Foundation 04: Das galaktische Imperium
gewesen, daß man sie nur in riesigen, teuren Anlagen einsetzen konnte, die für die Zerstörung von Invasionsschiffen bestimmt waren, und selbst die waren nie über das Planungsstadium hinausgediehen. Zu teuer. Man brauchte kleinere, billigere Ausführungen; D. G. hatte also recht gehabt, als er sich dafür entschieden hatte, einen solarianischen Verstärker mit nach Hause zu bringen; wichtiger als alle Roboter auf jener Welt zusammengenommen.
Dieser Verstärker sollte eine ungeheure Hilfe für die Wissenschaftler von Baleys Welt sein.
Andrerseits, wenn eine Spacer-Welt einen tragbaren Verstärker besaß, warum nicht auch andere? Warum nicht Aurora? Wenn diese Waffen so klein wurden, daß man sie in Kriegsschiffen unterbringen konnte, dann würde eine Spacer-Flotte problemlos praktisch jede Zahl von Siedler-Schiffen vernichten können. Wie weit war diese Entwicklung bereits bei den Spacern gediehen, und wie schnell konnte Baleys Welt diesen Vorsprung mit Hilfe des Verstärkers, den D. G. mitgebracht hatte, aufholen?
Er drückte den Signalknopf an D. G.s Hotelzimmertür und trat ein, ohne auf eine Antwort zu warten, und setzte sich. Wenn man Senior-Direktor war, brachte das wenigstens einige nützliche Privilegien mit sich.
D. G. schob den Kopf durch die Badezimmertür und sagte unter einem flauschigen Handtuch, mit dem er sich gerade das Haar trocknete: »Ich hätte gern Ihre Direktoriale Exzellenz in gebührend eindrucksvoller Art begrüßt; aber Sie haben mich in einer ungünstigen Situation erwischt, da ich gerade aus der Dusche komme.«
»Ach, halten Sie doch den Mund!« sagte Pandaral gereizt.
Normalerweise mochte er D. G.s lockere Reden, aber nicht jetzt. Irgendwie konnte er D. G. nie richtig verstehen. D. G. war ein Baley, ein direkter Nachkomme des großen Elijah Baley und des Gründers Bentley; damit war D. G. ein logischer Kandidat für einen Direktorsposten, insbesondere da er ein liebenswürdiges Wesen an sich hatte, das ihn in der Öffentlichkeit beliebt machte. Trotzdem zog er es vor, Händler zu sein, was ein schwieriges, ja gefährliches Leben bedeutete. Man konnte dabei reich werden; aber viel eher bot dieser Beruf die Aussicht auf einen frühen Tod – oder, was noch schlimmer war, frühes Altern.
Und dann führte D. G.s Leben als Händler ihn natürlich manchmal monatelang in die Ferne, und Pandaral zog seinen Rat dem vieler seiner Abteilungsleiter vor. Man konnte nicht immer sagen, wann D. G. etwas ernst meinte; aber wenn man das in Betracht zog, so war er es ganz entschieden wert, daß man ihm zuhörte.
Pandaral sagte schwerfällig: »Ich glaube nicht, daß die Rede dieser Frau das beste war, was uns hätte widerfahren können.«
D. G., der jetzt weitgehend angezogen war, zuckte die Achseln. »Wer hätte das vorhersagen können?«
»Sie zum Beispiel. Sie müssen sich doch über sie informiert haben, wenn Sie sich schon entschlossen hatten, sie mitzubringen.«
»Ich habe mich informiert, Direktor. Sie hat über drei Dekaden auf Solaria verbracht. Solaria hat sie geformt, und dort hat sie einzig und allein mit Robotern gelebt. Menschliche Wesen hat sie nur in Form von Holobildern gesehen, mit Ausnahme ihres Mannes; und der hat sie nicht oft besucht. Als sie nach Aurora kam, fiel ihr die Anpassung recht schwer; und selbst dort hat sie vorwiegend mit Robotern zusammengelebt. Niemals in den dreiundzwanzig Dekaden ihres Lebens hat sie sich auch nur einem Dutzend Leuten auf einmal gegenübergesehen, geschweige denn viertausend. Ich nahm an, sie würde nicht mehr als ein paar Worte herausbringen – wenn überhaupt. Ich konnte nicht wissen, daß sie ein solches Rednertalent ist und die Leute so aufputschen kann.«
»Sie hätten sie aufhalten können, sobald Sie das herausgefunden hatten. Sie sind doch neben ihr gesessen.«
»Hätten Sie einen Aufruhr gewollt? Die Leute hatten Spaß an ihr. Sie waren selbst dort und wissen das ganz genau. Wenn ich sie zum Hinsetzen gezwungen hätte, dann hätten die die Bühne gestürmt. Und im übrigen, Direktor – Sie haben ja auch nicht versucht, sie aufzuhalten.«
Pandaral räusperte sich. »Das hatte ich tatsächlich im Sinn. Aber jedesmal, wenn ich mich umblickte, fiel mein Blick auf den Roboter – auf den, der wie ein Roboter aussieht.«
»Giskard. Ja. Aber was wollen Sie damit sagen? Der würde Ihnen nichts zuleide tun.«
»Ich weiß. Trotzdem – er hat mich nervös gemacht, und das hat mich irgendwie behindert.«
»Nun, lassen wir das,
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