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Foundation 02: Die Stahlhöhlen

Foundation 02: Die Stahlhöhlen

Titel: Foundation 02: Die Stahlhöhlen Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Isaac Asimov
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glich. Wenn das Bild nur ein
anderer Erdenmensch gewesen wäre, mit dem er sich hätte
beraten können, statt nur das beleuchtete Abbild seiner selbst.
Wenn er nur eine Gelegenheit hätte, das, was er bereits in
Erfahrung gebracht hatte, mit jemandem zu besprechen, und wenn es
auch noch so wenig war…
    »Zu wenig! Du mußt mehr beschaffen«, murmelte er
dem Spiegel zu.
    Er verließ das Badezimmer, wischte sich über das
Gesicht und zog sich Hosen über die frische Unterkleidung. (Die
Roboter lieferten alles. Verdammt sollen sie sein!)
    »Würden Sie mir ein paar Fragen beantworten,
Daneel?« sagte er.
    »Wie Sie wissen, Partner Elijah, beantworte ich alle Fragen
nach bestem Wissen.«
    Oder wie man es dir aufgetragen hat, dachte Baley, und sagte:
»Warum gibt es auf Solaria nur zwanzigtausend
Menschen?«
    »Das ist eine bloße Tatsache«, sagte Daneel.
»Ein Faktum. Eine Zahl als Resultat eines
Zählvorgangs.«
    »Ja. Aber Sie weichen meiner Frage aus. Der Planet kann
Millionen ernähren; warum also nur zwanzigtausend? Sie sagten,
die Solarianer würden zwanzigtausend als Optimum ansehen.
Warum?«
    »Das ist ihre Art zu leben.«
    »Sie meinen, man praktiziert auf Solaria
Geburtenkontrolle?«
    »Ja.«
    »Und läßt den Planeten leer?« Baley
wußte selbst nicht, weshalb er so auf diesem einen Punkt
herumhackte; aber die Bevölkerungszahl des Planeten war eine der
wenigen harten Tatsachen, die er über ihn erfahren hatte, und es
gab sonst wenig, wonach er fragen konnte.
    »Der Planet ist nicht leer«, sagte Daneel. »Er ist
in Anwesen aufgeteilt, und jedes einzelne davon wird von einem
Solarianer überwacht.«
    »Sie meinen, jeder lebt auf seinem Anwesen. Zwanzigtausend
Anwesen, jedes mit einem Solarianer.«
    »Weniger Anwesen, Partner Elijah. Frauen und Männer
teilen die Anwesen.«
    »Keine Cities?« Baley empfand ein Gefühl
plötzlicher Kälte.
    »Überhaupt keine, Partner Elijah. Sie leben völlig
voneinander getrennt und sehen einander nie, nur unter höchst
außergewöhnlichen Umständen.«
    »Einsiedler?«
    »In gewisser Weise, ja. Andererseits auch nicht.«
    »Was soll das bedeuten?«
    »Agent Gruer hat Sie gestern durch trimensionales Bild
besucht. Solarianer besuchen einander häufig auf diese Weise,
aber auf keine andere.«
    Baley starrte Daneel an. »Schließt das uns ein?«
fragte er. »Erwartet man von uns, daß wir so
leben?«
    »Das ist der Brauch auf dieser Welt.«
    »Wie soll ich dann meine Ermittlungen anstellen? Wenn ich
jemanden sehen möchte…«
    »Partner Elijah, Sie können von diesem Haus aus eine
trimensionale Sichtung eines jeden Bewohners dieses Planeten
bekommen. Das bereitet kein Problem. Tatsächlich erspart Ihnen
das sogar die Mühe, dieses Haus zu verlassen.
    Deshalb sagte ich auch bei unserer Ankunft, daß es gar keine
Gelegenheit geben würde, sich an das Draußen zu
gewöhnen. Und das ist gut so. Jegliche andere Lösung
wäre für Sie höchst widerwärtig.«
    »Ich bestimme darüber, was für mich
widerwärtig ist«, sagte Baley. »Als allererstes werde
ich heute mit dieser Gladia Verbindung aufnehmen, Daneel, der Frau
des Ermordeten. Wenn diese trimensionale Geschichte unbefriedigend
ist, werde ich ihr Haus persönlich aufsuchen. Das unterliegt
meiner Entscheidung.«
    »Wir werden sehen, was am besten und
zweckmäßigsten ist, Partner Elijah«, sagte Daneel,
ohne sich festzulegen. »Ich werde jetzt für
Frühstück sorgen.« Er wandte sich zum Gehen.
    Baley starrte den breiten Roboterrücken an und war beinahe
amüsiert. Daneel Olivaw spielte den Herrn. Aber wenn seine
Anweisungen verlangten, daß er Baley daran hinderte, mehr als
absolut notwendig in Erfahrung zu bringen, so hatte man Baley eine
Trumpfkarte gelassen.
    Der andere war immerhin nur R. Daneel Olivaw. Er brauchte nur
Gruer oder jedem anderen Solarianer zu sagen, daß Daneel ein
Roboter und kein Mensch war.
    Und doch konnte andrerseits Daneels Pseudomenschlichkeit von
großem Nutzen sein. Man brauchte eine Trumpfkarte ja nicht
sofort auszuspielen. Manchmal war sie nützlicher, wenn man sie
in der Hand behielt.
    Wir wollen abwarten, dachte er und folgte Daneel nach
draußen zum Frühstück.
     
    »So, und wie macht man das, einen trimensionalen Kontakt
herzustellen?« fragte Baley.
    »Das wird für uns erledigt, Partner Elijah«, sagte
Daneel, und sein Finger suchte nach einer der Sensorstellen, mit der
man Roboter herbei rief.
    Im nächsten Augenblick trat ein Roboter ein.
    Wo sie nur herkommen? fragt sich Baley. Wenn

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