Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen
Foundation 01: Meine Freunde, die Roboter

Foundation 01: Meine Freunde, die Roboter

Titel: Foundation 01: Meine Freunde, die Roboter Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Asimov Isaac
Vom Netzwerk:
prüfte, nichts dagegen hatte. Ein Betätigungsfeld, das der Zufriedenheit des Menschen abträglich war, kam nicht in Frage.
    Was jedoch hätte an mathematischen Spielen abträglich sein können? Sie waren rein abstrakt, machten Bakst Spaß und schadeten niemand.
    Er rechnete nicht damit, daß die Isolation anhielt. Der Kongreß würde ihn nicht auf Dauer isolieren. Nicht ohne eine Verhandlung, wobei es natürlich eine andere Verhandlung sein würde als diejenige, welche Hines über sich ergehen lassen mußte. Die Tyrannei absoluter Gerechtigkeit eines Multivac würde dabei wegfallen.
    Trotzdem war er froh, als sie zu Ende war, und freute sich, daß ihr Noreens Zurückkommen ein Ende gemacht hatte. Sie kam über den Hügel, und er lief ihr strahlend entgegen. Die fünf Jahre, die sie zusammen gewesen waren, waren glückliche Jahre gewesen. Selbst die gelegentlichen Zusammenkünfte mit den beiden Kindern und den zwei Enkeln Noreens waren erfreulich gewesen.
    »Danke, daß du zurückgekommen bist«, sagte er.
    »Nicht aus eigenen Stücken«, sagte sie.
    Sie sah müde aus. Ihr braunes Haar war vom Wind zerzaust. Ihre breiten Backenknochen waren rauh und von der Sonne gebräunt.
    Bakst drückte auf die Kombination für ein leichtes Mittagessen mit Kaffee. Sie hielt ihn nicht davon ab, zögerte jedoch, bevor sie zu essen anfing.
    »Ich bin gekommen, weil ich mit dir sprechen muß«, sagte sie. »Der Kongreß schickt mich.«
    »Der Kongreß!« sagte er. »Fünfzehn Männer und Frauen – mich inbegriffen. Selbstgewählt und hilflos.«
    »Als du noch Mitglied warst, hast du nicht so gedacht.«
    »Ich bin älter geworden und habe dazugelernt.«
    »Zumindest hast du gelernt, deine Freunde zu verraten.«
    »Das war kein Verrat. Hines hat versucht, Multivac zu zerstören. Ein idiotischer, sinnloser Versuch.«
    »Du hast ihn beschuldigt.«
    »Das mußte ich tun. Multivac kannte die Fakten ohne meine Beschuldigung. Und ohne meine Beschuldigung wäre ich mitschuldig gewesen. Das hätte Hines nichts genützt, aber mir geschadet.«
    »Ohne einen menschlichen Zeugen hätte Multivac die Anklage fallenlassen.«
    »Nicht im Falle einer Anti-Multivac-Handlung. Das war kein Fall von illegaler Elternschaft oder von verbotener Lebensarbeit. Ich konnte das Risiko nicht eingehen.«
    »Also hast du es zugelassen, daß Simon für die Dauer von zwei Jahren jegliche Arbeitsgenehmigung entzogen wird.«
    »Er hat es nicht anders verdient.«
    »Ein tröstlicher Gedanke. Du magst das Vertrauen des Kongresses verloren haben, hast aber das Vertrauen des Multivac gewonnen.«
    »In der Welt, so wie sie heute ist, ist das Vertrauen des Multivac wichtig«, sagte Bakst mit ernstem Gesicht.
    Er war sich plötzlich bewußt, daß er kleiner war als Noreen.
    Sie schien wütend genug zu sein, um ihn schlagen zu wollen. Sie kniff die Lippen zusammen, bis diese fast weiß waren. Aber sie war damals schon über achtzig – nicht mehr jung –, und die Angewohnheit, nicht gewalttätig zu sein, war zu tief in ihr verwurzelt.
    »Ist das alles, was du dazu zu sagen hast?« fragte sie.
    »Es gäbe noch eine Menge dazu zu sagen. Hast du alles schon vergessen? Erinnerst du dich nicht mehr daran, wie es einmal gewesen ist? Erinnerst du dich noch an das zwanzigste Jahrhundert? Wir leben jetzt lange und in Sicherheit. Wir leben glücklich.«
    »Und wertlos.«
    »Willst du in eine Welt zurückkehren, wie sie damals gewesen ist?«
    Noreen schüttelte den Kopf. »Teufelsmärchen, um uns Angst einzujagen. Wir haben unsere Lektion gelernt. Mit der Hilfe des Multivac sind wir durchgekommen, aber wir brauchen diese Hilfe jetzt nicht mehr. Jede weitere Hilfe macht uns weichlich und bringt uns um. Ohne Multivac steuern wir die Millionen von Robotern, wir leiten die Farmen, Minen und Fabriken.«
    »Wie erfolgreich?«
    »Erfolgreich genug. Und mit anwachsender Praxis besser. Wir brauchen den Anreiz, sonst sterben wir.«
    »Wir haben doch unsere Arbeit, Noreen«, sagte Bakst. »Unser jeweilig selbst gewähltes Betätigungsfeld.«
    »Jeweilig selbst gewählt, solange es unwichtig ist, und sogar das kann nach Belieben weggenommen werden, wie bei Hines. Und was hast du schon für ein Betätigungsfeld, Ron? Mathematische Spiele? Striche auf Papier zeichnen? Zahlenkombinationen ausdenken?«
    Bakst streckte die Hand nach ihr aus. Es war eine fast flehentliche Geste.
    »Das kann sehr wichtig sein«, sagte er. »Es ist kein Unsinn. Unterschätze nicht…«
    Er brach ab. Es drängte ihn, es ihr

Weitere Kostenlose Bücher