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Foundation 02: Die Stahlhöhlen

Foundation 02: Die Stahlhöhlen

Titel: Foundation 02: Die Stahlhöhlen Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Isaac Asimov
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Pfeife steckte.
    Dann meinte er, ohne den Blick von der Pfeife zu wenden: »Man
hat mir nicht gesagt, weshalb ich nach Washington gerufen wurde,
Sir.«
    »Ich weiß«, sagte Minnim. Er lächelte.
»Das läßt sich sofort klären. Sie werden
für eine Weile versetzt.«
    »Außerhalb von New York City?«
    »Ziemlich weit.«
    Baley hob die Brauen und blickte nachdenklich. »Sie sagten
›für eine Weile‹. Wie lange, Sir?«
    »Das weiß ich nicht genau.«
    Baley kannte die Vor- und Nachteile einer Versetzung. Als Besucher
in einer City, deren Bewohner er nicht war, würde er
wahrscheinlich besser leben, als es seinem offiziellen Rang
entsprach. Andrerseits war es höchst unwahrscheinlich, daß
man auch Jessie und ihrem Sohn Bentley erlauben würde, ihn zu
begleiten. Man würde sich natürlich dort in New York um sie
kümmern. Aber Baley war ein häusliches Geschöpf, und
der Gedanke an Trennung bereitete ihm keine Freude.
    Und dann konnte eine Versetzung natürlich auch einen ganz
bestimmten Auftrag bedeuten, das war gut, und eine Verantwortung, die
die überstieg, die man gewöhnlich Beamten seiner Rangstufe
übertrug, und das könnte unangenehm sein. Baley hatte vor
nicht zu vielen Monaten die Verantwortung überlebt, die aus den
Ermittlungen im Mordfall eines Spacers außerhalb New Yorks
bestanden hatten. Die Vorstellung, einen Auftrag ähnlicher Art
übernehmen zu müssen, erfüllte ihn nicht gerade mit
Freude.
    »Würden Sie mir sagen, wo ich hin muß?«
fragte er. »Die Art dieses Auftrags? Worum geht es?«
    Er versuchte das ›ziemlich weit‹ des Regierungsbeamten
abzuwägen und schloß mit sich selbst kleine Wetten
hinsichtlich seines neuen Einsatzortes ab. Das ziemlich weit<
hatte recht nachdrücklich geklungen, und Baley dachte: Kalkutta?
Sydney?
    Und dann bemerkte er plötzlich, daß Minnim nun doch
eine Zigarre herauszog und sie jetzt sorgfältig
anzündete.
    Baley dachte: Jehoshaphat! Es fällt ihm schwer, es mir zu
sagen. Er will es nicht sagen.
    Minnim nahm die Zigarre aus dem Mund, blickte dem Rauch nach und
sagte: »Das Justizministerium setzt Sie auf Solaria
ein.«
    Einen Augenblick lang tastete Baleys Bewußtsein nach einer
Verbindung, die nicht da war. Solaria, Asien? – Solaria,
Australien? – Dann stand er auf und sagte leise: »Sie
meinen, eine der Äußeren Welten?«
    Minnim wich Baleys Augen aus. »Stimmt!«
    »Aber das ist doch unmöglich!« sagte Baley.
»Die würden niemals einen Erdenmenschen auf einer
Äußeren Welt zulassen.«
    »Es gibt Umstände, die das ermöglichen, Baley. Auf
Solaria ist ein Mord verübt worden.«
    Baleys Lippen verzogen sich zu einem Lächeln; das war fast
ein Reflex. »Das liegt aber doch etwas außerhalb unserer
Zuständigkeit, oder?«
    »Sie haben Hilfe erbeten.«
    »Von uns? Von der Erde?« Baley sah sich zwischen
Verwirrung und Unglauben hin- und hergerissen. Daß eine
Äußere Welt irgendeine andere Haltung einnehmen konnte als
die der Verachtung für den verschmähten Mutterplaneten oder
bestenfalls etwas herablassendes Wohlwollen, war undenkbar. Aber
Hilfe erbitten?
    »Von der Erde?« wiederholte er.
    »Ungewöhnlich«, räumte Minnim ein, »aber
so ist es nun mal. Sie wollen, daß ein terrestrischer Detektiv
auf den Fall angesetzt wird. Das Ganze ist durch diplomatische
Kanäle auf höchster Ebene vorbereitet worden.«
    Baley setzte sich wieder. »Warum ich? Ich bin kein junger
Mann. Ich bin dreiundvierzig. Ich habe eine Frau und ein Kind. Ich
könnte die Erde nicht verlassen.«
    »Wir haben gar keine Wahl, Baley. Man hat ausdrücklich
Sie angefordert.«
    »Mich?«
    »Ermittlungsbeamter Elijah Baley, C-6, von der
Polizeibehörde New York City. Die wußten genau, was sie
wollten. Ihnen ist doch sicherlich klar, warum?«
    Doch Baley meinte hartnäckig: »Dafür bin ich nicht
qualifiziert.«
    »Die meinen das aber. Offenbar haben sie von der Art und
Weise erfahren, wie Sie den Spacermord hier aufgeklärt
haben.«
    »Die müssen da etwas durcheinandergebracht haben.
Vielleicht hat das besser ausgesehen, als es wirklich war.«
    Minnim zuckte die Achseln. »Jedenfalls haben sie Sie
verlangt, und wir haben uns bereit erklärt, Sie zu schicken. Sie
werden versetzt. Der ganze Papierkram ist schon erledigt, und Sie
müssen gehen. Während Ihrer Abwesenheit wird auf Basis C-7
für Ihre Frau und Ihr Kind gesorgt werden; das wird nämlich
Ihr kommissarischer Rang während der Dauer dieses Auftrags
sein.« Er machte eine bedeutungsvolle Pause.
»Befriedigender

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