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Foundation 01: Meine Freunde, die Roboter

Foundation 01: Meine Freunde, die Roboter

Titel: Foundation 01: Meine Freunde, die Roboter Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Asimov Isaac
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sich ihre Fäuste. Als Bogert und Lanning eintraten, befand sie sich beim entferntesten Fenster. Keiner der Männer schenkte ihr die geringste Aufmerksamkeit.
    Gleichzeitig näherten sie sich Herbie. Lanning war ärgerlich und ungeduldig. Bogert sardonisch kühl. Der Direktor sprach als erster.
    »Hör mal, Herbie! Paß auf, was ich sage!«
    Die Robot-Augen wandten sich dem greisen Direktor zu. »Sie wünschen, Dr. Lanning?«
    »Hast du mit Dr. Bogert über mich gesprochen?«
    »Nein, Sir.« Die Antwort kam langsam, und das Lächeln auf Bogerts Gesicht verschwand.
    »Was soll denn das heißen?« Bogert schob sich vor seinen Vorgesetzten und stellte sich breitbeinig dem Robot gegenüber. »Wiederhole, was du mir gestern gesagt hast.«
    »Ich sagte, daß…« Herbie verstummte. Tief in ihm vibrierte sein metallisches Zwerchfell, und etwas wie ein leichtes Stöhnen wurde hörbar.
    »Sagtest du nicht, er hätte abgedankt?« brüllte Bogert. »Antworte mir!«
    Wild hob Bogert seinen Arm, aber Lanning stieß ihn zur Seite.
    »Versuchen Sie vielleicht, ihn zu einer Lüge zu zwingen?«
    »Sie haben selbst gehört, was er gesagt hat, Lanning. Er war dabei ›ja‹ zu sagen, hat sich dann aber unterbrochen. Weg mit Ihnen! Ich will die Wahrheit hören, verstanden?«
    »Ich werd ihn fragen.« Lanning wandte sich dem Robot zu. »Schon gut, Herbie. Reg dich nicht auf! Hab ich abgedankt?«
    Herbie starrte ihn an, und Lanning wiederholte ängstlich: »Hab ich abgedankt? Bin ich zurückgetreten?« Fast unmerklich schüttelte der Robot den Kopf. Auch nach langem Warten äußerte er sich sonst in keiner Weise.
    Die beiden Männer schauten sich an, und die Feindseligkeit zwischen ihnen ließ sich fast mit Händen greifen.
    »Kreuzdonnerwetter noch einmal!« brach Bogert los. »Hat der Robot plötzlich die Sprache verloren? Kannst du nicht mehr reden, du Ungeheuer?«
    »Doch, ich kann sprechen«, kam prompt die Antwort.
    »Dann beantworte die Frage! Hast du mir nicht gesagt, Lanning sei zurückgetreten? Und ist er nicht zurückgetreten?«
    Und wieder erfolgte keine Antwort, bis plötzlich vom anderen Ende des Raumes her Susan Calvins Lachen hörbar wurde. Es war ein hohes, kicherndes, fast hysterisches Lachen.
    Die beiden Mathematiker zuckten zusammen, und Bogerts Augen wurden klein. »Sie sind hier? Was ist an dieser Sache eigentlich so komisch?«
    »Nichts ist komisch.« Ihre Stimme wirkte etwas unfrei. »Ich bin also nicht der einzige, der hereingefallen ist. Es liegt eine gewisse Ironie in der Tatsache, daß drei der größten Robotfachleute der Welt in die gleiche recht primitive Falle gehen, oder nicht?« Ihre Stimme verlor sich, und sie hob ihre blasse Hand und berührte damit ihre Stirn. »Aber komisch – nein, komisch ist es nicht.«
    Dieses Mal schauten die beiden Männer sich mit hochgezogenen Augenbrauen an. »Von welcher Falle sprechen sie?« fragte Lanning steif. »Stimmt was nicht mit Herbie?«
    »Doch, es stimmt alles.« Sie näherte sich den beiden langsam.
    »Er ist völlig in Ordnung – nur wir sind’s nicht ganz.« Sie drehte sich plötzlich auf dem Absatz um und schrie den Robot an. »Mach daß du mir aus den Augen kommst! Geh ans andere Ende des Zimmers, daß ich dich nicht mehr anschauen muß!«
    Herbie schien sich zu ducken. Klirrend trottete er davon.
    Lannings Stimme klang feindlich. »Was soll das alles bedeuten, Dr. Calvin?«
    Sie wandte sich den beiden wieder zu und sagte sarkastisch: »Sicherlich kennen Sie doch das erste Grundgesetz der Robotik.«
    Gemeinsam nickten die beiden. »Natürlich«, sagte Dr. Bogert gereizt, »ein Robot darf kein menschliches Wesen verletzen, noch durch Untätigkeit es zulassen, daß ein Mensch sich selbst Schaden zufügt.«
    »Wie gut Sie das hersagen«, höhnte Dr. Calvin. »Aber um welche Art von Schaden handelt es sich?«
    »Natürlich – jede Art von Schaden.«
    »Genau so. Jede Art von Schaden. Wie aber steht es mit dem Verletzen von Gefühlen? Mit der Erniedrigung des eigenen Egos? Wie steht’s mit der Zerstörung von Hoffnungen? Sind auch das Verletzungen im Sinne des Gesetzes?«
    Lanning runzelte die Stirn. »Was kann ein Robot wissen von…« Dann aber unterbrach er sich selbst.
    »Sie begreifen’s nun, was? Dieser Robot hier liest Gedanken. Nehmen Sie vielleicht an, daß er nicht ganz genau im Bilde darüber ist, was eine Gefühlsverletzung bedeutet? Nehmen Sie vielleicht an, daß er, wenn ich ihm eine Frage stellte, nicht genau die Antwort geben würde, die ich

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