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Foundation 02: Die Stahlhöhlen

Foundation 02: Die Stahlhöhlen

Titel: Foundation 02: Die Stahlhöhlen Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Asimov Isaac
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mußte.
     
    Baley befand sich wieder in einem Luftfahrzeug, wie damals auf jener Reise von New York nach Washington; nur daß es diesmal ein völlig anders konstruiertes Luftfahrzeug war – es war nämlich nicht völlig geschlossen, sondern die Fenster waren durchsichtig.
    Es war heller, klarer Tag, und von Baleys Platz aus waren die Fenster einfach blaue Flecken. Er versuchte sich nichts anmerken zu lassen und vergrub den Kopf nur dann zwischen den Knien, wenn er es absolut nicht mehr ertragen konnte.
    Die Qualen, die er auf sich nahm, entstammten eigener Wahl. Sein Zustand des Triumphs, das ungewöhnliche Gefühl der Freiheit nach dem Sieg, zuerst über Attlebish und dann Daneel, das Gefühl, die Würde der Erde gegenüber den Spacern durchgesetzt zu haben, verlangte das beinahe.
    Angefangen hatte er, indem er in einer Art betrunkener Benommenheit, die ihm beinahe Vergnügen bereitete, über freies Land zu dem wartenden Flugzeug gegangen war. Und dann hatte er in einer Art manischem Selbstvertrauen angeordnet, daß die Fenster nicht abgedunkelt werden sollten.
    Ich muß mich daran gewöhnen, dachte er und starrte die blauen Flecken in der Rumpfwand an, bis sein Herz wieder schneller zu schlagen begann und der Klumpen in seiner Kehle so anschwoll, daß es kaum mehr zu ertragen war.
    Die Abstände, in denen er die Augen schließen und den Kopf unter den schützenden Armen vergraben mußte, wurden immer kürzer. Langsam verebbte sein Selbstvertrauen, und es half auch nicht einmal etwas, das Halfter seines frisch aufgeladenen Blasters zu berühren.
    Er versuchte sich ganz auf seinen Angriffsplan zu konzentrieren: Zuerst mußte er mehr darüber lernen, wie die Menschen auf diesem Planeten lebten; mußte ein Gefühl für den Hintergrund bekommen, vor dem man alles einordnen mußte, damit es einen Sinn ergab.
    Er mußte mit einem Soziologen sprechen!
    Er hatte einen Roboter nach dem Namen des bedeutendsten solarianischen Soziologen gefragt. Ein Gutes hatten Roboter: Sie stellten keine Fragen.
    Der Roboter nannte ihm den Namen und die wesentlichen Daten und fügte dann hinzu, daß der Gelehrte jetzt wahrscheinlich zu Mittag essen und vermutlich darum bitten würde, den Kontakt etwas hinauszuschieben.
    »Mittagessen!« sagte Baley scharf. »Mach dich nicht lächerlich. Mittag ist es erst in zwei Stunden.«
    Doch der Roboter ließ sich nicht aus der Fassung bringen. »Nach seiner Ortszeit ist es Mittag, Herr.«
    Baley startete die Maschine an und begriff dann. Auf der Erde mit ihren vergrabenen Cities waren Tag und Nacht die Zeiten des Wachens und Schlafens, vom Menschen geschaffene Perioden, die den Bedürfnissen der Gemeinschaft und des Planeten angepaßt wurden. Auf einem Planeten wie diesem hier, der unter der nackten Sonne lag, waren Tag und Nacht nicht eine Frage der Wahl, sondern wurden den Menschen einfach aufgezwungen, ob sie es so wollten oder nicht.
    Baley versuchte sich das Bild einer Welt vorzustellen: eine Kugel, die beleuchtet und verdunkelt wurde, während sie sich drehte. Das bereitete ihm einige Mühe, und er empfand Verstimmung über die sonst so überlegenen Spacer, die sich etwas so Wesentliches wie die Zeit von den Zufälligkeiten planetarischer Bewegungen diktieren ließen.
    »Stell trotzdem den Kontakt zu ihm her!« befahl er.
     
    Roboter erwarteten das Flugzeug bei der Landung, und Baley stellte fest, daß er zitterte, als er ins Freie trat.
    So murmelte er dem nächsten Roboter zu: »Laß mich deinen Arm halten, Boy.«
    Der Soziologe erwartete ihn am anderen Ende eines Korridors. Er lächelte etwas verkniffen. »Guten Tag, Mr. Baley.«
    Baley nickte atemlos. »Guten Abend, Sir. Würden Sie bitte die Fenster verdunkeln?«
    Der Soziologe antwortete: »Sie sind bereits abgedunkelt. Ich bin ein wenig mit der Erde vertraut. Würden Sie mir bitte folgen?«
    Das schaffte Baley ohne robotische Hilfe. Er folgte dem Mann über eine beträchtliche Strecke durch ein Labyrinth von Korridoren und Gängen. Als er schließlich in einem großen, elegant eingerichteten Raum Platz nahm, war er froh darüber, ausruhen zu können.
    Die Wände des Raumes wiesen eine Anzahl flacher, gewölbter Alkoven auf. In jeder Nische standen Artefakte in Rosa und Gold; abstrakte Figuren, die dem Auge wohltaten, ohne gleich Bedeutung zu gewinnen. Eine große, kastenförmige Angelegenheit mit weißen, zylinderförmigen Gegenständen, die davon herunterhingen, und zahlreichen Pedalen deutete auf ein Musikinstrument hin.
    Baley

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