Foundation 03: Der Aufbruch zu den Sternen
hätten mich vorher erreichen
können.«
»Das haben sie auch – aber Sie hatten sie doch
weggeschickt.«
»Woher weißt du das?«
»Um die Türen zu beiden Seiten waren viele
Roboterfußabdrücke. Aber im Schweber war keine Spur von
Feuchtigkeit. Das wäre doch der Fall gewesen, wenn nasse Arme
hineingegriffen und Sie herausgehoben hätten. Ich nehme an,
daß Sie nicht freiwillig aus dem Schweber gestiegen wären,
um mit den Robotern zu kommen. Und nachdem Sie sie weggeschickt
hatten, hätten Sie nicht zu befürchten brauchen, daß
sie sehr schnell zurückkehren würden, da sie ja
schließlich hinter Daneel her waren – nach Ihrer eigenen
Einschätzung der Lage – und nicht hinter Ihnen.
Außerdem hätten Sie auch sicher sein können,
daß ich schnell zurückgekommen wäre.«
Baley murmelte: »Genau das habe ich mir auch überlegt.
Aber ich dachte, es würde weiterhelfen, wenn ich die Sache noch
etwas mehr verwirrte. Ich habe das getan, was mir am besten erschien.
Du hast mich ja trotzdem gefunden.«
»Ja, Sir.«
»Aber warum mich hierherbringen?« fragte Baley.
»Wenn wir in der Nähe von Gladias Niederlassung waren, dann
waren wir auch ebenso nahe, vielleicht sogar näher bei der
Niederlassung von Dr. Fastolfe.«
»Nicht ganz, Sir. Gladias Niederlassung lag etwas näher,
und ich schloß aus der Eindringlichkeit Ihrer Anweisungen,
daß jeder Augenblick zählte, soweit es um Daneels
Sicherheit ging. Daneel schloß sich da meiner Meinung an,
obwohl er sich nur sehr widerstrebend von Ihnen trennte. Und als er
dann hier war, dachte ich, Sie würden auch hier sein wollen, um
sich, falls Sie das wünschten, aus erster Hand von seiner
Sicherheit zu überzeugen.«
Baley nickte und meinte brummig (die Bemerkung seines unlogischen
Verhaltens ärgerte ihn immer noch etwas): »Das hast du gut
gemacht, Giskard.«
»Ist es Ihnen wichtig, mit Dr. Fastolfe zu sprechen,
Elijah?« fragte Gladia. »Ich kann ihn hierher rufen lassen.
Oder Sie können ihn über das Trimensic sichten.«
Baley lehnte sich in seinem Stuhl zurück. Er hatte jetzt
genügend Muße, um zu erkennen, daß seine
Denkvorgänge ziemlich abgestumpft waren, und daß er sehr
müde war. Es würde ihm nichts bringen, jetzt mit Fastolfe
zu reden. Deshalb meinte er: »Nein, ich werde mich morgen nach
dem Frühstück mit ihm in Verbindung setzen. Das hat Zeit.
Und dann denke ich, werde ich mir diesen Kelden Amadiro, den Leiter
des Robotikinstituts, noch einmal vornehmen. Und einen hohen Beamten
– wie nennen Sie ihn? – den Vorsitzenden. Er wird
auch dort sein, nehme ich an.«
»Sie sehen schrecklich müde aus, Elijah«, sagte
Gladia. »Wir haben natürlich nicht diese Mikroorganismen
– diese Viren und Bakterien, die es bei Ihnen auf der Erde gibt
– und man hat Sie gesäubert. Sie werden also keine von den
Krankheiten bekommen, die es auf Ihrem Planeten gibt. Aber Sie sind
müde.«
Nach all dem keine Erkältung? dachte Baley. Keine Grippe?
Keine Lungenentzündung? – Es hatte doch etwas für
sich, auf einer Spacerwelt zu sein.
»Ich gebe zu, daß ich müde bin, aber das
läßt sich mit ein wenig Ruhe kurieren.«
»Haben Sie Hunger? Es ist Abendessenszeit.«
Baley schnitt eine Grimasse. »Mir ist nicht nach
Essen.«
»Ich bin nicht sicher, daß das klug ist. Sie wollen
vielleicht keine schwere Mahlzeit, aber wie wäre es mit etwas
heißer Suppe? Das wird Ihnen guttun.«
Baley empfand den Drang zu lächeln. Sie mochte Solarianerin
sein, aber unter den gegebenen Umständen reagierte sie genau wie
eine Erdenfrau. Vermutlich würde das auch für Auroraner
gelten. Es gibt einige Dinge, die auch in unterschiedlichen Kulturen
gleich sind.
»Haben Sie Suppe?« fragte er. »Ich will keine
Umstände machen.«
»Wie könnten Sie Umstände machen? Ich habe meinen
Stab – keinen so großen wie auf Solaria, aber genug, um in
kurzer Zeit jede Mahlzeit zuzubereiten – und jetzt setzen Sie
sich hin und sagen Sie mir, was für eine Suppe Sie gern
hätten. Dann lasse ich eine machen.«
Baley konnte nicht widerstehen. »Hühnersuppe?«
»Natürlich.« Dann unschuldig: »Genau das, was
ich auch vorgeschlagen hätte – und mit großen
Stücken Hühnerfleisch, damit die Suppe auch nahrhaft
ist.«
Die Schale wurde ihm überraschend schnell hingestellt. Er
sagte: »Werden Sie nicht essen, Gladia?«
»Ich habe bereits gegessen, während man Sie gebadet und
behandelt hat.«
»Behandelt?«
»Nur routinemäßige biochemische Anpassung, Elijah.
Sie haben einiges
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