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Foundation 01: Meine Freunde, die Roboter

Foundation 01: Meine Freunde, die Roboter

Titel: Foundation 01: Meine Freunde, die Roboter Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Asimov Isaac
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ausgestoßen.
    Williams Ton war eine Nuance kühler geworden. »Das ist ein ehrenwerter Name«, hatte er gesagt.
    »Sicherlich.« Zu einer wirklichen Entschuldigung hatte sich Anthony nicht aufschwingen können und hatte das alte Thema wieder aufgegriffen. »Und machst du Fortschritte?«
    »Was die Heilung anbelangt? Nein, vorläufig noch nicht. Aber ich begreife immer mehr, und je mehr ich begriffen habe…« Williams Stimme war wieder wärmer geworden, sein Blick abwesender. Er hatte von dem berichtet, was sein ganzes Denken erfüllte und kaum für etwas anderes Platz ließ.
    Anthony hatte aufmerksam zugehört, um dann zum gegebenen Zeitpunkt auch in William einen aufmerksamen Zuhörer zu finden.
    »Und so gelangten wir zu der Erkenntnis«, hatte Anthony, der für einen Moment den Faden verloren hatte, den Bruder sagen hören, »daß das autistische Kind nicht nur Eindrücke aufnimmt, sondern sie auch interpretiert, und zwar recht differenziert.«
    »Aha«, hatte Anthony eingeworfen, um sein Interesse zu demonstrieren.
    »Leider kann man ein autistisches Kind nicht davon überzeugen, daß es autistisch ist, denn es lehnt einen ab, wie es den Rest der Welt ablehnt. Aber wenn man es nun in Bewußtseinsarrest versetzt…«
    »In was?«
    »Es handelt sich da um eine Technik, bei der das Gehirn vom Empfinden des Körpers getrennt wird und dadurch seine Funktionen ohne Bezug auf den Körper durchführen kann. Wir haben diese Technik, sie ist äußerst kompliziert, in unserem eigenen Labor entwickelt.«
    »Du und deine Mitarbeiter?«
    »Ja. Während eines Bewußtseinsarrests können wir den Körper mit gezielten Trugreizen versorgen und das Gehirn mit Hilfe des Elektroenzephalographen beobachten, wobei wir unmittelbar kostbare Informationen über das autistische Individuum erhalten.«
    Anthony hatte nachdenklich mit dem Kopf genickt. »Und all das, was du mit Hilfe deiner Techniken über die Gehirnfunktionen erfahren hast, kannst du das auf die Funktion eines Computers übertragen?«
    »Nein«, hatte William geantwortet, »das habe ich Dimitri Large auch schon zu erklären versucht. Ich habe keine Ahnung von Computern und weiß noch nicht genug über die Funktion des Gehirns.«
    »Und wenn ich dir die Funktion eines Computers und alles, was dazugehört, erkläre und dir detailliert sage, was wir brauchen?«
    »Trotzdem unmöglich. Ich…«
    »Bruder«, hatte Anthony gesagt, »du bist es mir schuldig. Bitte, mach den ernsthaften Versuch, über unser Problem nachzudenken. Was du über die Funktion des Gehirns weißt – bitte, übertrage es auf unsere Computer.«
    »Ich verstehe deine Lage«, hatte William schließlich gesagt. »Ich werde es versuchen.«

 
6
     
     
    William hatte es tatsächlich versucht, und die Brüder waren, wie Anthony es vorausgesagt hatte, einander zugeteilt worden. Anfangs waren sie mehrmals mit anderen zusammengekommen, und William hatte es mit der Schocktherapie versucht und immer gleich gesagt, daß sie Brüder wären, denn es abzustreiten wäre lächerlich gewesen.
    So gewöhnte sich schließlich jeder daran, und die Brüder gewöhnten sich aneinander. Manchmal kam es sogar vor, daß sie die verblüffende Ähnlichkeit vergaßen und völlig unbelastet miteinander umgingen.
    In stundenlangen Gesprächen und Diskussionen erarbeiteten sich William und Anthony ein gemeinsames Wissen, und William erklärte Anthony schließlich, wie seiner Meinung nach ein Computer wie ein Gehirn funktionieren könnte.
    »Und du meinst, das ist durchführbar?« fragte Anthony.
    »Ich weiß es nicht«, antwortete William. »Ich bin nicht gerade darauf erpicht, es auszuprobieren. Es kann funktionieren, es kann aber auch sein, daß es nicht funktioniert.«
    »Wir müssen die Sache mit Dimitri Large besprechen.«
    »Erst wenn wir uns selber ganz sicher sind und die Sache bis ins kleinste Detail durchkalkuliert haben. Wir müssen ihm handfeste Vorschläge machen können, sonst hat es keinen Sinn.«
    »Wir?« fragte Anthony. »Meinst du damit, daß wir beide zu ihm gehen sollen?«
    »Nein«, antwortete William. »Du gehst zu ihm, sozusagen als mein Sprecher. Warum sollen wir uns miteinander sehen lassen?«
    »Vielen Dank, William«, sagte Anthony. »Falls etwas bei der Sache herauskommt, ist dir der Lorbeerkranz sicher.«
    »Das ist meine geringste Sorge«, sagte William. »Falls etwas dabei herauskommt, bin ich sowieso der einzige, der es durchziehen kann.«
    Sie entwarfen den endgültigen Plan, und wenn zwischen ihnen

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