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Foundation 02: Die Stahlhöhlen

Foundation 02: Die Stahlhöhlen

Titel: Foundation 02: Die Stahlhöhlen Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Isaac Asimov
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wenigstens Robotern überlegen fühlen können.
Sie scheinen perfekter als wir zu sein nur, daß sie das nicht
sind. Das ist ja das Schlimme daran.«
    Baley spürte, wie er immer hitziger wurde. »Sehen Sie
sich diesen Daneel an, mit dem ich jetzt seit mehr als zwei Tagen
zusammen bin. Er ist größer als ich, kräftiger und
sieht besser aus. Tatsächlich sieht er wie ein Spacer aus. Er
hat ein besseres Gedächtnis und kennt mehr Fakten. Er braucht
weder zu schlafen noch zu essen. Und weder Krankheit, noch Panik,
noch Liebe, noch Schuld plagen ihn.
    Aber er ist eine Maschine. Ich kann mit ihm alles machen, was ich
will, so wie ich es mit dieser Mikrowaage dort drüben tun kann.
Wenn ich nach der Mikrowaage schlage, wird sie nicht
zurückschlagen. Und Daneel wird das ganz sicher auch nicht tun.
Ich kann ihm befehlen, einen Blaster auf sich selbst zu richten, und
er wird es tun.
    Es wird nie dazu kommen, daß wir einen Roboter bauen
können, der in irgendeinem Punkt, auf den es wirklich ankommt,
so gut wie ein menschliches Wesen sein wird, geschweige denn besser.
Wir können keinen Roboter mit einem Sinn für Schönheit
oder einem Gefühl für Ethik oder für Religion
schaffen. Es gibt keine Möglichkeit, um ein positronisches
Gehirn auch nur einen Millimeter über das Niveau des perfekten
Materialismus hinauszuheben.
    Das können wir nicht, verdammt! Wir können es nicht,
solange wir nicht begreifen, wie unser eigenes Gehirn eigentlich
funktioniert. Nicht, solange es Dinge gibt, die die Wissenschaft
nicht messen kann. Was ist Schönheit oder Güte oder
Kunst oder Liebe oder Gott? Wir stolpern die ganze Zeit am Rande des
Unerforschlichen entlang und versuchen etwas zu begreifen, was man
nicht begreifen kann. Und das ist es, was uns zu Menschen macht.
    Ein Roboter-Gehirn muß endlich sein, sonst kann man es nicht
bauen. Es muß bis auf die letzte Dezimalstelle berechnet
werden, um ein Ende zu haben. Jehoshaphat, wovor haben Sie eigentlich
Angst? Ein Roboter kann wie Daneel aussehen, wie ein Gott kann er
aussehen, und doch ist er nicht menschlicher als ein Stück Holz.
Können Sie das nicht einsehen?«
    Clousarr hatte einige Male versucht, ihn zu unterbrechen, war aber
Baleys wütendem Wortschwall nicht gewachsen. Als Baley jetzt vor
schierer emotionaler Erschöpfung innehielt, sagte er schwach:
»Ein Bulle, der sich zum Philosophen gemausert hat. Was sagt man
dazu?«
     
    R. Daneel kam wieder herein.
    Baley sah ihn an und runzelte die Stirn; teils vor Zorn, der ihn
immer noch nicht ganz losgelassen hatte, teils aus neuer
Verstimmung.
    »Wo waren Sie denn so lange?« fragte er.
    Und R. Daneel antwortete: »Ich hatte Probleme, Commissioner
Enderby zu erreichen, Elijah. Er war immer noch in seinem
Büro.«
    Baley sah auf die Uhr. »jetzt? Wozu denn?«
    »Im Augenblick herrscht dort ziemliche Verwirrung. Man hat
eine Leiche entdeckt.«
    »Was? Um Himmels willen, wen denn?«
    »Den Laufburschen, R. Sammy.«
    Baley würgte halberstickt. Er starrte den Roboter an und
sagte dann empört: »Ich dachte, Sie hätten gesagt,
eine Leiche.«
    R. Daneel verbesserte sich sofort: »Ein Roboter mit einem
völlig deaktivierten Gehirn, wenn Sie das vorziehen.«
    Clousarr lachte plötzlich; Baley drehte sich zu ihm um und
sagte mit halberstickter Stimme: »Sie halten den Mund,
verstanden?« Er lockerte ostentativ seinen Blaster. Clousarr
verstummte.
    »Na schön. Was ist dann schon?« sagte Baley.
»In R. Sammy ist eben mal eine Sicherung durchgebrannt. Na
und?«
    »Commissioner Enderby hat sich sehr ausweichend
geäußert, Elijah. Er hat das nicht ausdrücklich
gesagt; aber mein Eindruck ist, daß der Commissioner glaubt, R.
Sammy sei absichtlich deaktiviert worden.«
    Und dann, während Baley das stumm in sich aufnahm, fügte
R. Daneel bedächtig hinzu: »Oder, wenn Sie die Formulierung
vorziehen – ermordet.«

 
16
FRAGEN NACH DEM MOTIV
     
     
    Baley schob den Blaster ins Halfter zurück, ließ aber
die Hand unauffällig an seinem Colt.
    »Gehen Sie uns voraus, Clousarr«, sagte er, »zur
Siebzehnten Straße, Ausgang B.«
    »Ich habe nichts gegessen«, sagte Clousarr.
    »Pech«, meinte Baley ungeduldig. »Sie haben Ihr
Essen auf den Boden geworfen.«
    »Ich habe ein Recht darauf, meine Mahlzeit
einzunehmen.«
    »Das werden Sie entweder auf dem Revier tun, oder es
fällt Ihnen eine Mahlzeit aus. Sie werden schon nicht
verhungern. Kommen Sie endlich!«
    Sie bewegten sich stumm durch das Labyrinth von Hefestadt, wobei
Clousarr mit

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