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Foundation 02: Die Stahlhöhlen

Foundation 02: Die Stahlhöhlen

Titel: Foundation 02: Die Stahlhöhlen Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Isaac Asimov
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immer miteinander
Schach spielen.« Der Solarianer zuckte die Achseln in einer
höchst tolerant wirkenden Geste. »Nun, Sie sind
Erdenmensch. Meine Züge wurden von seinem Brett registriert und
die seinen von dem meinen. Das ist ganz einfach.«
    »Kennen Sie Mrs. Delmarre?« wollte Baley wissen.
    »Wir haben einander gesichtet. Sie ist Feldcoloristin, wissen
Sie? Ich habe einige ihrer Darstellungen gesichtet. Schöne
Arbeit in ihrer Art, aber eher als Kuriosität denn als
schöpferische Kunst interessant. Trotzdem – die Arbeiten
sind amüsant und lassen erkennen, daß sie eine empfindsame
Person ist.«
    »Ist sie imstande, ihren Mann zu töten? Was würden
Sie sagen?«
    »Ich habe nicht darüber nachgedacht. Frauen sind
höchst erstaunliche Geschöpfe. Aber da gibt es ja wohl
nicht viel zu diskutieren, oder? Nur Mrs. Delmarre könnte
Rikaine nahe genug gewesen sein, um ihn zu töten. Rikaine
hätte niemals, unter keinen Umständen und aus keinem Grund
irgend jemand anderem das Privileg des Sehens eingeräumt.
Äußerst penibel. Vielleicht ist ›penibel‹ das
falsche Wort. Es ist nur eben so, daß ihm jede Spur von
Anormalität fehlte, alles, was pervers gewesen wäre. Er war
ein guter Solarianer.«
    »Würden Sie es denn dann als pervers bezeichnen,
daß Sie mir das Privileg des Sehens eingeräumt
haben?«
    »Ja, ich denke, das würde ich«, sagte Quemot.
»Ich muß gestehen, daß daran ein Hauch von
Scatophilie war.«
    »Könnte es sein, daß man Delmarre aus politischen
Gründen getötet hat?«
    »Was?«
    »Ich habe gehört, daß man ihn als Traditionalisten
bezeichnet hat.«
    »Oh, das sind wir doch alle.«
    »Sie meinen, es gibt keine Gruppe von Solarianern, die nicht Traditionalisten sind?«
    »Nun, es gibt sicherlich einige«, sagte Quemot
nachdenklich, »die es für gefährlich halten, zu
traditionalistisch eingestellt zu sein. Sie sind sich unserer kleinen
Bevölkerung mehr als bewußt und wissen auch, wie sehr wir
uns gegenüber den anderen Welten in der Minderzahl befinden. Sie
glauben, wir wären gegenüber möglichen Angriffen
seitens der anderen Äußeren Welten hilflos. Es ist
ziemlich dumm von ihnen, das zu glauben, und es gibt auch nicht viele
davon. Ich glaube nicht, daß sie eine Macht
darstellen.«
    »Warum sagen Sie, daß sie dumm sind? Gibt es denn an
Solaria etwas, das das Mächtegleichgewicht trotz des
großen zahlenmäßigen Nachteils beeinträchtigen
würde? Irgendeine neue Waffenart vielleicht?«
    »Ganz sicher eine Waffe. Aber keine neue. Die Leute, von
denen ich spreche, sind mehr blind als dumm, weil sie nicht erkennen,
daß eine derartige Waffe dauernd im Einsatz ist und daß
es gegen sie keinen Widerstand gibt.«
    Baleys Augen verengten sich. »Ist das Ihr Ernst?«
    »Sicherlich.«
    »Sind Sie mit der Waffe vertraut?«
    »Das müssen wir alle sein. Selbst Sie sind das,
wenn Sie einmal darüber nachdenken. Ich sehe das vielleicht ein
wenig leichter als die meisten, weil ich Soziologe bin. Sicher, die
Waffe wird normalerweise nicht so eingesetzt, wie man Waffen
einzusetzen pflegt. Sie tötet und verletzt nicht, aber trotzdem
ist sie unwiderstehlich. Um so unwiderstehlicher, weil niemand sie
bemerkt.«
    Baley wirkte jetzt verärgert. »Und was ist das für
eine nicht tödliche Waffe?«
    Und Quemot sagte: »Der positronische Roboter.«

 
11
EINE FARM WIRD INSPIZIERT
     
     
    Einen Augenblick lang erfaßte Baley eisige Kälte. Der
positronische Roboter war das Symbol der Überlegenheit der
Spacer über die Erdenmenschen; das für sich allein war
Waffe genug.
    Er achtete darauf, mit gleichmäßiger Stimme zu
sprechen. »Das ist eine wirtschaftliche Waffe. Solaria ist
für die anderen Äußeren Welten als Lieferant
besonders fortschrittlicher Modelle wichtig und wird deshalb von
ihnen nicht verletzt werden.«
    »Das liegt auf der Hand«, sagte Quemot
gleichgültig.
    »Das hat uns dabei geholfen, unsere Unabhängigkeit zu
erlangen. Was ich im Sinn habe, ist etwas völlig anderes; etwas,
das zugleich subtiler ist und doch von kosmischer Bedeutung.«
Quemot musterte prüfend seine Fingerspitzen, und es war
offensichtlich, daß seine Gedanken sich mit abstrakten
Begriffen befaßten.
    »Ist das wieder eine von Ihren soziologischen Theorien?«
fragte Baley.
    In Quemots Blick lag so viel unverhohlener Stolz, daß der
Erdenmensch unwillkürlich lächeln mußte.
    »In der Tat, so ist es«, sagte der Soziologe. »Eine
originelle Theorie, soweit mir bekannt ist, und doch naheliegend,
wenn man die

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