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Foundation 02: Die Stahlhöhlen

Foundation 02: Die Stahlhöhlen

Titel: Foundation 02: Die Stahlhöhlen Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Isaac Asimov
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den Blick ab. Und
dabei dachte er: Das Ding ist eine Maschine, kein Mensch.
    Und eine Maschine kann man weder täuschen noch
beleidigen.
    Und dennoch konnte er ein Gefühl der Scham nicht ganz
unterdrücken. Selbst wie Daneel jetzt dastand, den Brustkasten
geöffnet, schien an ihm doch etwas Menschliches zu sein; etwas,
das man täuschen und das man verletzen konnte.
    »Sie können Ihre Brust zuklappen, Daneel«, sagte
er. »Hören Sie mir jetzt zu! Physisch sind Sie drei
Robotern nicht gewachsen. Das sehen Sie doch auch so, oder?«
    »Das ist klar, Partner Elijah.«
    »Gut!… Und jetzt, Boys«, damit wandte er sich
wieder den anderen Robotern zu. »Ihr werdet niemandem sagen,
daß dieses Geschöpf ein Roboter ist. Niemals, zu keiner
Zeit! Nur auf ausdrückliche Anweisung von mir – und von mir
allein!«
    »Ich danke Ihnen«, warf Daneel mit leiser Stimme
ein.
    »Aber«, fuhr Baley fort, »dieser
menschenähnliche Roboter darf meine Handlungen in keiner Weise
beeinträchtigen. Wenn er das versuchen sollte, werdet ihr ihn
gewaltsam daran hindern, dabei jedoch darauf achten, ihn nicht zu
beschädigen, wenn es nicht absolut notwendig ist. Laßt
nicht zu, daß er mit anderen Menschen als mir Kontakt aufnimmt
oder mit anderen Robotern als euch, und zwar weder durch Sehen noch
durch Sichten. Und verlaßt ihn nie! Haltet ihn in diesem Raum
fest, und bleibt selbst hier! Ihr seid bis auf weiteres von euren
anderen Aufgaben entbunden. Ist das alles klar?«
    »Ja, Herr«, sagten sie im Chor.
    Baley wandte sich wieder Daneel zu. »Sie können jetzt
nichts mehr tun. Versuchen Sie also nicht, mich
aufzuhalten.«
    Daneels Arme hingen locker herunter. Seine Haltung wirkte seltsam
resigniert und ungemein menschlich. Er sagte: »Ich darf nicht
zulassen, Partner Elijah, daß Sie durch meine Untätigkeit
Schaden erleiden. Und doch ist unter den gegebenen Umständen nur
Untätigkeit möglich. Die Logik ist unwiderlegbar. Ich werde
nichts tun. Ich vertraue darauf, daß Sie sicher und unverletzt
bleiben werden.«
    Da war es wieder, dachte Baley. Logik war Logik, und Roboter
hatten nichts anderes. Die Logik sagte Daneel, daß er
völlig blockiert war. Die Vernunft hätte ihm sagen
können, daß es nur selten möglich ist, alle Faktoren
vorherzusehen; daß die Gegenseite vielleicht einen Fehler
machen könnte.
    Doch nichts davon. Ein Roboter ist nur logisch, nicht
vernünftig.
    Wieder spürte Baley einen Anflug von Scham und konnte sich
einfach eines Versuchs der Tröstung nicht enthalten. Er sagte:
»Schauen Sie, Daneel, selbst wenn ich mich in Gefahr begeben
würde – was nicht der Fall ist«, fügte er
hastig mit einem schnellen Blick auf die anderen Roboter hinzu
–, »dann wäre das nur meine Aufgabe. Das ist es,
wofür man mich bezahlt. Es ist ebenso meine Aufgabe, zu
verhindern, daß die Menschheit als Ganzes Schaden erleidet, wie
es Ihre Aufgabe ist, zu verhindern, daß einzelne Menschen
Schaden erleiden. Verstehen Sie das?«
    »Nein, Partner Elijah.«
    »Dann ist das so, weil Sie nicht dafür geschaffen sind,
es zu verstehen. Glauben Sie mir, daß Sie es verstehen
würden, wenn Sie ein Mensch wären.«
    Daneel verbeugte sich stumm und blieb reglos stehen, während
Baley langsam auf die Tür zuging. Die drei Roboter machten ihm
Platz und fixierten Daneel mit ihren fotoelektrischen Augen.
    Baley ging hinaus, in eine Art von Freiheit, und sein Herz schlug
vor Erwartung schneller, setzte aber dann plötzlich aus. Ein
weiterer Roboter kam von der anderen Seite auf die Tür zu.
    War irgend etwas schiefgegangen?
    »Was ist, Boy?« herrschte er ihn an.
    »Eine Nachricht für Sie ist eingegangen, Herr, aus dem
Büro des kommissarischen Leiters der Sicherheitsbehörde,
Attlebish.«
    Baley nahm die Kapsel, die der Roboter ihm reichte, worauf diese
sich sofort öffnete. Das überraschte ihn nicht. Solaria
hatte natürlich seine Fingerabdrücke registriert, und die
Kapsel war so eingestellt, daß sie sich auf seinen Fingerdruck
hin öffnete. Ein mit Schriftzeichen bedeckter Papierstreifen
entrollte sich.
    Er las die Mitteilung, und sein längliches Gesicht spiegelte
seine Befriedigung wider. Sie enthielt seine offizielle Genehmigung,
›Seh‹-Interviews durchzuführen, sofern seine
Interviewpartner einverstanden waren, wobei diesen nahegelegt wurde,
den ›Agenten Baley und Olivaw‹ auf jede mögliche Art
behilflich zu sein.
    Attlebish hatte kapituliert, sogar soweit, daß er den Namen
des Erdenmenschen an erster Stelle genannt hatte; das

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