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Foundation 02: Die Stahlhöhlen

Foundation 02: Die Stahlhöhlen

Titel: Foundation 02: Die Stahlhöhlen Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Isaac Asimov
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dem
Hintergrund glitzerte. Das Bild selbst flackerte auch immer leicht.
Auf der Erde war es unmöglich, das Bild mit der Realität zu
verwechseln. Hier hingegen…
    Kein Wunder, daß Gruer keine Handschuhe getragen hatte. Und
was das betraf, brauchte er auch keine Filter in der Nase.
    »Würden Sie jetzt gern essen wollen, Partner
Elijah?« fragte Daneel.
    Das Abendessen erwies sich als ziemlich qualvoll. Roboter
erschienen. Einer deckte den Tisch. Ein anderer brachte das
Essen.
    »Wie viele sind im Haus, Daneel?« fragte Baley.
    »Etwa fünfzig, Partner Elijah.«
    »Werden sie hierbleiben, während wir essen?« (Einer
hatte sich in eine Ecke des Raumes zurückgezogen, und sein
glänzend glattes Gesicht mit den grünen Augen war Baley
zugewandt.)
    »Üblicherweise tun sie das«, sagte Daneel,
»für den Fall, daß man ihre Dienste braucht. Wenn Sie
das nicht wünschen, brauchen Sie nur den Befehl zu erteilen,
daß er hinausgeht.«
    Baley zuckte die Achseln. »Lassen Sie ihn bleiben!«
    Unter normalen Umständen hätte Baley das Essen
vielleicht geschmeckt. Jetzt aß er mechanisch. Halb abwesend
stellte er fest, daß Daneel ebenfalls aß, und zwar mit
einer Art desinteressierter Effizienz. Später würde er
natürlich den Polyäthylensack leeren, in dem das
›verzehrte‹ Essen jetzt aufbewahrt wurde. Unterdessen hielt
Daneel seine Maskerade aufrecht.
     
    »Ist es draußen Nacht?« fragte Baley.
    »Ja«, antwortete Daneel.
    Baley starrte das Bett ernüchtert an; es war zu groß.
Das ganze Schlafzimmer war zu groß. Und da gab es auch keine
Decken, unter die man kriechen konnte, nur Laken; sie würden ihm
nur einen armseligen Schutz bieten.
    Alles war so schwierig! Das entnervende Erlebnis, in einer
Duschkabine duschen zu müssen, die tatsächlich dicht neben
dem Schlafzimmer lag, hatte er bereits hinter sich. In einer Hinsicht
war das der Gipfel von Luxus, andrerseits schien es ihm irgendwie
unhygienisch.
    »Wie schaltet man das Licht aus?« fragte er abrupt. Das
Kopfteil des Bettes verstrahlte ein weiches Licht; vielleicht diente
das dazu, um das Sichten von Büchern vor dem Einschlafen zu
erleichtern; aber Baley war dafür jetzt nicht in der
Stimmung.
    »Das wird erledigt, sobald Sie im Bett sind, wenn Sie sich
zum Schlafen einrichten.«
    »Die Roboter passen auf, nicht wahr?«
    »Das ist ihre Aufgabe.«
    »Jehoshaphat! Was machen denn diese Solarianer selbst?« murmelte Baley. »Ich frage mich jetzt nur,
warum mir in der Dusche nicht ein Roboter den Rücken geschrubbt
hat.«
    Und Daneel antwortete, ohne die leiseste Andeutung von Humor:
»Wenn Sie das verlangt hätten, hätte es einer getan.
Was die Solarianer angeht, tun sie das, was sie gern tun. Kein
Roboter erfüllt seine Pflicht, wenn man ihn anweist, das nicht
zu tun, mit Ausnahme der Fälle natürlich, wo es für
das Wohlbefinden des Menschen notwendig ist.«
    »Nun, gute Nacht, Daneel.«
    »Ich werde in einem anderen Zimmer schlafen, Partner Elijah.
Wenn Sie irgendwann während der Nacht etwas
brauchen…«
    »Ich weiß. Die Roboter werden kommen.«
    »Auf dem Nachttisch ist ein Sensor. Sie brauchen ihn nur zu
berühren. Ich werde dann auch kommen.«
     
    Der Schlaf floh Baley. Er stellte sich die ganze Zeit das Haus
vor, in dem er sich befand, im labilen Gleichgewicht an der
äußeren Haut der Welt hängend, mit Leere, die
draußen wartete wie ein Ungeheuer.
    Auf der Erde war sein Apartment – sein gemütliches,
überfülltes, kuscheliges Apartment – unter vielen
anderen eingenistet. Es gab Dutzende von Etagen und Tausende von
Menschen, die ihn vom Rand der Erde trennten und ihn vor ihm
schützten.
    Dann versuchte er sich einzureden, daß es ja auch auf der
Erde Leute gab, die die oberste Etage bewohnten; die würden
schließlich auch unmittelbar ans Draußen grenzen. Sicher!
Aber deshalb kosteten solche Apartments auch nur wenig Miete.
    Und dann dachte er an Jessie, die tausend Lichtjahre von ihm
entfernt war.
    Er wünschte sich schrecklich, jetzt aus dem Bett steigen,
sich anziehen und zu ihr gehen zu können. Seine Gedanken wurden
nebelhaft. Wenn es nur einen Tunnel gäbe, einen hübschen,
sicheren Tunnel, quer durch sicheren, soliden Felsen und Metall, von
Solaria bis zur Erde, dann würde er jetzt gehen und gehen und
gehen…
    Er würde zur Erde zurückgehen, zurück zu Jessica,
zurück an den Ort der Sicherheit, wo es behaglich war…
    Sicherheit
    Baley öffnete die Augen. Seine Arme wurden starr, und er
richtete sich auf den Ellbogen auf, ohne

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