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Foundation 01: Meine Freunde, die Roboter

Foundation 01: Meine Freunde, die Roboter

Titel: Foundation 01: Meine Freunde, die Roboter Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Asimov Isaac
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zu erklären, er wußte aber nicht, wie. Er durfte sich nicht in Gefahr bringen.
    »Ich arbeite an einem schwerwiegenden Problem«, sagte er schließlich. »Ich stelle vergleichende Analysen über Genbilder an, die dazu dienen können…«
    »Dich und ein paar andere zu amüsieren«, fiel sie ihm ins Wort. »Ich kenne dein Gerede über Spiele. Du tüftelst aus, wie du mit einem Minimum von Schritten von A nach B kommst, und das zeigt dir, wie du mit einem Minimum von Risiken vom Mutterleib ins Grab gelangst, und auf dem ganzen Weg bedanken wir uns bei Multivac.« Sie stand auf. »Ron, dir wird der Prozeß gemacht werden. Ich bin überzeugt davon. Unser Prozeß. Man wird dich fallenlassen. Multivac wird dich vor physischem Schaden schützen, aber du weißt, daß er uns nicht zwingen kann, uns um dich zu kümmern, mit dir zu sprechen, mit dir zu verkehren. Du wirst feststellen, daß du ohne den Anreiz zwischenmenschlicher Beziehungen nicht denken, deine Spiele nicht spielen kannst. Lebe wohl!«
    »Noreen! Warte!«
    An der Tür drehte sie sich noch einmal um. »Du wirst natürlich Multivac haben«, sagte sie. »Du kannst dich ja mit Multivac unterhalten, Ron.«
    Er sah ihr nach, bis sie nur noch ein winziger Punkt auf der Straße war, die sich durch die immergrüne, ökologisch gesunde Parklandschaft zog, die von stummen, arbeitsamen Robotern gepflegt wurde, die man nur selten zu Gesicht bekam.
    Ja, dachte er, ich werde mich wohl mit Multivac unterhalten müssen.
     
    Multivac hatte keinen festen Wohnsitz mehr. Er war eine globale Allgegenwärtigkeit, zusammengefügt aus Draht, optischer Textur und Mikrowellen. Er hatte ein Gehirn, das aus hundert Nebengehirnen bestand, jedoch wie ein Ganzes funktionierte. Er hatte überall Datenstationen, und nicht einer der fünf Millionen Menschen war weit von einer dieser Stationen entfernt.
    Zeit war für alle vorhanden, denn Multivac war in der Lage, mit jedem einzelnen Menschen und mit allen gleichzeitig zu sprechen, ohne die Aufmerksamkeit von seinen Hauptproblemen abzuwenden.
    Bakst hatte keine falschen Vorstellungen bezüglich seiner Stärke, hatte er doch schon vor einer Dekade begriffen gehabt, daß die unglaubliche Kompliziertheit des Multivac lediglich ein mathematisches Spiel war. Er kannte das System, das die Bindeglieder von Kontinent zu Kontinent in einem riesigen Netz zusammenschloß, dessen Analyse die Basis eines faszinierenden Spiels ergeben konnte. Wie legt man das Netz dergestalt an, daß die Flut der Information nie blockiert wird? Wie müssen die Weichen gestellt sein? Wo bleibt der Beweis, daß immer eine Weiche existiert, bei deren falscher Stellung…
    Als Bakst das Spiel begriffen hatte, war er aus dem Kongreß ausgetreten. Was konnte der Kongreß schon tun, außer reden, und das brachte nichts ein. Multivac ließ Gespräche jeder Art und jeden Inhalts zu, weil diese absolut unwichtig waren. Nur Taten, Handlungen verhinderte Multivac, er bog sie ab und bestrafte sie.
    Und Hines Handlungsweise rief die Krise hervor. Und das zu einem Zeitpunkt, wo Bakst noch nicht gerüstet war.
    Bakst mußte sich beeilen und gab daher um ein offenes Interview mit Multivac ein.
    Man konnte Multivac jederzeit Fragen stellen. Es existierten fast eine Million Datenstationen von dem Typ, der Hines’ Angriff standgehalten und in den man hineinsprechen konnte. Und Multivac antwortete.
    Ein Interview war natürlich etwas anderes. Dafür brauchte man Zeit, man mußte ungestört sein, und vor allem setzte es voraus, daß Multivac von dessen Notwendigkeit überzeugt war. Obwohl Multivacs Belastbarkeit größer war als alle Probleme der Welt an Belastbarkeit hätten fordern können, ging er irgendwie sparsam mit seiner Zeit um. Vielleicht war dies eine Folge seiner anhaltenden Selbstverbesserung. Er wurde sich seines Wertes immer mehr bewußt und ertrug Banalitäten mit immer geringer werdender Geduld.
    Bakst mußte sich also auf Multivacs guten Willen verlassen. Die Tatsache, daß er aus dem Kongreß ausgetreten war, all seine Handlungsweisen seitdem, ja sogar die Zeugenaussage gegen Hines waren darauf abgezielt gewesen, diesen guten Willen aufzubauen. Das war eben der Schlüssel zum Erfolg in dieser Welt.
    Er mußte einfach annehmen, daß Multivac den nötigen guten Willen aufbrachte. Nachdem er um das Interview eingegeben hatte, schickte Bakst nicht etwa sein Abbild, sondern flog persönlich zur nächstgelegenen Subeinheit des Geräts. Auf diese Weise würde der Kontakt mit Multivac

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