetzt‹, murmelt der bekümmerte Ehemann. ›Nicht jetzt, meine Liebe. Leg dich zurück und ruhe aus.‹
    ›Ich kann nicht‹, ruft sie. ›Ich muß es sagen, sonst wird meine Seele niemals Ruhe finden. Ich bin dir untreu gewesen, Abner. In diesem Haus, vor noch nicht einem Monat…‹
    ›Sei ruhig, Liebste‹, tröstet sie Abner. ›Ich weiß alles. Warum hätte ich dich sonst vergiftet?‹«
    Trask bemühte sich verzweifelt, seinen Gleichmut zu bewahren, aber er konnte das Schmunzeln nur unvollkommen

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