Foundation 03: Der Aufbruch zu den Sternen
–, aber Baley wollte nicht das Risiko eingehen, daß sie getrennt wurden. Er war für den Roboter verantwortlich und wollte nicht das Risiko eingehen, am Ende der City den Schaden ersetzen zu müssen, falls R. Geronimo etwas zustieß. Auf dem Zubringerband waren ein paar Leute, und deren Augen wandten sich jetzt neugierig – wie es unvermeidbar war – dem Roboter zu. Baley fing die Blicke auf. Baley sah wie ein Mann aus, von dem Autorität ausging, und die Gesichter, in die er sah, wandten sich verlegen ab.
Baley machte wieder eine Handbewegung, als er sich vom Zubringerband schwang. Das hatte jetzt die Streifen erreicht und bewegte sich mit derselben Geschwindigkeit wie der nächste, brauchte also nicht abzubremsen. Baley trat auf den nächsten Streifen und spürte den Luftzug, weil sie nicht mehr von der Plastikhaube geschützt waren.
Er lehnte sich mit der Selbstverständlichkeit langjähriger Übung gegen den Wind und hob einen Arm, um den Luftzug in Augenhöhe abzulenken. Er eilte die Streifen zu der Kreuzung mit dem Expressway hinunter und dann zu dem Schnellstreifen hinauf, der an den Expressway grenzte.
Er hörte den Schrei »Roboter!« aus dem Mund eines Jugendlichen und wußte genau, was jetzt geschehen würde. Eine Gruppe von ihnen – zwei oder drei oder ein halbes Dutzend – würden die Streifen hinauf- oder hinunterrennen, und irgendwie würde einer den Roboter zu Fall bringen, und der würde klirrend zu Boden gehen. Und später, wenn der Fall je vor Gericht kam, würde jener Jugendliche – wenn man ihn überhaupt erwischte – behaupten, der Roboter sei mit ihm zusammengestoßen, und sich beschweren, daß diese Maschinen eine Gefahr für andere Passanten darstellten – und dann würde man ihn ohne Zweifel laufenlassen.
Der Roboter konnte sich weder gegen den ersten Vorwurf verteidigen noch in bezug auf den zweiten eine Aussage machen.
Baley beeilte sich und schob sich zwischen den ersten Jugendlichen und den Roboter. Er wich auf einen schnelleren Streifen aus, hob den Arm etwas höher, als wollte er seine Haltung an die höhere Windgeschwindigkeit anpassen – und irgendwie wurde der junge Mann dabei vom Kurs abgedrängt und geriet auf einen langsameren Streifen, auf den er nicht vorbereitet war. Er schrie erschreckt. »He!«, während er taumelte. Die anderen blieben stehen, bildeten sich schnell das richtige Urteil über die Lage und bogen ab.
»Auf den Expressway, Boy«, sagte Baley.
Der Roboter zögerte kurz. Roboter ohne Begleitung durften den Expressway nicht benutzen. Aber Baleys Befehl war unzweideutig gewesen, und so wechselte er auf das Band über. Baley folgte, was den Druck milderte, der auf dem Roboter lastete.
Baley schob sich ziemlich rücksichtslos durch die Scharen von Stehenden, drängte R. Geronimo vor sich her und arbeitete sich auf die weniger überfüllte obere Etage zu. Er hielt sich an einer Stange fest und stellte einen Fuß auf den des Roboters und wehrte wieder mit gebieterischem Blick alle feindseligen Blicke von sich ab.
Fünfzehneinhalb Kilometer später befanden sie sich in der Nähe des Polizeipräsidiums, und er verließ den Expressway. R. Geronimo kam mit ihm. Niemand hatte ihn berührt, nicht die geringste Schramme gab es. Baley lieferte ihn an der Tür ab und ließ sich eine Quittung geben. Er überprüfte sorgfältig Datum, Zeit und Seriennummer des Roboters und steckte die Quittung ein. Später würde er sich vergewissern, daß die Transaktion auch im Computer registriert worden war.
Gleich würde er den Commissioner aufsuchen – und er kannte den Commissioner. Der geringste Fehler würde dazu führen, daß man Baley im Rang zurückstufte. Der Commissioner war ein harter Mann. Er betrachtete die Triumphe, die Baley in der Vergangenheit errungen hatte, als persönliche Beleidigung.
3
Der Commissioner hieß Wilson Roth. Er hatte diesen Posten jetzt zweieinhalb Jahre inne, seit Julius Enderby zurückgetreten war, als sich die Unruhe wegen der Ermordung eines Spacers gelegt hatte und er seinen Rücktritt hatte einreichen können, ohne daß dies zu Verwicklungen führte.
Baley hatte sich mit dem Wechsel nie ganz abfinden können. Julius war trotz all seiner Fehler nicht nur ein Vorgesetzter, sondern auch ein Freund gewesen; Roth war nur ein Vorgesetzter. Er kam nicht einmal aus der City. Nicht aus dieser City. Man hatte ihn von Draußen hereingebracht.
Roth war weder ungewöhnlich groß noch ungewöhnlich dick. Aber er hatte einen
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