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Foundation 02: Die Stahlhöhlen

Foundation 02: Die Stahlhöhlen

Titel: Foundation 02: Die Stahlhöhlen Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Isaac Asimov
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Mann den Schädel einzuschlagen,
und findet sie nicht am Tatort. Die einzige Alternative, die sich
daraus ergibt, ist, daß man sie entfernt hat. Rikaine Delmarre
kann sie nicht weggetragen haben. Er war tot. Könnte Gladia
Delmarre sie weggetragen haben?«
    »So muß es gewesen sein«, sagte Gruer.
    »Wie denn? Als die Roboter eintrafen, lag sie bewußtlos
auf dem Boden. Vielleicht hat sie diese Bewußtlosigkeit nur
vorgetäuscht; aber sie war jedenfalls dort. Wieviel Zeit liegt
zwischen dem Mord und dem Eintreffen des ersten Roboters?«
    »Das hängt vom exakten Zeitpunkt des Mordes ab, und den
kennen wir nicht«, sagte Gruer unsicher.
    »Ich habe den Bericht gelesen, Sir. Ein Roboter berichtete,
er habe Unruhe gehört und einen Schrei, den Dr. Delmarre
ausgestoßen hatte. Offenbar war dies der Roboter, der sich am
nächsten am Tatort befand. Fünf Minuten später
leuchtete das Rufsignal auf. Der Roboter hätte aber doch nur
weniger als eine Minute gebraucht, um den Ort des Geschehens zu
erreichen. (Baley erinnerte sich daran, wie blitzschnell gerufene
Roboter aufzutauchen pflegten.) In fünf Minuten, ja selbst zehn
– wie weit hätte da Mrs. Delmarre eine Waffe tragen und
rechtzeitig wieder zurückkehren können, um
Bewußtlosigkeit vorzutäuschen?«
    »Sie hätte sie in einer Abfallbeseitigungsanlage
zerstören können.«
    »Nach dem Bericht hat man die Abfallanlage untersucht und
dort nur eine sehr geringe Gamma-Strahlenaktivität vorgefunden.
Demzufolge war in den letzten vierundzwanzig Stunden dort kein
größerer Gegenstand zerstrahlt worden.«
    »Das ist mir bekannt«, sagte Gruer. »Ich führe
das jetzt auch nur als Beispiel dafür an, was vielleicht
hätte geschehen können.«
    »Richtig«, sagte Baley. »Aber es kann auch eine
sehr einfache Erklärung geben. Ich nehme an, daß man die
zu dem Delmarre-Haushalt gehörenden Roboter überprüft
und alle vorgefunden hat.«
    »O ja.«
    »Und alle befanden sich in einigermaßen
funktionsfähigem Zustand?«
    »Ja.«
    »Könnte irgendeiner dieser Roboter die Waffe
weggeschafft haben, vielleicht ohne sich dessen bewußt zu sein,
worum es sich handelte?«
    »Keiner von ihnen hatte irgend etwas vom Tatort entfernt oder
auch nur etwas berührt, was das betrifft.«
    »Das stimmt nicht. Sie haben die Leiche entfernt und sie zur
Verbrennung vorbereitet.«
    »Nun ja, natürlich. Aber das zählt doch wohl nicht.
Schließlich kann man doch erwarten, daß sie das
tun.«
    »Jehoshaphat!« murmelte Baley. Er mußte an sich
halten, um ruhig zu bleiben. »Jetzt nehmen Sie einmal an, es
wäre noch jemand anderer am Tatort gewesen.«
    »Unmöglich!« sagte Gruer. »Wie hätte sich
denn jemand in Dr. Delmarres Persönlichkeitssphäre
hineindrängen können?«
    »Nehmen Sie es einfach einmal an!« rief Baley. »Die
Roboter haben aber überhaupt nicht daran gedacht, daß ein
Eindringling hätte zugegen sein können. Ich nehme nicht an,
daß einer von ihnen die Umgebung des Hauses abgesucht hat. In
dem Bericht ist jedenfalls davon nichts erwähnt.«
    »Eine solche Suche fand erst statt, als wir uns nach der
Waffe umsahen; aber das war beträchtliche Zeit
später.«
    »Man hat auch nicht nach Spuren eines Bodenwagens oder eines
Luftfahrzeugs gesucht?«
    »Nein.«
    »Wenn sich also jemand dazu aufgerafft hätte, sich in
die Persönlichkeitssphäre Dr. Delmarres
hineinzudrängen, wie Sie das formuliert haben, hätte er ihn
töten und dann in aller Seelenruhe wieder weggehen können.
Niemand hätte ihn aufgehalten oder auch nur gesehen. Und nachher
hätte er sich darauf verlassen können, daß jeder
überzeugt war, niemand hätte dort sein
können.«
    »Und das konnte auch niemand«, sagte Gruer voll
Überzeugung.
    »Eines noch«, wandte Baley ein. »Nur noch eine
Sache. Da war doch ein Roboter am Schauplatz des
Verbrechens.«
    Jetzt schaltete sich zum ersten Mal Daneel ein. »Der Roboter
befand sich nicht am Schauplatz des Verbrechens. Wenn das der Fall
gewesen wäre, so wäre das Verbrechen nicht begangen
worden.«
    Baley sah sich ruckartig um. Und Gruer, der zum zweiten Mal sein
Glas gehoben hatte, als wollte er daraus trinken, stellte es wieder
hin und starrte Daneel an.
    »Ist das nicht so?« fragte Daneel.
    »Doch, durchaus«, sagte Gruer. »Ein Roboter
hätte eine Person daran gehindert, einer anderen ein Leid
zuzufügen. Erstes Gesetz.«
    »Also gut«, sagte Baley. »Zugegeben. Aber der
Roboter muß in der Nähe gewesen sein. Er befand sich am
Tatort, als die anderen Roboter

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