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Foundation 02: Die Stahlhöhlen

Foundation 02: Die Stahlhöhlen

Titel: Foundation 02: Die Stahlhöhlen Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Isaac Asimov
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natürlich reine Einbildung«, sagte Quemot.
»Ich kann nicht sagen, ob Sie einen Geruch verströmen oder
wie stark er ist; aber selbst wenn Sie einen starken Geruch
verströmten, dann würden meine Nasenfilter ihn abhalten.
Und doch stelle ich mir vor…« Er zuckte die Achseln.
    »Ich verstehe.«
    »Es ist noch viel schlimmer. Sie werden mir verzeihen, Mr.
Baley. Aber in der körperlichen Gegenwart eines Menschen habe
ich das ausgeprägte Gefühl, als wäre…
äh… irgend etwas Schleimiges im Begriff, mich…
äh… zu berühren. Ich zucke die ganze Zeit zurück.
Es ist höchst unangenehm.«
    Baley rieb sich nachdenklich das Ohrläppchen und bemühte
sich, seine Verstimmung zu unterdrücken. Schließlich war
das Ganze nur die neurotische Reaktion eines anderen auf einen ganz
einfachen Sachverhalt.
    »Wenn das so ist«, meinte er dann, »überrascht
es mich, daß Sie sich so bereitwillig damit einverstanden
erklärt haben, mich zu sehen. Sie haben doch sicherlich mit
dieser unangenehmen Empfindung gerechnet.«
    »Ja. Aber wissen Sie, ich war neugierig. Sie sind ein
Erdenmensch.«
    Baley sagte sich, daß das eigentlich ein weiteres Argument
dagegen hätte sein müssen, meinte aber nur: »Was hat
das zu bedeuten?«
    Und Quemots Stimme klang plötzlich munterer, fast begeistert:
»Das kann ich nicht so ohne weiteres erklären. Nicht einmal
mir selbst, verstehen Sie? Aber ich arbeite jetzt seit zehn Jahren in
der Soziologie. Ich meine, wirkliche, intensive Arbeit. Ich habe
Vorstellungen erarbeitet, die völlig neu und verblüffend
sind und doch im Wesen zutreffen. Und eines dieser Themen hat mich zu
außergewöhnlichem Interesse für die Erde und für
Erdenmenschen geführt. Sehen Sie, wenn man sorgfältig
über die gesellschaftlichen Verhältnisse auf Solaria und
über unsere Lebensgewohnheiten nachdenkt, dann erkennt man
eindeutig, daß diese Lebensweise eine deutliche Entsprechung zu
der der Erde selbst aufweist.«

 
10
DIE URSPRÜNGE EINER ZIVILISATION
     
     
    Baley konnte nicht verhindern, daß er laut aufschrie: »Was?«
    Quemot sah sich um, während einige Augenblicke des Schweigens
verstrichen, und sagte schließlich: »Damit meine ich nicht
die gegenwärtige Kultur der Erde. Die nicht.«
    »Oh!« sagte Baley.
    »Aber die der Vergangenheit, ja. Die Geschichte der Antike
der Erde. Als Erdenmensch kennen Sie die natürlich.«
    »Ich habe Bücher gesichtet«, sagte Baley
vorsichtig.
    »Ah. Dann verstehen Sie.«
    Das tat Baley nicht. Er sagte: »Lassen Sie mich genau
erklären, was ich will, Dr. Quemot. Ich möchte, daß
Sie mir, so gut Sie können, erklären, weshalb Solaria so
völlig anders ist als die anderen Äußeren Welten.
Weshalb es so viele Roboter gibt. Weshalb die Menschen hier sich so
anders verhalten. Es tut mir leid, wenn das so aussieht, als
würde ich das Thema wechseln.«
    Baley wollte ganz entschieden das Thema wechseln. Jede Diskussion
über Ähnlichkeiten oder Unähnlichkeiten zwischen der
Kultur Solanas und der der Erde würden sich als viel zu
langwierig erweisen. Auf die Weise würde er den ganzen Tag hier
verbringen und schließlich wieder abreisen, ohne irgendwelche
nützlichen Informationen erhalten zu haben.
    Quemot lächelte. »Sie möchten Solana und die
anderen Äußeren Welten vergleichen und nicht Solaria und
die Erde.«
    »Ich kenne die Erde, Sir.«
    »Wie Sie wünschen.« Der Solarianer hüstelte.
»Macht es Ihnen etwas aus, wenn ich meinen Stuhl ganz von Ihnen
abwende? Das wäre für mich… äh…
bequemer.«
    »Wie Sie wünschen, Dr. Quemot«, sagte Baley
steif.
    »Gut.« Ein Roboter drehte auf Quemots leisen Befehl hin
den Stuhl herum, und als der Soziologe dann durch den breiten
Stuhlrücken Baleys Augen entrückt dasaß, wurde seine
Stimme lebhafter, ja tiefer und kräftiger.
    »Solaria ist etwa vor dreihundert Jahren besiedelt
worden«, sagte Quemot. »Die ersten Siedler waren Nexonier.
Kennen Sie Nexon?«
    »Ich fürchte, nein.«
    »Es liegt in der Nähe von Solaria, nur etwa zwei Parsek
entfernt. Tatsächlich stellen Solaria und Nexon das am
nächsten beieinander liegende Paar bewohnter Welten in der
Galaxis dar. Selbst als Solaria noch nicht von Menschen bewohnt war,
trug es schon Leben und war in hohem Maße für die
Besiedlung durch Menschen geeignet. Auf die Weise stellte es einen
natürlichen Anziehungspunkt für die wohlhabenderen Kreise
Nexons dar, denen es schwerfiel, einen angemessenen Lebensstandard
aufrechtzuerhalten, als ihr eigener Planet

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