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Foundation 03: Der Aufbruch zu den Sternen

Foundation 03: Der Aufbruch zu den Sternen

Titel: Foundation 03: Der Aufbruch zu den Sternen Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Asimov Isaac
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Lüge? Daß Sie sich allen anbieten oder daß man es mir gesagt hat?«
    »Daß ich mich allen anbiete. Wer hat das gesagt?«
    »Ich weiß nicht, welchen Nutzen es hätte, wenn ich auf diese Frage antwortete. Würden Sie von mir erwarten, daß ich Sie als Quelle einer peinlichen Information zitierte? Würden Sie offen zu mir sprechen, wenn Sie der Meinung wären, daß ich das tun würde?«
    »Nun, wer auch immer es gesagt hat, ist ein Lügner.«
    »Vielleicht war es nur eine dramatische Übertreibung. Hatten Sie sich anderen angeboten, ehe Sie sich Dr. Vasilia angeboten haben?«
    Gremionis wandte den Blick ab. »Ein paarmal. Nie ernsthaft.«
    »Aber Dr. Vasilia war jemand, bei dem Sie es ernst meinten?«
    »Nun…«
    »Nach meiner Kenntnis haben Sie sich ihr mehrfach angeboten, und das widerspricht den auroranischen Sitten.«
    »Oh, auroranische Sitten…«, begann Gremionis wütend. Dann preßte er die Lippen aufeinander, und seine Stirn runzelte sich. »Sehen Sie, Mr. Baley, kann ich einmal im Vertrauen etwas sagen?«
    »Ja. Alle meine Fragen sollen mich einzig und allein davon überzeugen, daß Sie nichts mit Janders Tod zu tun hatten. Sobald ich davon überzeugt bin, können Sie sicher sein, daß ich all Ihre Bemerkungen vertraulich behandeln werde.«
    »Nun gut. Daran ist nichts Unrechtes – ich meine, nichts, dessen ich mich schäme, verstehen Sie? Es ist nur so, ich lege großen Wert darauf, daß man sich nicht in mein Privatleben mischt. Und darauf habe ich doch ein Recht, oder nicht?«
    »Absolut«, sagte Baley mit einer Stimme, die irgendwie tröstend klang.
    »Sehen Sie, meinem Gefühl nach hat man dann das meiste vom gesellschaftlichen Sex, wenn zwischen den Partnern tiefe Liebe und Zuneigung besteht.«
    »Ich denke, das ist sehr wahr.«
    »Und dann braucht man doch keine anderen, finden Sie nicht auch?«
    »Nun, für mich klingt das – plausibel.«
    »Ich habe immer davon geträumt, die perfekte Partnerin zu finden, und dann niemals mehr jemand anderen zu suchen. Man nennt das Monogamie. Auf Aurora existiert so etwas nicht, aber auf einigen Welten – und auf der Erde hat man es auch, nicht wahr, Mr. Baley?«
    »Der Theorie nach, Mr. Gremionis.«
    »Das ist es, was ich will. Ich suche seit Jahren danach. Wenn ich gelegentlich mit Sex experimentierte, spürte ich immer, daß da etwas fehlte. Dann lernte ich Dr. Vasilia kennen, und sie hat mir gesagt – nun, die Leute ziehen ihre Stilberater ins Vertrauen, weil das eine sehr persönliche Arbeit ist – und das ist der wirklich vertrauliche Teil…«
    »Nun, fahren Sie fort!«
    Gremionis leckte sich die Lippen. »Wenn das, was ich jetzt sage, herauskommt, bin ich ruiniert. Sie wird alles tun, um dafür zu sorgen, daß ich keine Aufträge mehr bekomme. Sind Sie sicher, daß das etwas mit dem Fall zu tun hat?«
    »Ich versichere Ihnen mit allem Nachdruck, dessen ich fähig bin, Mr. Gremionis, daß das von ungeheurer Wichtigkeit sein kann.«
    »Nun, dann…« – Gremionis wirkte nicht ganz überzeugt – »Tatsache ist, daß ich aus dem, was Dr. Vasilia mir gesagt hat, stückchenweise, verstehen Sie – entnommen habe, daß sie…« – er flüsterte jetzt nur noch – »daß sie Jungfrau ist.«
    »Aha«, sagte Baley leise (und erinnerte sich an Vasilias Überzeugung, daß die Ablehnung ihres Vaters ihr Leben in Unordnung gebracht hatte, und begann, den Haß, den sie für ihren Vater empfand, etwas besser zu verstehen).
    »Das erregte mich. Es schwebte mir vor, daß ich sie ganz für mich haben könnte und der einzige sein könnte, den sie je haben würde. Ich kann Ihnen nicht erklären, wieviel mir das bedeutet hat. Jedenfalls machte es sie in meinen Augen wunderschön, und ich wollte sie, wollte sie mehr als alles andere.«
    »Also haben Sie sich ihr angeboten?«
    »Ja.«
    »Wiederholt. Ihre Ablehnung hat Sie nicht entmutigt?«
    »Im Gegenteil, das hat ihre Jungfernschaft sozusagen verstärkt und mich noch eifriger gemacht. Daß es nicht leicht war, machte das Ganze noch aufregender. Ich kann das nicht erklären und erwarte auch nicht, daß Sie mich verstehen.«
    »Tatsächlich verstehe ich sogar, Mr. Gremionis. – Aber dann kam eine Zeit, wo Sie aufhörten, sich Dr. Vasilia anzubieten?«
    »Nun – ja.«
    »Und anfingen, sich Gladia anzubieten?«
    »Nun, ja.«
    »Wiederholt?«
    »Nun – ja.«
    »Warum? Warum haben Sie Ihre Ansicht geändert?«
    Gremionis senkte den Blick. »Dr. Vasilia hat mir schließlich klargemacht, daß ich keine Aussicht hatte,

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