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Im Licht des Vergessens: Roman (German Edition)

Im Licht des Vergessens: Roman (German Edition)

Titel: Im Licht des Vergessens: Roman (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Nora Roberts
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    In den Tod zu springen war eine ziemlich bescheuerte Art, den St. Patrick’s Day zu begehen. Und wenn man an diesem freien Tag angerufen wurde, um jemanden davon abzuhalten, am St. Patrick’s Day in den Tod zu springen, konnte man sich das grüne Guinness und die springen, konnte man sich das grüne Guinness und die Dudelsackmusik erst mal abschminken.
    Phoebe bahnte sich mühsam ihren Weg durch die Einheimischen und Touristen, die zur Feier des Tages die Straßen und Gehsteige bevölkerten. Der Officer in Uniform wartete schon auf sie, wie vereinbart. Sein Blick huschte über ihr Gesicht und wanderte dann nach unten bis zur Dienstmarke, die sie an ihrer Hosentasche befestigt hatte. Sie trug eine dreiviertellange Baumwollhose, Sandalen und ein kleeblattgrünes T-Shirt unter der Leinenjacke. Nicht gerade das professionelle Outfit, auf das sie im Job normalerweise Wert legte, dachte Phoebe.
    Aber egal, schließlich sollte sie jetzt eigentlich zusammen mit ihrer Familie auf der Terrasse ihres Hauses sitzen, Limonade trinken und sich die Parade ansehen.
    »Lieutenant MacNamara?«
    »Richtig. Fahren wir los.« Sie stieg ein, holte mit einer Hand ihr Handy heraus und schnallte sich mit der anderen an. »Captain, ich bin gleich da. Wie ist die Situation?«
    Die Sirene heulte, während der Fahrer aufs Gas drückte. Phoebe holte ihren Block heraus und machte sich Notizen.
    Joseph (Joe) Ryder, Selbstmordkandidat, bewaffnet. Siebenundzwanzig, weiß, verheiratet/geschieden. Barmann/entlassen.
    Religionszugehörigkeit unbekannt. Keine Familienangehörigen vor Ort.
    WARUM? Seine Frau hat ihn verlassen, die Sportsbar, in der er arbeitete, hat ihn rausgeworfen, Spielschulden.
    Keine Vorstrafen, keine vorausgegangenen Selbstmordversuche.
    Die Person ist abwechselnd weinerlich/aggressiv. Bisher sind noch keine Schüsse gefallen.
    »Gut.« Phoebe atmete hörbar aus. Schon bald würde sie Joe besser kennenlernen. »Wer redet mit ihm?«
    »Er hat sein Handy dabei, da war aber nichts zu machen. Wir haben seinen Arbeitgeber geholt – seinen ehemaligen Arbeitgeber, der gleichzeitig sein Vermieter ist.«
    »Gut. In ungefähr fünf Minuten bin ich da.« Sie sah kurz zum Fahrer hinüber, der zustimmend nickte. »Halte ihn mir so lange am Leben.«
     
    In Joe Ryders Wohnung im vierten Stock plagte Duncan Swift das Gewissen. Schweiß stand auf seiner Stirn. Jemand, den er kannte, mit dem er ein paar Biere gezischt und rumgewitzelt hatte, saß auf dem Dachvorsprung mit einer Waffe in der Hand. Verdammt.
    Weil ich ihn rausgeworfen habe, dachte Duncan. Weil ich ihm nur einen Monat Zeit gegeben habe, die Wohnung zu räumen. Weil ich nicht aufgepasst habe.
    Jetzt würde sich Joe vielleicht eine Kugel in den Kopf jagen oder sich vom Dach stürzen.
    Nicht gerade die Art Volksbelustigung, auf die die Menschenmassen an St. Patrick’s Day gewartet hatten. Was sie allerdings auch nicht davon abhielt, zahlreich herbeizuströmen. Die Polizei hatte den Wohnblock abgesperrt, aber vom Fenster aus konnte Duncan sehen, wie sich die Menschen gegen die Absperrungen drängten und nach oben sahen.
    Er nahm das Handy. »Komm schon, Joe, wir finden bestimmt eine Lösung.« Wie oft, fragte sich Duncan, würde er diesen Satz noch wiederholen müssen, den der Polizist in seinem Notizbuch einkringelte. »Lass die Waffe fallen und komm wieder rein.«
    »Du hast mich gefeuert, verdammt noch mal!«
    »Ja, ja, ich weiß. Es tut mir leid, Joe. Ich war echt sauer.« Du hast mich beklaut, dachte Duncan. Du hast mich bestohlen. Du hast sogar versucht, mir eine reinzuhauen. »Mir war nicht klar, wie sehr dich das alles mitnimmt, ich hatte ja auch keine Ahnung, was eigentlich mit dir los ist. Wenn du wieder reinkommst, finden wir schon eine Lösung.«
    »Du weißt doch, dass mich Lori verlassen hat.«
    »Ich …« Nein, nicht ›Ich‹, fiel Duncan wieder ein. Ihn quälten unerträgliche Kopfschmerzen, trotzdem bemühte er sich, den Anweisungen, die ihm Captain McVee gegeben hatte, Folge zu leisten. »Du musst völlig durch den Wind sein deswegen.«
    Statt zu antworten, schluchzte Joe erneut los.
    »Einfach weiterreden«, murmelte Dave.
    Duncan hörte sich Joes Gejammer an und versuchte die Sätze zu wiederholen, die man ihm beigebracht hatte.
    Plötzlich kam diese Rothaarige ins Zimmer geschossen. Während sie mit dem Captain redete, schälte sie sich blitzschnell aus ihrer Sommerjacke und streifte sich eine kugelsichere Weste über.
    Duncan verstand nicht, was die

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