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Foundation 01: Meine Freunde, die Roboter

Foundation 01: Meine Freunde, die Roboter

Titel: Foundation 01: Meine Freunde, die Roboter Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Asimov Isaac
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Lachen, das abrupt wieder abbrach.
    Das Bild änderte sich und wurde scharf. Im gleißenden Licht der Sonne war eine Masse zu sehen, die auf der einen Seite in weißen Flammen zu lodern schien und auf der entgegengesetzten pechschwarz war. Die Masse drehte sich erst nach rechts, dann nach links, als sähen Augen in diese Richtung. Dann tauchte eine Metallhand auf, und es war, als betrachteten diese Augen einen Teil des eigenen Körpers.
    »Der Computer ist angeschlossen!« hörte sich Anthony rufen.
    Und im selben Augenblick hatte er auch schon den Raum verlassen, lief die Treppe hinunter und rannte durch den Gang.
    »William!« rief er, als er in den Computerraum stürzte. »Er funktioniert! Er…«
    William hob die Hand. »Pst! Bitte! Keine fremden Gefühlsregungen. Er soll nur die des Robots in sich aufnehmen.«
    »Soll das heißen, daß er uns hört?« fragte Anthony im Flüsterton.
    »Das weiß ich nicht genau«, sagte William.
    Auch im Computerraum befand sich ein Monitor. Das Bild auf seinem Schirm veränderte sich. Der Robot bewegte sich.
    »Er tastet seinen Weg ab«, sagte William. »Die ersten Schritte sind zwangsläufig schwerfällig. Zwischen Reiz und Reaktion liegt eine Verzögerung von sieben Minuten, das ist der Grund.«
    »Trotzdem wirkt er selbstsicherer als in Arizona, findest du nicht auch?« Anthony packte William an den Schultern und schüttelte ihn. »Findest du nicht auch?«
    »Doch, Anthony«, sagte William.
     
    Die Sonne brannte auf eine heiße kontrastierende Welt aus Weiß und Schwarz herunter, aus weißer Sonne gegen einen schwarzen Himmel und weißer Oberfläche mit schwarzen Vertiefungen. Der süßliche Geruch der Sonne auf jedem Quadratzentimeter Metall, der ihr ausgesetzt war, und der Geruch der Finsternis auf der anderen Seite des Körpers.
    Er hob die Hand, betrachtete sie und zählte die Finger. Heiß, unendlich heiß… umdrehen und jeden Finger, einen nach dem anderen, in den Schatten der anderen bringen, das langsame Ersterben der Hitze und das Gefühl sauberen, angenehmen Vakuums.
    Noch nicht ganz Vakuum. Er richtete sich hoch auf, hob die Arme über den Kopf, streckte sie aus. Die sensiblen Strahlen an den Handgelenken spürten die Dämpfe – die dünnen schwachen Spuren von Zinn und Blei, die sich durch das übersättigte Quecksilber zogen.
    Ein zäherer Geruch stieg von seinen Füßen auf. Silikate in verschiedenartigster Zusammensetzung. Er hob einen Fuß und setzte ihn einen Schritt weiter auf den festgebackenen Staub und empfand die Veränderungen wie das Erklingen einer sanften Symphonie.
    Und über allem die Sonne. Er sah zu ihr auf, groß und fett und hell und heiß, und hörte ihre Freude. Er beobachtete den sanften Anstieg der Wölbung an ihren Rändern und hörte den knisternden Geräuschen zu. Wenn er die Strahlung verdunkelte, wurden die roten Irrlichter von Wasserstoff zu Explosionen von Gelb und die schattigen Stellen dazwischen zu tanzenden Sonnenfackeln. Gammastrahlen und kosmische Partikelchen sprangen wie Kobolde in dem farbenprächtigen Geschehen hin und her, schienen das immer sich erneuernde Atmen der Sonne zu lobpreisen und sich im kosmischen Wind zu baden.
    Er sprang in die Höhe und schwebte mit einem nie gekannten Gefühl von Freiheit in die Höhe, er kam auf den Boden zurück und sprang erneut in die Höhe, er lief und hüpfte und sprang und genoß seinen Körper, der so perfekt in diese strahlende Welt paßte, in dieses Paradies, in dem er sich endlich befand.
    So lange, so schmerzlich lange war er ein Fremdling gewesen, doch nun war er im Paradies.
    »Er lebt«, sagte William.
    »Aber was macht er?« fragte Anthony.
    »Er genießt. Das Programm funktioniert. Er hat seine Sinne getestet und verschiedene visuelle Betrachtungen angestellt. Er hat die Sonne verdunkelt und sie studiert. Er hat die Atmosphäre in sich aufgenommen und die Bodenstruktur geprüft. Alles funktioniert genau nach Wunsch.«
    »Aber warum springt er durch die Luft?«
    »Weil ihm danach ist, nehme ich an. Anthony, bei einem Computer, der genauso kompliziert ist wie ein menschliches Gehirn, mußt du dich damit abfinden, daß er eigenständige Ideen und Gelüste entwickelt.«
    »Aber laufen und hüpfen? Wird er sich denn nicht dabei beschädigen? Du kennst dich mit diesem Computer aus. Mach, daß er damit aufhört.«
    »Das tue ich ganz bestimmt nicht«, sagte William. »Dann beschädigt er sich eben, das Risiko müssen wir auf uns nehmen. Kapierst du denn nicht, was da vor sich

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