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Foundation 02: Die Stahlhöhlen

Foundation 02: Die Stahlhöhlen

Titel: Foundation 02: Die Stahlhöhlen Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Isaac Asimov
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zu
erfüllen, ohne damit irgendeinen Menschen zu beleidigen; sei es
Baley oder Attlebish. Für jemanden, der Daneel für einen
Auroraner hielt, einen Bewohner der ältesten und
militärisch mächtigsten Äußeren Welten, klang es
eher wie eine höflich formulierte Drohung.
    Attlebish legte die Fingerspitzen an die Stirn. »Ich werde
darüber nachdenken.«
    »Aber nicht zu lange«, sagte Baley. »Ich habe
nämlich im Laufe der nächsten Stunde einige Besuche vor,
und zwar nicht per Sichtgerät. Gesichtet!«
    Er gab dem Roboter den Befehl, den Kontakt abzubrechen, und
starrte dann mit einer Mischung aus Überraschung und
Zufriedenheit auf die Stelle, wo gerade noch Attlebish gewesen war.
Nichts von alledem war geplant gewesen. Er hatte rein impulsiv
gehandelt, aus seinem Traum heraus und angeregt durch Attlebish’
unnötige Arroganz. Aber jetzt, da es geschehen war, war er froh.
Das war es, was er wirklich gewollt hatte: die Kontrolle über
die Dinge in die Hand zu bekommen.
    Jedenfalls habe ich es dem dreckigen Spacer gesagt! sagte er sich
befriedigt.
    Er wünschte sich, die ganze Bevölkerung der Erde
hätte dabeisein und zusehen können. Der Mann sah so ganz
und gar wie ein Spacer aus, und das machte es natürlich noch
besser – viel besser.
    Nur, warum eigentlich dieses Gefühl der Heftigkeit, wenn es
um das Sehen ging? Baley begriff sich da selbst nicht ganz. Er
wußte, was er vorhatte, und dazu gehörte Sehen (nicht Sichten). Schön. Und doch hatte er eine Aufwallung in
sich verspürt, als er vom Sehen sprach, als wäre er bereit,
die Mauern dieser Villa niederzureißen, obwohl das keinen Zweck
erfüllen würde.
    Warum? Da war etwas, das ihn trieb, das nichts mit dem Fall zu tun
hatte, nicht einmal mit der Sicherheit der Erde. Aber was?
    Seltsamerweise erinnerte er sich in diesem Augenblick wieder an
seinen Traum; an die Sonne, die durch all die undurchsichtigen
Schichten der gigantischen Untergrund-Cities der Erde schien.
     
    Daneel sagte mit einem Unterton von Nachdenklichkeit (soweit seine
Stimme erkennbare Emotionen auszudrücken vermochte): »Ich
frage mich nur, Partner Elijah, ob das nicht gefährlich
ist.«
    »Diesen Typ zu bluffen? Es hat funktioniert. Und eigentlich
war es gar kein Bluff. Ich glaube, daß es wirklich für Aurora wichtig ist, herauszufinden, was auf Solana
vorgeht. Übrigens vielen Dank, daß Sie mir zuerst nicht
widersprochen haben.«
    »Die Entscheidung lag nahe. Sie zu unterstützen, hat
Agent Attlebish nur in schwachem Maße Schaden zugefügt.
Sie der Lüge zu zeihen, hätte Ihnen größeren und
unmittelbareren Schaden bereitet.«
    »Potentiale im Widerstreit, und das Höhere gewann, wie,
Daneel?«
    »So war es, Partner Elijah. Wie ich verstehe, vollzieht sich
dieser Prozeß in weniger definierbarer Art und Weise im
menschlichen Verstand. Trotzdem wiederhole ich, daß dieser neue
Vorschlag, den Sie da gemacht haben, gefährlich sein
könnte.«
    »Welcher neue Vorschlag?«
    »Ich billige Ihre Ansicht nicht, Menschen zu sehen. Damit
meine ich Sehen im Gegensatz zu Sichten.«
    »Das verstehe ich. Aber ich habe nicht nach Ihrer Billigung
gefragt.«
    »Ich habe meine Instruktionen, Partner Elijah. Ich kann nicht
wissen, was Agent Hannis Gruer Ihnen gestern abend während
meiner Abwesenheit gesagt hat. Daß er etwas gesagt hat, geht
deutlich aus der Änderung Ihrer Einstellung bezüglich
dieses Problems hervor. Aber ich kann es im Lichte meiner
Instruktionen vermuten: Er muß Sie vor der Möglichkeit
gewarnt haben, daß aus der Situation auf Solaria Gefahr
für andere Planeten entstehen könnte.«
    Baley griff zögernd nach seiner Pfeife. Er tat das
gelegentlich und war jedesmal in gleicher Weise verstimmt, wenn er
nichts fand und sich wieder daran erinnerte, daß er nicht
rauchen konnte. »Es gibt nur zwanzigtausend Solarianer, oder?
Welche Gefahr können die schon darstellen?«
    »Meine Auftraggeber auf Aurora sind schon seit einiger Zeit
bezüglich Solarias beunruhigt. Man hat mir nicht alle
Informationen zugänglich gemacht, die zur Verfügung
stehen.«
    »Und das wenige, was man Ihnen gesagt hat, hat man Ihnen
aufgetragen, mir nicht weiterzusagen. Ist das so?« wollte Baley
wissen.
    »Ehe diese Angelegenheit unbehindert diskutiert werden kann,
gibt es noch viel in Erfahrung zu bringen«, sagte Daneel.
    »Nun, was tun die Solarianer denn? Neue Waffen? Subversive
Aktivitäten? Eine Kampagne von Meuchelmorden? Was können
schon zwanzigtausend Menschen gegen Hunderte von Millionen

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