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Foundation 02: Die Stahlhöhlen

Foundation 02: Die Stahlhöhlen

Titel: Foundation 02: Die Stahlhöhlen Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Isaac Asimov
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Geschichte zieht.
    Hier auf Solana steht nun zum ersten Mal die Spitze der Pyramide
für sich allein da. Anstelle der Habenichtse gibt es Roboter.
Wir besitzen die erste neue Gesellschaft, die erste wirklich neue,
die erste große gesellschaftliche Erfindung, seit die Bauern
von Ägypten und Sumer die Stadt erfanden.«
    Er lehnte sich zurück und lächelte jetzt.
    Baley nickte. »Haben Sie das, was Sie mir gerade gesagt
haben, veröffentlicht?«
    »Das tue ich vielleicht einmal«, sagte Quemot mit
gespielter Gleichgültigkeit, »irgendwann. Bis jetzt habe
ich es noch nicht getan. Dies ist mein dritter Beitrag.«
    »Waren die beiden anderen ebenso weitreichend wie
dieser?«
    »Die befaßten sich nicht mit Soziologie. Ich bin zu
meiner Zeit Bildhauer gewesen. Die Werke, die Sie rings um sich
sehen«, er wies auf die Statuen, »stammen von mir. Und ein
Komponist war ich auch. Aber ich fange an, alt zu werden, und Rikaine
Delmarre hat sich immer mehr für die angewandten Künste als
die schönen Künste ausgesprochen, und so habe ich
beschlossen, mich der Soziologie zuzuwenden.«
    »Das klingt, als wäre Delmarre ein guter Freund von
Ihnen gewesen«, sagte Baley.
    »Wir kannten einander. Wenn man so alt ist wie ich, kennt man
alle erwachsenen Solarianer. Aber es gibt keinen Anlaß, Ihnen
zu widersprechen, wenn Sie sagen, daß Rikaine Delmarre und ich
gut miteinander bekannt waren.«
    »Was für eine Art Mensch war Delmarre?«
(Seltsamerweise ließ der Name des Mannes das Bild Gladias vor
Baleys innerem Auge erscheinen, und plötzlich quälte ihn
die Erinnerung an sie und ihr Bild, wie er sie zuletzt gesehen hatte,
zornig das Gesicht verzerrt; Zorn, der ihm galt.)
    Quemot blickte nachdenklich. »Er war ein wertvoller Mensch;
er war Solarianer und seiner Lebensweise treu ergeben.«
    »Ein Idealist, mit anderen Worten.«
    »Ja, ganz entschieden. Man konnte das allein schon daran
erkennen, daß er sich freiwillig für seine Aufgabe
als… als Fötal-Ingenieur gemeldet hat. Das war eine
angewandte Kunst, verstehen Sie? Und ich sagte Ihnen ja, wie er
diesbezüglich empfand.«
    »War es ungewöhnlich, sich freiwillig zu
melden?«
    »Würden Sie denn nicht sagen – aber jetzt vergesse
ich wieder, daß Sie ein Erdenmensch sind. Ja, es ist
ungewöhnlich. Es ist eine jener Aufgaben, die erledigt werden
müssen, für die sich aber nur selten jemand freiwillig
meldet. Gewöhnlich ist es notwendig, jemanden auf eine bestimmte
Zahl von Jahren einfach dazu zu verpflichten, und es ist wirklich
nicht angenehm, dafür ausgewählt zu werden. Delmarre hat
sich freiwillig gemeldet, und zwar auf Lebenszeit. Er war der
Ansicht, daß die Stelle zu wichtig sei, als daß man sie
mit jemanden besetzte, dem die Arbeit zuwider war, und hat mich auch
zu dieser Ansicht überredet. Trotzdem hätte ich mich ganz
sicher nie freiwillig gemeldet. Ich wäre einfach nicht imstande
gewesen, das persönliche Opfer zu bringen. Und für ihn war
es ein noch größeres Opfer, da er in bezug auf seine
persönliche Hygiene ja fast ein Fanatiker war.«
    »Ich bin immer noch nicht sicher, ob ich so recht begreife,
worin seine Arbeit eigentlich bestand.«
    Quemots alte Wangen röteten sich leicht. »Sollten Sie
das nicht besser mit seinem Assistenten besprechen?«
    »Das hätte ich inzwischen bestimmt schon getan«,
meinte Baley, »wenn nur jemand sich die Mühe gemacht
hätte, mir vor diesem Augenblick zu sagen, daß er einen
Assistenten hatte.«
    »Das tut mir leid«, sagte Quemot, »aber die
Existenz des Assistenten ist wieder ein Maß seiner
gesellschaftlichen Verantwortung. Kein bisheriger Stelleninhaber hat
für einen gesorgt. Delmarre hingegen hielt es für
notwendig, einen geeigneten jungen Mann zu finden und seine
Ausbildung selbst zu übernehmen, um einen Nachfolger zu
hinterlassen, sobald einmal die Zeit für ihn kam, um sich
zurückzuziehen oder – nun – zu sterben.« Der alte
Solarianer seufzte tief. »Und doch habe ich ihn überlebt,
obwohl er so viel jünger war. Ich habe immer Schach mit ihm
gespielt. Oft.«
    »Wie haben Sie das gemacht?«
    Quemots Augenbrauen hoben sich. »Auf die übliche
Art.«
    »Sie haben einander gesehen?«
    Quemot sah den anderen erschrocken an. »Was für eine
Idee! Selbst wenn ich es ertragen hätte, hätte Delmarre das
doch keinen Augenblick zugelassen. Wenn er auch Fötalingenieur
war, hat ihn das doch keineswegs abgestumpft. Im Gegenteil: Er war
äußerst penibel.«
    »Aber wie…«
    »Mit zwei Brettern, so wie zwei Leute

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