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Foundation 01: Meine Freunde, die Roboter

Foundation 01: Meine Freunde, die Roboter

Titel: Foundation 01: Meine Freunde, die Roboter Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Asimov Isaac
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dauern, und ich bleibe nicht monatelang weg und lasse mein Labor allein.«
    »Monate!« hatte Dimitri Large gerufen. »Mein guter William, Jahre kann es dauern, aber die Arbeit hier fällt voll und ganz in Ihr Fach.«
    »Eben nicht«, hatte William gesagt. »Ich kenne mein Fachgebiet, und einen Robot auf dem Merkur herumzudirigieren gehört bestimmt nicht in mein Fachgebiet.«
    »Wieso denn nicht? Falls Sie zusagen, erfahren Sie durch die Tatsache, daß Sie einen Computer in gleicher Weise arbeiten lassen, vielleicht mehr über das Gehirn schlechthin als durch Ihre Untersuchungen. Oder lassen Sie mich es anders ausdrücken. Die Arbeit, die für Sie hier anfällt, wird sich positiv auf die Arbeit auswirken, die Sie später zu Hause wiederaufnehmen. Außerdem können Sie doch mit Ihren Mitarbeitern über Visorstrahl in ständigem Kontakt bleiben und gelegentlich hinfliegen.«
    William war plötzlich interessiert gewesen. Das Problem Gehirn aus einer anderen Richtung anzugehen, war ein faszinierender Gedanke… Falls ihm die Arbeit in Dallas nicht zusagte, konnte er ja immer noch nach New York zurückkehren.
    Dazu kam, daß er sich seit geraumer Zeit überlegt hatte, ob es nicht besser gewesen wäre, die Bettgenossin zu wechseln. Eine geographische Veränderung, keinerlei Notwendigkeit, sich Erklärungen abringen zu müssen, kurzum, William hatte eingewilligt.
    Bei dem Essen, das anschließend mit den Vertretern des Empfangskomitees stattgefunden hatte, war es dann zur Gegenüberstellung gekommen.
    William hatte gedacht, auch er müsse im Boden versinken.
    »Erstaunlich!« hatte Dimitri Large gesagt. »Welch eine Ähnlichkeit.«
    Und William, der schon immer der Kaltschnäuzigere gewesen war, hatte den Mund nicht halten können. »Kein Wunder«, hatte er gesagt, »Anthony ist ja auch mein Bruder.«
    »Ihr Bruder?« hatte Dimitri Large fassungslos gefragt.
    »Ja«, hatte William geantwortet. »Mein Vater hatte zwei Söhne von ein und derselben Frau. Unsere Eltern waren sehr exzentrische Menschen.«
    Und damit hatte er Anthony die Hand entgegengestreckt, und Anthony war nichts anderes übriggeblieben, als diese Hand zu schütteln.
    Während der nächsten Tage hatte man von nichts anderem gesprochen.

 
5
     
     
    Daß William später eingesehen hatte, welchen Fehler er begangen hatte, war für Anthony ein schwacher Trost gewesen.
    »Entschuldige«, hatte William an dem Abend nach dem offiziellen Essen gesagt, als die beiden Brüder noch eine Weile beisammengesessen hatten. »Ich dachte, wenn wir keinen Hehl daraus machen, ist allen der Wind aus den Segeln genommen. Aber offensichtlich habe ich mich getäuscht. Ich habe noch nichts unterschrieben, also lasse ich die Angelegenheit doch sein.«
    »Und was soll das nützen?« hatte Anthony mürrisch gefragt. »Jetzt wissen es bereits alle. Zwei Körper und ein Gesicht. Zum Kotzen ist das.«
    »ich lehne ab.«
    »Das kannst du nicht tun. Die ganze Angelegenheit war nämlich meine Idee.«
    »Mich nach Dallas zu holen?« William hatte die Augen so weit aufgerissen, daß die Lider nicht mehr zu sehen gewesen waren.
    »Nicht dich, sondern eben einen fähigen Homologen«, hatte Anthony geantwortet. »Ich konnte doch nicht ahnen, daß sie ausgerechnet dich kommen lassen.«
    »Aber, wenn ich ablehne…«
    »Das geht nicht. Es bleibt uns jetzt nichts anderes mehr übrig, als das Problem zu lösen – falls es überhaupt gelöst werden kann. Dann wird uns keiner mehr einen Vorwurf daraus machen.«
    »Aber ich weiß doch gar nicht…«
    »Wir müssen es versuchen. Sie sind Brüder, wird Dimitri Large sagen, und verstehen sich bestimmt blendend. Warum arbeiten sie nicht zusammen? Und wir werden zusammenarbeiten. Was ist für dich die Homologie eigentlich, um gleich die erste Frage zu stellen. Ich meine, genauer ausgedrückt als der Sammelbegriff.«
    William hatte einen Seufzer ausgestoßen. »Ich mache Versuche«, hatte er geantwortet, »und zwar mit autistischen Kindern. Das wolltest du doch wissen, oder?«
    »Ja, aber ich weiß nicht, was autistische Kinder sind.«
    »Das sind, einfach ausgedrückt, Kinder, die mit der Außenwelt nicht in Berührung kommen, die keinen Kontakt mit anderen haben, sondern nur in sich selbst versinken, hinter einer Mauer von Haut existieren und irgendwie schlecht faßbar sind. Ich meine, man kann schlecht zu ihnen vordringen. Ich hoffe, sie eines Tages heilen zu können.«
    »Nennst du dich deshalb Anti-Aut?«
    »Ja.«
    Anthony hatte ein kurzes Lachen

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