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Foundation 02: Die Stahlhöhlen

Foundation 02: Die Stahlhöhlen

Titel: Foundation 02: Die Stahlhöhlen Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Asimov Isaac
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wollen. Gibt es auf der Farm irgendein Tier, das nicht gebraucht wird? Holen Sie es her und ritzen Sie es mit dem Pfeil und sehen Sie, was passiert.«
    »Aber warum sollte denn jemand…«
    Baley fiel ihr ins Wort und meinte schroff: »Ich weiß, warum. Die Frage ist nur, wer.«
    »Niemand.«
    Baley spürte wieder einen Anflug von Benommenheit und wurde wild. Er warf ihr den Pfeil hin, und sie sah auf die Stelle, wo er hingefallen war.
    »Heben Sie ihn auf!« rief Baley. »Und wenn Sie ihn nicht erproben wollen, dann zerstören Sie ihn. Wenn Sie ihn da liegenlassen und eines der Kinder ihn in die Hand bekommt, passiert etwas.«
    Sie hob ihn hastig auf und hielt ihn mit Daumen und Zeigefinger fest.
    Baley rannte zum nächsten Eingang des Gebäudes. Als Klorissa ihm schließlich folgte, hielt sie den Pfeil immer noch vorsichtig fest.
    Als er sich wieder sicher unter Dach wußte, spürte Baley, wie sich bei ihm wieder ein gewisses Maß an Gleichmut einstellte. »Wer hat den Pfeil vergiftet?« fragte er.
    »Das kann ich mir nicht vorstellen.«
    »Vermutlich nicht der Junge selbst. Könnten Sie feststellen, wer seine Eltern sind?«
    »Wir könnten in den Akten nachsehen«, meinte Klorissa bedrückt.
    »Dann führen Sie also Akten über solche Verwandtschaften?«
    »Ja, für die Gen-Analyse.«
    »Würde der Junge wissen, wer seine Eltern sind?«
    »Niemals!« erklärte Klorissa energisch.
    »Gäbe es für ihn eine Möglichkeit, das herauszufinden?«
    »Er müßte in den Archivraum einbrechen. Unmöglich!«
    »Angenommen, ein Erwachsener würde Ihr Institut besuchen und wissen wollen, wer sein Kind ist…«
    Klorissas Gesicht rötete sich. »Sehr unwahrscheinlich.«
    »Nehmen Sie es trotzdem einmal an. Würde man es ihm sagen, wenn er fragte?«
    »Ich weiß nicht. Ausgesprochen illegal wäre es ja nicht, das in Erfahrung zu bringen. Nur sehr… äh… unüblich.«
    »Würden Sie es ihm sagen?«
    »Ich würde versuchen, es ihm auszureden. Dr. Delmarre hätte es ihm ganz bestimmt nicht gesagt. Er vertrat die Ansicht, man müsse das nur zur Gen-Analyse wissen. Vor ihm war das alles vielleicht etwas lockerer… Aber warum stellen Sie all diese Fragen?«
    »Weil ich nicht verstehe, welches Motiv der Junge von sich aus hätte haben können. Ich dachte, es käme vielleicht von seinen Eltern.«
    »Das ist alles so schrecklich.« In ihrem verstörten Gemütszustand kam Klorissa ihm näher, als sie das zuvor getan hatte. Sie streckte sogar den Arm in seine Richtung aus. »Wie konnte das nur alles passieren? Der Chef getötet. Sie beinahe getötet. Wir haben auf Solaria keine Motive für Gewalttätigkeit. Wir haben alles, was wir uns wünschen können, also gibt es keinen persönlichen Ehrgeiz. Wir kennen auch unsere verwandtschaftlichen Beziehungen nicht, also gibt es keinen Familienehrgeiz. Wir erfreuen uns alle guter genetischer Gesundheit.«
    Und dann hellte sich ihr Gesicht plötzlich auf. »Warten Sie! Dieser Pfeil kann nicht vergiftet sein. Ich sollte mir von Ihnen nicht einreden lassen, daß er das ist.«
    »Warum wollen Sie das so plötzlich wissen?«
    »Der Roboter, der bei Bik war. Er hätte nie Gift erlaubt. Es ist unvorstellbar, daß er etwas getan haben könnte, das einem menschlichen Wesen hätte Schaden zufügen können. Das Erste Gesetz der Robotik stellt das sicher.«
    »Tut es das?« fragte Baley. »Was ist das Erste Gesetz? Das würde ich gern wissen.«
    Klorissa starrte ihn verständnislos an. »Was meinen Sie?«
    »Nichts. Lassen Sie den Pfeil untersuchen, dann werden Sie feststellen, daß er vergiftet ist!« Baley selbst interessierte die Angelegenheit kaum. Er wußte, daß der Pfeil vergiftet war und brauchte keinen Beweis mehr dafür. So sagte er: »Glauben Sie immer noch, daß Mrs. Delmarre am Tod ihres Mannes schuldig ist?«
    »Sie war die einzige Person, die zugegen war.«
    »Ich verstehe. Und Sie sind als einziger erwachsener Mensch zu einem Zeitpunkt hier zugegen, wo man gerade mit einem vergifteten Pfeil auf mich geschossen hat.«
    Sie schrie erregt auf: »Ich hatte nichts damit zu tun!«
    »Vielleicht. Vielleicht ist Mrs. Delmarre ebenso unschuldig. Darf ich Ihr Sichtgerät benutzen?«
    »Ja, natürlich.«
     
    Baley wußte genau, wen er sichten wollte – und das war nicht Gladia. So überraschte es ihn selbst, daß er sich sagen hörte: »Gladia Delmarre.«
    Der Roboter gehorchte ohne zu zögern, und Baley beobachtete ihn erstaunt bei seinen Hantierungen und fragte sich, weshalb er den Befehl erteilt

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