Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen
Foundation 01: Meine Freunde, die Roboter

Foundation 01: Meine Freunde, die Roboter

Titel: Foundation 01: Meine Freunde, die Roboter Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Asimov Isaac
Vom Netzwerk:
hören möchte? Würde mich nicht jede andere Antwort verletzen, und weiß Herbie das vielleicht nicht?«
    »Du meine Güte!« murmelte Bogert.
    Die Psychologin warf ihm einen spöttischen Blick zu.
    »Ich nehme an, Sie haben ihn gefragt, ob Dr. Lanning zurückgetreten sei. Sie wollten eine positive Antwort hören, und so hat sie Herbie Ihnen gegeben.«
    »Und ich nehme an, daß dies der Grund ist, warum er vor einer Weile gar nicht geantwortet hat«, sagte Dr. Lanning tonlos. »Er konnte es nicht tun, ohne einen von uns zu verletzen.«
    Eine kleine Stille folgte, während die Männer in Gedanken versunken den Robot auf der anderen Seite des Raumes betrachteten. Er hatte sich in einem Stuhl neben dem Bücherschrank niedergelassen und saß mit aufgestütztem Kopf regungslos da.
    Susan Calvin hatte den Blick gesenkt. »Er wußte das alles. Dieser… dieser Teufel weiß alles, auch, welcher Fehler bei seiner eigenen Herstellung gemacht worden ist.« Ihre Augen waren jetzt dunkel und bedrückt.
    Lanning schaute auf. »In diesem Punkte irren Sie sich, Dr. Calvin. Er weiß keineswegs, was schief gegangen ist. Ich habe ihn gefragt.«
    »Das bedeutet doch gar nichts weiter«, schrie Calvin, »als daß Sie nicht wollten, daß er uns die Lösung des Problems mitteile. Es würde Ihrem Ego schweren Abbruch tun, wüßten Sie, daß eine Maschine existiert, die etwas kann, was Sie nicht können. Haben auch Sie ihn gefragt?« wandte sie sich an Bogert.
    »Sozusagen.« Bogert hüstelte und errötete. »Er antwortete mir, er verstehe sehr wenig von Mathematik.«
    Lanning lachte leise vor sich hin, und die Psychologin lächelte ironisch. Sie sagte: »Ich werde ihn fragen. Gibt er mir die Antwort auf das Problem, das uns beschäftigt… mein Ego kann es nicht verletzen.« Sie hob ihre Stimme, und ihr Ton wurde kalt und kommandierend. »Komm hierher!«
    Herbie erhob sich und kam zögernden Schrittes näher.
    »Ich nehme an, du weißt…«, fuhr sie fort, »weißt ganz genau, wo sich bei deiner Herstellung ein Fehler eingeschlichen hat oder etwas Wesentliches vergessen wurde.«
    »Jawohl«, sagte Herbie kaum hörbar.
    »Moment mal«, unterbrach Bogert, »das braucht nicht unbedingt zu stimmen. Sie wollen diese Antwort von ihm bekommen. Das ist alles.«
    »Machen Sie sich doch nicht lächerlich!« erwiderte Dr. Calvin. »Er kann, nachdem er doch Gedanken zu lesen vermag, ganz bestimmt so viel Mathematik wie Sie und Dr. Lanning zusammen. Lassen Sie ihn doch mal sagen, was er zu sagen hat!«
    Der Mathematiker verstummte, und Calvin fuhr fort. »Schön also, Herbie, schieß los! Wir warten auf das, was du uns zu sagen hast.« Und sozusagen als Randbemerkung: »Halten Sie Bleistift und Papier bereit, meine Herren!«
    Aber Herbie blieb still. In der Stimme der Psychologin lag Triumph. »Warum antwortest du nicht, Herbie?«
    Aus dem Robot brach es heraus: »Weil ich nicht kann. Sie wissen, daß ich nicht kann. Dr. Bogert und Dr. Lanning wollen nicht, daß ich antworte.«
    »Sie wollen aber die Lösung.«
    »Aber nicht von mir.«
    Lanning mischte sich ein. Er sprach langsam und deutlich. »Sei nicht töricht, Herbie! Wir wollen, daß du uns sagst, was du weißt.«
    Bogert nickte kurz.
    Herbies Stimme schien sich zu überschlagen. »Was nützt es, das zu sagen? Glauben Sie nicht, daß ich durch die Oberflächenhaut Ihrer Gedanken hindurchsehen kann? Tief in Ihrem Innern wollen Sie nicht, daß ich antworte. Ich bin eine Maschine, der durch das positronische Spiel der Kräfte in meinem Gehirn ein nachgeahmtes Leben verliehen wurde. Dieses Gehirn ist Menschenwerk. Sie können mir gegenüber nie der Unterlegene sein, ohne sich verletzt zu fühlen. Dieses Gefühl ist tief verankert in Ihrem Innern und kann nicht ausgelöscht werden. Ich kann Ihnen die Lösung nicht geben.«
    »Wir verlassen den Raum«, sagte Dr. Lanning. »Gib Dr. Calvin die Lösung!«
    »Das würde doch gar nichts ändern«, schrie Herbie, »da Sie dann ja doch wüßten, daß ich es war, der die Antwort gegeben hat.«
    Calvin mischte sich wieder ein. »Du verstehst aber doch, Herbie, daß die Herren Bogert und Lanning dennoch die Lösung des Problems haben wollen.«
    »Aber nur, wenn sie sie selber finden«, sagte Herbie.
    »Trotzdem verletzt sie die Tatsache, daß du die Lösung kennst und sie nicht bekanntgibst. Das begreifst du doch, oder nicht?«
    »Ja – ja…«
    »Und wenn du sie nun gibst, so verletzt sie das ebenfalls.«
    »Ja – ja…« Langsam, Schritt für Schritt, wich

Weitere Kostenlose Bücher