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Foundation 02: Die Stahlhöhlen

Foundation 02: Die Stahlhöhlen

Titel: Foundation 02: Die Stahlhöhlen Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Isaac Asimov
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Gesichtsausdruck wirkte plötzlich so, als
hätte man ihn geohrfeigt. Der alte Mann senkte den Kopf. Dann
sagte er ohne aufzublicken: »Ich habe Ihre Fragen, so gut ich
konnte, beantwortet. Wünschen Sie sonst noch etwas?«
    »Nein, nicht nötig. Vielen Dank. Es tut mir leid,
daß ich mich in Ihre Trauer um den Tod Ihres Freundes
hineingedrängt habe.«
    Quemot blickte zögernd auf. »Es wird schwierig sein,
einen anderen Schach-Partner zu finden. Er hat unsere Verabredungen
stets höchst pünktlich eingehalten und spielte
außergewöhnlich gleichmäßig. Er war ein guter
Solarianer.«
    »Ich verstehe«, sagte Baley mit weicher Stimme.
»Habe ich Ihre Erlaubnis, Ihr Sichtgerät zu benutzen, um
Kontakt mit der nächsten Person herzustellen, die ich sprechen
muß?«
    »Natürlich«, sagte Quemot. »Meine Roboter sind
die Ihren. Und jetzt werde ich Sie verlassen. Gesichtet.«
     
    Kaum dreißig Sekunden nach Quemots Verschwinden war ein
Roboter an Baleys Seite, und Baley fragte sich erneut, wie diese
Geschöpfe geleitet wurden. Er hatte, ehe Quemot ihn verlassen
hatte, gesehen, wie dessen Finger sich einem Sensor näherte, und
das war alles gewesen.
    Vielleicht war das Signal ein ganz allgemeines, das nur besagte,
›Tu deine Pflicht!‹. Vielleicht belauschten die Roboter
alles, das sich um sie herum abspielte, und wußten stets, was
ein Mensch zu jedem beliebigen Augenblick vielleicht wünschen
könnte. Und wenn der betreffende Roboter nicht entweder geistig
oder körperlich für eine bestimmte Aufgabe konstruiert war,
dann trat das Radionetz, das alle Roboter verband, in Aktion, und der
korrekte Roboter wurde zum Handeln veranlaßt.
    Einen Augenblick lang hatte Baley eine Vision von Solana als einem
robotischen Netz mit Löchern, die klein waren und immer kleiner
wurden, und wo jeder Mensch an seinem Ort gefangen war. Er dachte an
das Bild, das Quemot ihm vorgezeichnet hatte: von allen Welten, die
sich in Solarias verwandelten; von Netzen, die sich formten und
spannten, selbst auf der Erde, bis…
    Der Roboter riß ihn aus seinen Gedanken, indem er mit dem
ruhigen, gleichmäßigen Respekt der Maschine sprach.
    »Ich bin bereit, Ihnen zu helfen, Herr.«
    »Weißt du, wie man an den Ort kommt, wo Rikaine
Delmarre einmal gearbeitet hat?« fragte Baley.
    »Ja, Herr.«
    Baley zuckte die Achseln. Er würde sich selbst lehren,
nutzlose Fragen zu vermeiden. Die Roboter wußten alles. Ende.
So war das eben. Es kam ihm in den Sinn, daß man, um Roboter
wirklich effizient einsetzen zu können, notwendigerweise
Fachmann sein mußte, eine Art Robotiker. Wie gut kam da der
durchschnittliche Solarianer zurecht? fragte er sich.
Mutmaßlich nur mittelmäßig.
    »Eine Verbindung mit Delmarres Haus, und sprich mit seinem
Assistenten«, sagte er. »Wenn der Assistent nicht anwesend
ist, dann machst du ihn ausfindig, gleichgültig, wo er
ist!«
    »Ja, Herr.«
    Als der Roboter sich zum Gehen wandte, rief Baley ihm nach:
»Warte! Um welche Zeit ist es jetzt im Delmarre-Haus?«
    »Etwa null-sechs-drei-null, Herr.«
    »Am Morgen?«
    »Ja, Herr.«
    Wieder empfand Baley Verstimmung über eine Welt, die sich
selbst dem Kommen und Gehen einer Sonne unterwarf. Das kam davon,
wenn man auf offenen Planetenoberflächen unter nackter Sonne
lebte.
    Er dachte flüchtig an die Erde, verdrängte den Gedanken
aber wieder. Solange er sich ganz auf seine Aufgabe konzentrierte,
würde alles gut sein. Heimweh war das Allerletzte, was er jetzt
brauchen konnte.
    »Ruf trotzdem den Assistenten, Boy«, sagte er, »und
sag ihm, daß die Regierung hinter mir steht – und dann
soll einer von den anderen Boys etwas zu essen bringen! Ein belegtes
Brot und ein Glas Milch genügt.«
     
    Während er nachdenklich sein belegtes Brot verzehrte –
es war mit einer Art Rauchfleisch belegt –, dachte er etwas
abwesend, daß Daneel Olivaw sicherlich, nach dem, was Gruer
widerfahren war, jegliches Essen für suspekt halten würde.
Und Daneel würde vielleicht sogar recht haben.
    Aber beim Essen stellten sich keinerlei unangenehme Wirkungen ein
(zumindest keine unmittelbaren), und er nahm einen Schluck von der
Milch. Er hatte von Quemot nicht das erfahren, wegen dem er gekommen
war, dafür hatte er aber etwas anderes erfahren. Und
während er das Gehörte in Gedanken auseinandersortierte,
schien ihm doch, daß er eine ganze Menge gelernt hatte.
    Zugegebenermaßen sehr wenig über den Mord, aber
wesentlich mehr über die größere, wichtigere
Angelegenheit.
    Der Roboter kehrte

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