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Foundation 04: Das galaktische Imperium

Foundation 04: Das galaktische Imperium

Titel: Foundation 04: Das galaktische Imperium Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Asimov Isaac
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entwickelte Welt zu verlegen oder sich einer Expedition anschließen, die eine geeignete Welt suchen und finden wird, die noch niemals ein menschliches Wesen betreten hat, und dann selbst teil daran haben, diese Welt zu formen, auf ihr eine Saat auszubringen und sie für Menschen bewohnbar zu machen.
    Messen Sie die Länge des Lebens an Ereignissen und Taten, Leistungen und Aufregungen – dann bin ich ein Kind, jünger als irgend jemand unter Ihnen. Die große Zahl meiner Jahre hat mich nur gelangweilt und müde gemacht; die kleinere Zahl der Ihren Sie bereichert und erregt. – Und letzt sagen Sie mir noch einmal, Madam Lambid – wie alt sind Sie?«
    Lambid lächelte. »Vierundfünfzig gute Jahre, Madam Gladia.«
    Sie setzte sich wieder hin, und der Beifall erhob sich und schwoll zu einem Brausen an. In seinem Schutz sagte D. G. heiser: »Gladia, wer hat Ihnen beigebracht, so mit Zuhörern umzugehen?«
    »Niemand«, flüsterte sie zurück. »Ich habe es noch nie versucht.«
    »Jetzt sollten Sie aufhören, solange Sie vorn sind. Der, der jetzt aufsteht, ist unser führender Kriegsfalke. Es ist nicht notwendig, daß Sie sich ihm stellen. Sagen Sie, Sie seien müde, und setzen Sie sich. Wir werden uns den alten Bistervan selbst vornehmen.«
    »Aber ich bin nicht müde«, erwiderte Gladia. »Mir macht das Spaß.«
    Der Mann, der sie jetzt von rechts außen ansah, ziemlich nahe am Podium, war ein hochgewachsener, lebendig wirkender Mann mit weißen Augenbrauen, die ihm zottig über die Augen hingen. Auch sein schütter werdendes Haar war weiß, während seine Kleidung von düsterem Schwarz war, nur durch einen weißen Streifen aufgelockert, der an den Ärmeln und an den Beinen entlang verlief, als wollte er scharfe Grenzen für seinen Körper ziehen.
    Seine tiefe Stimme klang melodisch. »Ich heiße Tomas Bistervan, und viele kennen mich als den Alten, vorwiegend, glaube ich, weil sie sich wünschen, daß ich alt wäre und mir mit dem Sterben nicht mehr allzuviel Zeit lassen würde. Ich weiß nicht, wie ich Sie ansprechen soll, weil Sie anscheinend keinen Familiennamen haben und weil ich Sie nicht gut genug kenne, um Ihren Vornamen zu gebrauchen. Um ehrlich zu sein, will ich Sie ja auch gar nicht so gut kennen.
    Offenbar haben Sie mitgeholfen, auf Ihrem Planeten ein Schiff von Baleys Welt vor den Fallen und Waffen zu retten, die Ihre Leute gegen dieses Schiff eingesetzt haben. Und dafür danken wir Ihnen. Als Gegenleistung haben Sie hier frömmelnden Unsinn über Freundschaft und Verwandtschaft von sich gegeben. Reine Heuchelei!
    Wann haben sich Ihre Leute jemals als uns verwandt empfunden? Wann haben die Spacer je irgendeine Verwandtschaft zur Erde und den Erdenmenschen empfunden? Sicherlich, ihr Spacer stammt von Erdenmenschen ab; das vergessen wir nicht. Wir vergessen auch nicht, daß ihr das vergessen habt. Über zwanzig Dekaden lang haben die Spacer die Erde kontrolliert und die Erdenleute behandelt, als wären es hassenswerte, kurzlebige, kranke Tiere. Jetzt, wo wir anfangen stark zu werden, streckt ihr die Hand der Freundschaft aus; aber diese Hand trägt einen Handschuh, so wie Ihre Hände auch. Sie versuchen daran zu denken, nicht die Nase über uns zu rümpfen; aber diese Nase, selbst wenn man sie nicht rümpft, trägt Stöpsel. Nun – habe ich recht?«
    Gladia hob die Hände. »Es mag sein«, sagte sie, »daß die Zuhörer in diesem Raum und noch mehr die Zuhörer außerhalb dieses Raumes, die mich über Hypervision sehen, nicht wissen, daß ich Handschuhe trage. Sie sind nicht auffällig, aber ich trage sie; das leugne ich nicht. Und ich trage auch Nasenstöpsel, die Staub und Mikroorganismen ausfiltern, ohne meinen Atem zu sehr zu behindern. Und ich achte auch darauf, mir in regelmäßigen Abständen die Kehle zu desinfizieren, indem ich einen Spray inhaliere. Und ich wasche mich vielleicht auch etwas häufiger, als es die Reinlichkeitserfordernisse allein notwendig machen. Ich will nichts davon leugnen.
    Aber das ist die Folge meiner Benachteiligung, nicht der Ihren. Mein Immunsystem ist nicht stark. Mein Leben ist zu beschirmt, ich bin zu wenig äußeren Einflüssen ausgesetzt gewesen, als daß mein Körper hätte Abwehrkräfte entwickeln können, wie der Ihre. Das war nicht meine bewußte Entscheidung; aber ich muß den Preis dafür bezahlen. Wenn irgend jemand von Ihnen sich in meiner unglücklichen Lage befinden würde – was würden Sie tun? Und ganz speziell Sie, Mr. Bistervan – was würden Sie

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